Ein Mülleimer brennt, doch es gibt keine Rauchmelder. Außerdem ist die Lautsprecheranlage des Gebäudes außer Betrieb: Der Vorfall an der Bertholdschule vergangenen November rückte das Thema Brandschutz an Schulen ins öffentliche Bewusstsein. Ebenso wie die Tatsache, dass an einigen Schulen in Villingen-Schwenningen ganz offenkundig Nachholbedarf besteht.

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Brandschutz bedeutet allerdings auch mehr als nur das Aufhängen von Feuerlöschern und Notausgangsschildern. Ganze Arbeitsgruppen im Stuttgarter Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau befassen sich mit Fragen des Brandschutzes in Bestandsgebäuden, Brandschutzkonzepten und Gutachten.

Im November hatte ein Papierkorb in einer Toilette der Villinger Bertholdschule gebrannt. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine ...
Im November hatte ein Papierkorb in einer Toilette der Villinger Bertholdschule gebrannt. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine funktionierenden Rauchmelder an der Schule. | Bild: Nathalie Göbel

Und wie sieht es an den Schulen in VS generell aus? Generell kann gesagt werden: Es wurde schon einiges getan, gleichwohl steht noch einiges auf der Agenda der kommenden Jahre.

  • Dauerthema Brandschutz: „Jedes Jahr stehen für den Brandschutz große Summen im Haushalt“, sagt Madlen Falke von der Pressestelle der Stadtverwaltung. Die Maßnahmen würde Jahr für Jahr abgearbeitet, und zwar in der Reihenfolge wie vom Gemeinderat beschlossen. Fortlaufend werde an mehreren Projekten gearbeitet. Angesichts vieler Gebäude müssten jedoch auch zwangsläufig Prioritäten gesetzt werden, je nach Zustand, Geschossanzahl und Schülerzahl.
  • 45 Millionen Euro bis 2026: Eine Auflistung der Haushaltsansätze der Jahre 2010 bis 2026 zeigt: Tatsächlich gibt es kein Jahr, in dem kein Geld für den Brandschutz im Etat vorgesehen war. Im Jahr 2010 waren es 457.000 Euro, 2016 dann 2,4 Millionen Euro. Für das Jahr 2022 sind 5,26 Millionen Euro vorgesehen, 2023 sind es 5,9 Millionen Euro. Insgesamt liegt das Brandschutz-Budget für die Schulen in den Jahren 2010 bis 2026 bei 45,4 Millionen Euro.
Im Gymnasium am Deutenberg – hier ein Bild aus dem Sommer 2020 – wurde im Rahmen der Sanierung auch der Brandschutz auf den ...
Im Gymnasium am Deutenberg – hier ein Bild aus dem Sommer 2020 – wurde im Rahmen der Sanierung auch der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. | Bild: Fröhlich, Jens
  • Was getan wurde: In den vergangenen Jahren wurden einige Brandschutzmaßnahmen umgesetzt: Haus 1 an der Karl-Bracht-Realschule; dort wurden außerdem die Gebäude 3 und 4 provisorisch ertüchtigt. Außerdem wurde der Brandschutz nach Angaben der Stadtverwaltung am Gymnasium am Deutenberg, am Gymnasium am Hoptbühl, an der Steppach-, Friedens-, Südstadt- und Bickebergschule sowie an der Schule Weigheim auf den aktuellen Stand gebracht. Aktuell laufen Maßnahmen am Haus 2 der Karl-Brachat-Schule, an der Klosterringschule, an der Bertholdschule sowie am Schulverbund am Deutenberg.
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  • Was getan werden soll: „Wir werden aber auch weiterhin viel zu tun haben“, sagt Madlen Falke. In den kommenden Jahren seien Haushaltsmittel für weitere Maßnahmen am Deutenberg-Schulverbund, an den Schulen Tannheim und Marbach, an Klosterringschule, Karl-Bracht-Realschule, Bertholdschule, Romäusgymnasium und Goldenbühlschule eingeplant.
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  • Was ständig getan wird: Zusätzlich finden regelmäßig Brandschutzbegehungen an den Schulen statt, an denen eine Fachkraft für Arbeitssicherheit und der städtische Brandschutzbeauftragte teilnimmt. Der Brandschutz sei eines der absoluten Schwerpunktthemen, mit denen sich die Verwaltung massiv beschäftige.

Ob ein Gebäude als sicher gilt, regeln eine ganze Reihe von Vorschriften, unter anderem festgehalten in der Landesbauordnung. Da geht es beispielsweise um die Widerstandsdauer verschiedener Baumaterialien gegen Feuer, um die Verhinderung von Brandausbreitung auf Dächern oder Brandabschnitte – Abschnitte mit einer Maximalfläche von 1600 Quadratmetern, die eine Brandausbreitung innerhalb von Gebäuden verhindern und die Löscharbeiten erleichtern.