1200 Versammlungsteilnehmer wenden sich am 3. Januar in Villingen gegen die Corona-Auflagen. Etliche der Versammlungs-Teilnehmer tragen rote und weiße Kerzen. Aus unterschiedlichen Gründen, wie sich bei Nachfragen herausstellt.
Rote und weiße Kerzen flackern in der Villinger Januar-Nacht. Viele Demonstranten tragen die Lichter auch bei einem Rundgang um Villingen mit sich, mit dem sie ihren Protest gegen die Corona-Auflagen still artikulieren wollen.
Die Kerzen haben einen Bestimmungsort. Fast alle Demonstrierenden mit Kerzen gehen zum Ende der Veranstaltung an die Rathaustreppe und platzieren ihre Kerze dort.
Das sind die drei Botschaften der Kerzenlichter
Welche Botschaft steckt hinter den Kerzen der Demonstrierenden am Rathaus? Der SÜDKURIER hat nachgefragt. Es gibt drei unterschiedliche Antworten.
Weiß soll für ungeimpft stehen, rot für geimpft. Doch nicht alle sehen das so. Manch einer denkt auch, dass seine Kerze dafür stünde, weil im „Rathaus unsere Freiheit zu Grabe getragen“ werde.
Ziel sind auch die Justizbehörden
Nicht nur in Villingen werden die Farben eines Kerzenlichts bei Versammlungen gegen die Corona-Auflagen als stille Botschaft verstanden. Auch bundesweit artikulieren sich Demonstrierende gegen Corona-Auflagen gleichlautend. In Villingen gab es schon vergleichbare Aktionen im vergangenen Jahr.
Auch am Amtsgericht wurde im Mai 2021 schon die Treppe mit Kerzen bestückt. Der Amtsgerichtsdirektor erklärte seinerzeit gegenüber dieser Redaktion, dass die Kerzen als Grablichter für die von der Behörde begrabene Freiheit adressiert gewesen seien. Justizbehörden untersagten seinerzeit Kundgebungen konkret. Diesem Schritt behielt sich VS-Oberbürgermeister Jürgen Roth zum Jahreswechsel ausdrücklich vor.