Angela Nock ist für Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag und zudem Vorsitzende des Tierschutzvereins Triberg. In beiden Funktionen ist sie eine kompromissbereite Frau. Doch nun ist ihr der Kragen geplatzt. Nock hat beim Polizeiposten Triberg Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Grund dafür war ein Video, das eine Bekannte von ihr im Gebiet Kreisbachstraße gemacht hatte. Diese hatte beobachtet, dass zwei große Hunde mitten auf einer Bergwiese neben der Straße im Schnee herumtollten – dachte sie zunächst. Dann habe sie erkannt, dass sich in Wahrheit ein Hund in die Hinterläufe eines Rehs verbissen hatte.
Jäger alarmiert
„Meine Bekannte hat in aller Eile versucht, den zuständigen Jäger zu erreichen, doch bis dieser dann eintraf, war der Hund verschwunden“, erzählt Tierschützerin Angela Nock erregt im Gespräch mit der Redaktion. Das schwer verletzte Reh habe noch gelebt, seine Verletzungen seien aber so stark gewesen, dass dem Jäger nur übrig blieb, es von Schmerz und Qual zu erlösen.
Bei den derzeit herrschenden Bedingungen seien die Wildtiere geschwächt und hätten kaum eine Chance, großen Beutegreifern zu entkommen, die im Vollbesitz ihrer Kräfte sind.
Tierschützer haben Verdachtsmomente
Nock ist sich sicher, dass der Hund nicht aus weiterer Entfernung kommt, sondern irgendwo in der näheren Umgebung des „Tatorts“ lebt. Das Video sei nicht scharf genug, um den Hund tatsächlich identifizieren zu können. Ein dunkler Hund mit Hängeohren war zumindest zu erkennen. „Wir haben gewisse Verdachtsmomente, um welchen Hund es sich handeln könnte, allerdings sind wir nicht sicher, daher erfolgte die Anzeige gegen Unbekannt“, so die Tierschützerin.
Die Tierschützer könnten den Hundehalter mit entsprechenden Hinweisen und Lehrgängen unterstützen, allerdings müsse dieser dazu aktiv auf den Verein zugehen, informiert Nock weiter. Auf alle Fälle dürfe ein solcher Hund nicht ohne Aufsicht frei laufen – solche Jagdtriebe könnten sich durchaus auch gegen fremde Personen oder gar Kinder richten.
Attacke wirkt routiniert
„Dieser Hund hat definitiv nicht aus Hunger gejagt. Und es hat auf dem Video auch den Eindruck erweckt, dass er dies nicht zum ersten Mal gemacht hat, das sah schon recht routiniert aus“, findet Nock. „Wenn man das den Hunden nicht systematisch abgewöhnt, machen sie das immer wieder, auch ohne jede Not“, betont sie.
Angela Nock bittet darum, dass die Menschen die Augen aufhalten und solche Vorfälle in jedem Falle melden sollen – wenn nicht der Polizei, dann wenigstens dem Tierschutzverein.
Kontakt zum Tierschutzverein Triberg per E-Mail an http://info@tsv-triberg.de oder per WhatsApp an das Tierschutzhandy unter 01575/1896589