Die Entwicklung des Wohnungsmarktes in Villingen-Schwenningen kennt seit einiger Zeit nur eine Richtung: steil nach oben. Das wird nicht nur an zahlreichen Bauprojekten deutlich, die in der Stadt an jeder Ecke zu finden sind. Der vom gemeinsamen Gutachterausschuss für zehn Gemeinden im nordöstlichen Landkreis vorgestellte Grundstücksmarktbericht zeigt, dass es sich in Villingen-Schwenningen gut, aber auch hochpreisig wohnen lässt.
Für die von Steffen Wölfel und Philipp Munz vom Gutachterausschuss vorgestellten Daten lagen Vergleichserhebungen unter anderem bestehend aus der Wertermittlung, Kaufanalysen und Bodenrichtwerten zu Grunde. Dabei kam heraus: Im Betrachtungszeitraum 2020 stiegen Wohnungskäufe um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr an.
In VS ein Plus von 75 Prozent
Allein in Villingen-Schwenningen stiegen die Verkäufe um 75 Prozent an. Am Gesamtumsatz von 685 Millionen Euro entfielen auf Wohnungskäufe in Villingen-Schwenningen rund 555 Millionen Euro, was einem Anteil von 80 Prozent entspricht. Im Fokus stehen hier Wohnungs-Erstverkäufe, also Neubaueinheiten, von denen in Villingen-Schwenningen 2020 636 verkauft wurden mit einem Gesamtumsatz von 196 Millionen Euro.
Dass der Umsatz im Stadtteil Villingen um ein Drittel höher lag als in Schwenningen, liegt vor allem an den ehemaligen Konversionsfläche Oberer Brühl und Friedrichspark. In Schwenningen schlägt hier vor allem die Bebauung des alten Krankenhausareals zu Buche.
Hoher Umsatz auch in St. Georgen
Der Vergleich der Gemeinden zeigt außerdem, dass, bezogen auf insgesamt 600 Kauffälle der Mitgliedsgemeinden, beispielsweise der Umsatz in St. Georgen doppelt so hoch war wie in Königsfeld, Unterkirnach oder Niedereschach.
In Villingen enormer Anstieg
Und noch eine Entwicklung hat der aus Architekten, Handwerkern und anderen fachkundigen Bürgern unabhängige Gutachterausschuss festgestellt: nämlich beim Preis. Mit im Durchschnitt 5000 Euro pro Quadratmeter bei neuem Wohneigentum liegt der Preis 2020 doppelt so hoch wie noch 2017. Auch hier spielt vor allem der Stadtteil Villingen die tragende Rolle.
Angebot immer geringer
Zwar stehen für 2021 noch keine endgültigen Zahlen fest. Doch eine leicht rückläufige Tendenz lasse sich bereits feststellen, wie Philipp Munz sagt. „Das dürfte vor allem am geringeren Angebot liegen.“
Wer kann mit diesen erhobenen Daten etwas anfangen? „Die Daten sollen zur Transparenz auf dem regionalen Grundstücksmarkt beitragen und sind vor allem für Immobilienbesitzer, Sachverständige, aber auch Behörden und Erwerbsinteressenten interessant, um sich so über Wertermittlung und Preisentwicklung zu informieren“, so Wölfel.