Eigentlich, so war es der Plan, sollten die Beschäftigten der Firma J.G. Weisser bis Mitte Juli Klarheit darüber haben, wie ihre Zukunft aussieht. Doch nun werden sich die Verhandlungen um eine Streichung von 130 Stellen wohl noch einige Wochen hinziehen. Drei Konzepte stehen für das weitere Vorgehen im Raum, über die Details dazu haben Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ein Stillschweigen vereinbart.
Konzepte unter der Lupe
„Die Belegschaft wird auf dem Laufenden gehalten, wobei jedoch momentan keine Einzelheiten aus der laufenden Abstimmung kommuniziert werden können“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung, die Weisser am Mittwochnachmittag verschickt hat. Die Tragfähigkeit der drei Konzepte werde nun, so schreibt die Firma weiter, mit allen Parteien ermittelt und abgestimmt. Eine entscheidende Rolle könnte zudem spielen, wie sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Wochen verändert. Dieser Faktor sei fortlaufend in den Verhandlungen zu berücksichtigen.
„Natürlich bleibt auch das Ziel einer zügigen Einigung weiter im Fokus“, heißt es weiter in der Mitteilung. Diese Thematik sei so wichtig, dass es über die Urlaubszeit hinweg zu weiteren Gesprächen kommen wird. Inhalt der Diskussionen seien auch Zukunftskonzepte. Darin enthalten seien Weiterbildungsmaßnahmen, die die Transformation des Unternehmens und die dazu benötigte Qualifizierung der Mitarbeiter beinhalten.
Kündigungen verhindern
Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen, gibt nach wie vor das Ziel aus, Kündigungen zu verhindern. Oder zumindest, die Zahl so gering wie möglich zu halten. Aufschluss darüber soll eine wirtschaftliche Analyse der Gewerkschaft bringen, die bis Anfang August vorliegen soll. „Das Gutachten ist dann die Grundlage für die weiteren Gespräche“, sagt Bleile. Diskutiert werde auch ein Zukunftskonzept, dessen Teil neue Geschäftsideen sein könnten.
Für die Beschäftigten, für die die ungewisse Situation nicht zufriedenstellend sei, habe er Verständnis. Man stecke jedoch in komplexen Verhandlungen. Ursprünglich hatte auch die IG Metall damit gerechnet, den Beschäftigten bis Mitte Juli Näheres sagen zu können. Trotzdem könne er auch mit den Gewerkschaftsmitgliedern, die am Dienstag informiert wurden, derzeit nicht über Details sprechen. Auch, um keine falschen Erwartungen zu wecken.