Made in Germany, in Deutschland hergestellt – besonders bei Kleidung und Schuhen ist das heutzutage nicht selbstverständlich. Allerdings ist es ein Qualitätsmerkmal, das von vielen Verbrauchern geschätzt wird.
Wo diese Form allerdings immer noch gefunden wird, das ist der Kinderschuhhersteller Ricosta in Donaueschingen. Die Schuhe entstehen zum Teil hier im eigenen Werk direkt vor Ort. Hier herrscht geschäftiges Treiben. Nähmaschinen surren, aus Materialkomponenten entstehen fertige Schuhe. „Wir haben aus Kapazitätsgründen schon immer eigene zertifizierte Werke im europäischen Ausland“, erklärt Sybille Hasse aus der Marketing-Abteilung.
In dem Unternehmen arbeiten sogenannte Schuhfertiger täglich daran, neue Kinderschuhe entstehen zu lassen. Schuhfertiger nennt sich der Beruf, in dem auch Ricosta unter anderem jedes Jahr ausbildet. Wer diesen Beruf ergreift, lernt alles von der Lederverarbeitung über das Material bis hin zum Handwerk rund um die Schuhherstellung. Es handle sich dabei um einen vielseitigen Beruf, „bei dem man sich auch weiterbilden kann, wie etwa zum Schuhtechniker oder zum Designer.“

Qualität der Materialien ist wichtig
Der Qualitätsmaßstab, den Ricosta sich auferlegt, gibt die Richtung für das Unternehmen vor: „Eltern vertrauen unserer Marke und erwarten hervorragende Materialien und eine perfekte kindgerechte Passform“, sagt Hasse. So sei etwa Schadstofffreiheit obligatorisch. Ein Großteil des verwendeten Leders komme aus Deutschland und Italien – qualitativ hochwertiges Material.
Hinsichtlich des Materials ist das Unternehmen ständig dabei, neue Möglichkeiten und Innovationen auszuloten. So befinden sich neben Leder in der Kollektion auch Schuhe aus tierfreien Materialien: „Wir haben mittlerweile vegane Modelle im Angebot. Wir wissen, dass viele Kunden darauf Wert legen.“ Dabei auch wichtig: Die vegane Linie wird von unabhängigen Prüfinstituten zertifiziert.
Neben dem stationären Fachhandel und dem eigenen Online-Shop ist der in Donaueschingen beliebte Kinderschuh-Werksverkauf eine Institution. Nicht nur aus dem Kreisgebiet kommen die Kunden dorthin, auch aus der Schweiz, Stuttgart oder Freiburg reisen sie an, um dort einzukaufen
Verbundenheit mit Donaueschingen
Das Besondere an dem Unternehmen ist die Verbundenheit zur Stadt Donaueschingen. Hier ist die Firma seit ihrer Gründung durch Roland Rieker 1955 ein inhabergeführtes Familienunternehmen. Seit 1996 lenkt der Sohn des Gründers, Ralph Rieker, die Geschicke von Ricosta. Ihm ist es auch zu verdanken, dass der Betrieb fest in der Stadt verwurzelt ist: „Hier war schon immer der Standort. Es ist uns wichtig, diesen zu erhalten“, erklärt Hasse.

Rund 170 Mitarbeiter zählt das Ricosta-Werk in Donaueschingen. Um die 600 Mitarbeiter sind europaweit für das Unternehmen rund um Kinderschuhe tätig. Rund 1,5 Millionen Paar Schuhe werden pro Jahr hergestellt, etwa 2000 davon können am Tag in Donaueschingen entstehen.
SÜDKURIER öffnet Türen
Und wie das aussieht, davon können sich SÜDKURIER-Leser am Dienstag, 27. Februar, exklusiv ein Bild machen. Wie das Material für die Schuhe im Werk verarbeitet wird, ist dann zu erleben. Die Leser können den Schuhfertigern, wie etwa Sandra Pouliassis bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.
5 Leser mit Begleitperson erhalten einen exklusiven Einblick in die Schuhproduktion von Ricosta. Von 10 bis etwa 11.30 Uhr gibt es eine Führung im Donaueschinger Werk in der Dürrheimer Straße 43. Welche verschiedenen Techniken kommen bei der Schuhherstellung zum Einsatz, wie sieht es aus, wenn ein Kinderschuh entsteht, was muss ein Schuhfertiger alles können? Auf diese Fragen wird es Antworten geben.
Wie kann man mit dabei sein?
Wer mit dabei sein möchte, ruft an unter der Telefonnummer 01379/ 370 500 35 (50 Cent pro Anruf aus dem Festnetz der DTAG; Mobilfunkpreise abweichend). Teilnahmeschluss ist am Donnerstag, 22. Februar, 14 Uhr. Bitte nennen Sie uns das Stichwort „Ricosta“, Ihre Anschrift sowie eine Telefonnummer, unter der wir Sie erreichen können. Die Teilnehmer werden telefonisch benachrichtigt.
Bis das Material für die Schuhe überhaupt verarbeitet werden kann, gibt es zahlreiche Zwischenschritte. Das Produkt wird vorab von einem Designer gestaltet, das Material muss eingekauft und für die Produktion vorbereitet werden. Dazu werden etwa 3D-Modelle erstellt, um eine möglichst genaue Visualisierung zu erstellen.
Die Schuh-Produktion ist dabei ein Saison-Geschäft. Anfang des Jahres wird etwa an den Sommerschuhen gearbeitet. Winterstiefel sind dabei übrigens aufwändiger: Ein Stiefel benötigt etwa dreimal so viel Arbeitszeit wie eine Sandale.