Weht 2024 bei Zukunftsprojekten ein frischer Wind im Schwarzwald-Baar-Kreis? Landrat Sven Hinterseh erläutert, wo die Region beim Ausbau der Windkraftanlagen und des Glasfasernetzes aktuell steht. Und er blickt voraus, wie es weitergeht.
„Wir wollen als Genehmigungsbehörde den Ausbau der Windkraft positiv begleiten“, sagt Hinterseh. Die Kreisverwaltung stehe zur Energiewende und zur dezentralen Stromerzeugung. „Wenn es der richtige Standort ist“, schränkt der Landrat ein. „Mit der Windhöffigkeit ist es oft schwierig bei uns.“ Das zeigt sich auch bei der Ende 2023 vorgelegten Planung für die Vorrangflächen.
Klagen bremsen den Ausbau
Das Verbandsklagerecht sei für den Bau neuer Anlagen ein weiteres Problem. „Ein Problem, das uns hemmt“, sagt Hinterseh. Windkraftanlagen seien nicht schön, findet auch der Landrat, sagt dann aber ganz pragmatisch: „Wir brauchen den Strom und Kohlekraft ist auch nicht schön. Und wir wollen nicht mehr von Putin abhängig sein.“

Kreis soll autarker werden
Die Kombination aus vielem trage dazu dabei, dass das Klima geschont werde und der Kreis autarker werde. Das Landratsamt sehe sich beim Thema regenerativer Energie als Partner, der Dinge zu ermöglichen und nicht zu verhindern versuche. „Wenn wir die geplanten Projekte in Umsetzung bekommen, haben wir einen bedeutenden Schritt gemacht“, ist sich der Chef der Kreisverwaltung sicher.
Das sind die geplanten Windenergieanlagen

Windräder leisten immer mehr
Ein entscheidender Punkt dabei sind die technischen Verbesserungen bei der Windenergie. Die bestehenden 19 Windräder im Kreisgebiet haben 2018 zusammen 43 Gigawattstunden Strom erzeugt. Das reicht für etwa 10.000 Haushalte. Allein die geplanten sechs Anlagen auf der Länge bei Donaueschingen/Hüfingen kämen auf jährlich 60 Gigawattstunden. Sie würden damit die Versorgung von 23.000 Haushalten sicherstellen.
Das ist der Stand bei der Glasfaser
Ein weiteres Infrastrukturthema ist Hinterseh wichtig: der Glasfaserausbau. „Da sieht es richtig gut aus, wir haben richtig viel erreicht“, sagt er. Den Zweckverband, der den Netzausbau im Kreisgebiet betreibt, gebe es inzwischen seit zehn Jahren. Im Frühjahr 2024 werden es dann laut Hinterseh 135 Millionen Euro gewesen sein, die in den Ausbau investiert wurden.
Schnelles Netz, schneller Netzausbau
Es sei vieles erreicht worden. „Zu meiner Wahl 2012 war eines der großen Themen Glasfaser und schon 2016 ist das erste Teilnetz in Schonach in Betrieb gegangen.“ Pro Jahr seinen mehrere Teilnetze fertiggestellt worden. „Zuletzt in Dauchingen. Und ich freue mich, wenn es demnächst in Linachtal so weit ist.“ Das Backbone für alle Ortsteile sei fast komplett fertig.

„Wir haben noch viel vor uns“, sagt der Landrat. Für die noch ausstehenden Arbeiten veranschlagt er weitere 100 Millionen Euro. „Die nächsten zehn Jahre werden entscheidend“, sagt Sven Hinterseh.
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