Die Fasnet ist vorbei, die Arztpraxen füllen sich und einige kurieren noch ihren Kater von der Feier aus. Kehrmaschinen beseitigen jetzt noch den letzten Rest an Stroh und Konfetti, der an die große Sause vor der Fastenzeit erinnert.

Das Ende der Fasnet ist auch ein Durchatmen für die Polizei. Wenn über die närrischen Tage viele Menschen Urlaub nehmen, in Feierlaune sind und der Alkohol in Strömen fließt, dann haben die Polizisten mehr zu tun: „Wir sind immer mit einem erhöhten Aufgebot unterwegs“, sagt Jörg Kluge, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz.

Was passiert, wenn viel Alkohol fließt

Was sie dann erwartet, damit rechnen sie meist auch schon: „Es ist klar, wie die Situation ist, wenn viel Alkohol fließt“, sagt Kluge. Aber wie war die Fasnet in diesem Jahr denn nun im Vergleich zu jenen der Vorjahre: „Sehr ruhig“, so Kluge weiter. Es habe keine größeren Vorfälle gegeben und keine großen Einsätze außerhalb der erwartbaren Vorkommnisse: „Es hat sich im normalen Bereich abgespielt, von den Schlägereien mal abgesehen.“

Wie es aus dem Polizeipräsidium heißt, sei das auch in den Landkreisen Konstanz, Rottweil und Tuttlingen ähnlich gewesen. „Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich keine besonderen Auffälligkeiten oder signifikanten Steigerungen bei Straftaten und Ordnungsstörungen. Schwerpunkte lagen, meist dem Alkoholkonsum der Beteiligten geschuldet, bei der Schlichtung von Streitigkeiten, Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikten, durch die leider mehrere Personen verletzt wurden“, heißt es in einer Mitteilung des Präsidiums.

Auch sei es vereinzelt zu Beleidigungen, tätlichen Angriffen und Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte gekommen.

Jörg Kluge, Sprecher Polizeipräsidium Konstanz.
Jörg Kluge, Sprecher Polizeipräsidium Konstanz. | Bild: Göbel, Nathalie

So wie etwa in Gütenbach bei Furtwangen. Hier musste die Polizei am Schmotzige Dunschtig, 8. Februar, kurz vor Mitternacht in einer Besenwirtschaft an der Kreuzstraße schlichten – und etwas mehr. Dort war es zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen. Ein wohl maßgeblich am Streit beteiligter 30-Jähriger habe sich schließlich entfernen wollen und wurde dabei von den Polizisten festgehalten. Er habe sich zur Wehr gesetzt und die Beamten beleidigt – und das Ganze mit rund 1,3 Promille im Kopf, wie ein Alkoholtest ergab.

In Villingen ist es direkt nach dem großen Umzug am Dienstag in der Innenstadt zu einem Vorfall gekommen. Es habe viele Anrufe wegen einer Schlägerei mit mehreren Personen gegeben, auch sei von einem Messer die Rede gewesen. Deshalb haben die Einsatzkräfte schnell und mit großem Aufgebot reagiert.

„Insgesamt ist die Fastnacht 2024 für den Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz gut bewältigt worden. Das friedliche gemeinsame Feiern und närrische Treiben stand auch in diesem Jahr im Mittelpunkt.“
Polizeipräsident Hubert Wörner.
Polizeipräsident Hubert Wörner.
Polizeipräsident Hubert Wörner. | Bild: Landratsamt Schwarzwald Baar Kreis

Zu tief ins Glas geschaut

Der ein- oder andere habe auch dieses Jahr zu tief ins Glas geschaut, entsprechend habe man betrunkene Autofahrer angehalten. Das hat mindestens einmal auch zu einem Unfall geführt: Am Sonntag, 11. Februar, hat es gegen 21 Uhr im Blumberger Tunnelweg gekracht. Ein 56-Jähriger ist betrunken von der Straße abgekommen und hat eine Richtungstafel dabei aus der Verankerung gerissen. Ein Atemalkoholtest ergab später knapp zwei Promille.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein polizeilicher Schwerpunkt sei dabei immer noch die Villinger Färberstraße als Partymeile in der Region. Dort tummeln sich über die Fasnettage sicher Tausende Besucher. Hier hat die Polizei Überwachungskameras installiert und beobachtet das Geschehen, um schnell eingreifen zu können. Auch hier sei es verhältnismäßig ruhig gewesen.

Mit Böller auf die Polizei

Etwas anders sah das etwa im Bereich der Rottweiler Polizei aus. Sie ist auch für Schramberg zuständig, wo Polizisten Ziel einer ungewöhnlichen Attacke waren. Am Sonntag, 11. Februar, hatten diese einen Einsatz bei der Festhalle in Schramberg. Aus einer Menschenmenge heraus habe dann ein bislang Unbekannter einen Böller gezielt in Richtung der Polizisten geworfen. Laut Polizei sei der, aufgrund seiner Explosionsstärke in Deutschland illegal.

Das könnte Sie auch interessieren