Ein Teilabschnitt des Schwäbischen-Alb-Radweges wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Abschnitt der neu ausgeschilderten achten Etappe führt von Immendingen nach Aach. Die Eröffnung fand bei der Donauversinkung in Immendingen statt.

Die Hoffnung im Vorfeld war, dass damit in Zukunft ein vernünftiger Radweg den Schwarzwald-Baar-Kreis mit dem Bodensee verbindet. Sie wurde nicht erfüllt.

Nicht nur, dass die schon länger vorhandene Wegführung alles andere als landschaftlich ansprechend ist. Unangenehm ins Auge fällt die Tatsache, dass außer neuen Fahrradschildern, die den Weg weisen, an altbekannten Schwachstellen keine wirklichen Verbesserungen vorgenommen wurden.

Insbesondere das Stück von der Donauversinkung durch den Wald hinauf zum Testgelände von Mercedes-Benz zeigt sich in demselben unzumutbaren Zustand wie ehedem.

Bergab auf Schotter

Zwar ist zur Feier der Eröffnung dieses Abschnittes neuer Schotter auf den recht abschüssigen Pfad aufgebracht und ein wenig gewalzt worden. Allerdings ist schwer nachvollziehbar, warum dieses witterungsbedingt schwierige Stück Weg nicht endlich asphaltiert wurde.

Das könnte Sie auch interessieren

Denn es ist ausgemacht, dass dieser Abschnitt sich nach dem nächsten Starkregenereignis wieder in dieselbe gefährlich Stolperpiste verwandeln wird wie schon all die Jahre zuvor. Insbesondere ältere oder unsichere Radfahrer werden an diesem Abschnitt keine Freude haben und hier schieben müssen.

Im Anschluss an diese Rüttelpiste müssen die Radfahrer der anschließenden Kreisstraße folgen. Auf der geht es einen Kilometer hinauf zum Radweg durch den Forst. Warum dort keine Fahrradschutzstreifen angebracht hat, ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. Schließlich bietet die Straßenverkehrsordnung seit diesem Jahr neue Möglichkeiten.

Schön ist anders

Der darauf folgende zwei Kilometer lange Wirtschaftsweg durch den Wald ist auch nicht sonderlich angenehm. Dieser Teil der Strecke leidet ebenfalls, wie die Erfahrung zeigt, immer wieder unter Forstarbeiten mit schweren Maschinen.

Das könnte Sie auch interessieren

Wie sieht es mit dem weiteren Verlauf der Radwegetappe aus? Sie lässt sich ebenfalls nicht als „landschaftlich schön“ bezeichnen. Zum einen wird der Radweg zwischen Mauenheim und Bargen an der Autobahn entlanggeführt. Zum anderen fahren die Radler die letzten neun der etwa 20 Kilometer bis Aach nur an stark befahrenen Landesstraßen entlang.

Und was ist die Alternative?

Wer es deutlich schwäbischer, vor allem ruhiger und uriger mag und einen kleinen Umweg nicht scheut, der hat mit dem Weg über Möhringen hinauf zum Witthoh wesentlich mehr Freude als mit dieser mit viel Tamtam eröffneten Enttäuschung.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Alternative verläuft so: Folgt man dem Donauradweg von der Donauversinkung nach Möhringen und ist man hier in der Ortsmitte angelangt, so fährt man nicht links den Donauradweg weiter, sondern rechts zur Bundesstraße, der man auf dem Radweg einen Kilometer folgt, bis man unter der Bahnunterführung hindurch ist.

Dieser Umweg lohnt sich

Danach geht rechts eine als Radweg ausgewiesene kleine, aber sehr feine Straße das Rabental hinauf zum Witthoh, von wo man einen fantastischen Blick bis hinunter zum Bodensee und in die Alpen hat.

Weiter verläuft das mit Radschildern ausgezeichnete malerische Sträßchen bergab zur Schenkenbergkapelle, hinunter zum Wasserburger Tal und weiter nach Aach.

Dieses Panorama bietet sich von der Anhöhe zwischen Hattingen und Berggasthof Witthoh – aufgenommen im Oktober 2017.
Dieses Panorama bietet sich von der Anhöhe zwischen Hattingen und Berggasthof Witthoh – aufgenommen im Oktober 2017. | Bild: Ingo Dietrich

Diese Strecke ist zwar insgesamt etwa sechs Kilometer länger als die neu ausgewiesene, bietet dafür aber landschaftlich erheblich schönere Erlebnisse.

Dazu ist sie ebenfalls gut ausgeschildert, vor allem aber über die gesamte Strecke mit einem perfekt zu fahrenden Untergrund auf schmalen Straßen ohne viel Verkehr.

Vorsicht beim Bahnhof Immendingen

Radler aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, die mit dem Zug anreisen, um eventuell in Immendingen auszusteigen, seien übrigens gewarnt. Der Bahnhof Immendingen ist zum Teil noch in einem desolaten Zustand.

Der Bahnhof Immendingen sieht wenig einladend aus.
Der Bahnhof Immendingen sieht wenig einladend aus. | Bild: Uwe Spille

Dass der Zug am Gleis drei hält und die Bahnsteige nicht über Aufzüge verfügen, kann Fahrerinnen und Fahrer schwerer Pedelecs vor echte Probleme stellen.

Mit dem Pedelec kein Vergnügen, die Unterführung im Bahnhof verfügt über keine Aufzüge.
Mit dem Pedelec kein Vergnügen, die Unterführung im Bahnhof verfügt über keine Aufzüge. | Bild: Ariane Will

Besser ist es, die Strecke vom Donaueschinger Bahnhof aus zu starten, was allerdings eine etwa 23 Kilometer lange Anfahrt bis zur Donauversinkung bedeutet.

Fährt man von Aach schließlich noch weiter nach Singen, so hat man letztlich rund 60 Kilometer absolviert und kann von Singen aus mit dem Zug zurück in den Schwarzwald fahren.