In Deutschland brennt es laut Statistik etwa 200.000 Mal im Jahr in Haushalten. Gut, dass es Feuerwehren gibt, die im Fall des Falles anrücken. Kürzlich erst fuhr ich selbst mit dem Fahrrad an einem Brandhaus vorbei, in Hausen vor Wald.
Ich schauderte beim Anblick der Brandruine ein wenig, fühlte Anteilnahme für dessen Bewohner und zog meines Weges.
Tags drauf las ich im SÜDKURIER den Grund für den Brand, bei dem glücklicherweise keine Menschen zu Schaden kamen. Ein Akku hatte sich in der Garage des Hauses beim Laden selbst entzündet.
Guter Rat von der Feuerwehr
Der Kommandant der Donaueschinger Feuerwehr, Gerd Wimmer, machte dann folgerichtig auf die oft unterschätzten Gefahren durch die wiederaufladbaren Batterien aufmerksam.
Insbesondere ihr Ladevorgang, so Wimmer, sollte beaufsichtigt werden, bei größeren Modellen gar in mehreren Abschnitten erfolgen. Denn wenn ein Akku in Brand gerät, ist das Löschen schwierig.
Nun hat man als ganz normaler Mensch mitnichten vor, sein eigen Heim und Herd in Brand zu setzen. Und natürlich hat der Brandexperte von der Feuerwehr Recht, wenn er vor den Gefahren durch ladende Akkumulatoren warnt.
Allerdings ist das im Alltag gar nicht so einfach mit dem beaufsichtigten Laden.
Da kommt einiges zusammen
Was sich da im Laufe eines Lebens an Gerätschaften mit Akkus in einem Haushalt ansammelt, geht auf keine Kuhhaut. Das Mobiltelefon lässt sich noch während des Frühstücks laden, schwieriger wird das bei Fahrrad-Akkus, die teils acht Stunden brauchen, bis sie satt sind.
Und was ist mit dem Festnetztelefon, das in seinem Mobilteil ebenfalls Akkubatterien hat und ständig am elektrischen Ladepunkt hängt? Was mit dem Akku im Bartrasierer, der gemütlich nach der morgendlichen Rasur im Ladepunkt schlummert? Oder der elektrischen Zahnbürste, die nach abendlichem Putzen des Nachts ihren nötigen Strom aus dem Netz saugt?
Ganz zu schweigen von den gewaltigen Batterien einer eventuell vorhandenen Photovoltaikanlage oder eines E-Autos, die in der Garage gefüttert werden wollen?
Ein Sack voll Flöhe
All diese nützlichen Helferlein des modernen Alltags zu beaufsichtigen gleicht der Aufgabe, einen Sack voller Flöhe hüten zu wollen.
Gut nur, dass Brände von Akkus trotz ihres so zahlreichen Vorkommens vergleichsweise selten geschehen. Wesentlich öfter zum Beispiel vergessen Menschen nämlich schlicht und ergreifend, ihre Herdplatten auszuschalten.
Und noch besser, dass es die Feuerwehren gibt – und sie hoffentlich auch dann rechtzeitig zur Stelle sind, wenn wie in Hausen vor Wald doch mal ein unbeobachteter Akku zum Brandsatz mutiert.