Die Doppelstadt ist im Tanzfieber: Seit klar ist, dass sich Villingen-Schwenningen erstmals an der Flashmob-Aktion One Billion Rising am Freitag, 14. Februar, beteiligt, üben Frauen und auch Männer in zahlreichen Gruppen die vorgegebene Choreografie.
Treibende Kraft hinter der Veranstaltung, die mit einem öffentlichen Gruppenauftritt mitten im Alltag ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen möchte, ist Anita Neidhardt-März vom Frauenforum. Sie organisiert den Flashmob gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Hanna Vöhringer, und des Landkreises, Lilli Epp.
Viele Teilnehmerinnen kommen öfters
Seit Mitte Januar gibt es verschiedene Übungsgruppen bei der Tanzschule Gramlich, wo die Choreografie gemeinsam einstudiert werden kann. „Bei den öffentlichen Terminen waren rund 80 bis 100 Teilnehmer da“, so Anita Neidhardt-März. Die genaue Zahl sei schwer zu nennen, weil einige Teilnehmer auch öfter gekommen sind.
Neidhardt-März war auch an der Karl-Brachat-Realschule und der Bickeberg-Schule, auch hier wurde fleißig geübt. Angekündigt hat sich auch ein Team der Baugenossenschaft Familienheim mit zehn Männern und Frauen und auch mit Stadtmitarbeitern probt Anita Neidhardt-März den Tanz.
Viele Gruppen und Initiativen haben den Tanz geübt
„Ich weiß aber, dass in vielen Sportgruppen und anderen Initiativen auch geübt worden ist“, berichtet die Organisatorin. Sie ist seit 20 Jahren Mitglied im Frauenforum VS, das ist ein loser Zusammenschluss engagierter Frauen. „Seit es beim Kreis und in der Stadt Gleichstellungsbeauftragte gibt, übernehmen diese die Moderation in der Gruppe“, so Neidhardt-März.
Für die Doppelstadt ist es eine Premiere
Vor Jahren habe eine Frau im Forum berichtet, dass sie an dieser Aktion in einer anderen Stadt teilgenommen hat. „Seitdem beschäftigt mich diese Idee. Ich bin leidenschaftliche Tänzerin und assistiere seit zwölf Jahren in der Tanzschule Gramlich“, berichtet Anita Neidhardt-März. Sie unterrichtet dort auch Line Dance. Da die ehemalige Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Schwarzwald-Baar jetzt im Ruhestand ist, hat sie sich gedacht: „Jetzt oder nie.“
Das Frauenforum war gleich Feuer und Flamme, als sie die Idee unterbreitet hat, am Flashmob teilzunehmen, und Bernd Gramlich habe auch sofort zugestimmt, seine Tanzschule dafür zu öffnen. „So war sichergestellt, dass ich die Trainingseinheiten in der Tanzschule machen durfte.“
Vorbereitung war doch recht aufwendig
Im Laufe der Vorbereitungen hat Anita Neidhardt-März dann festgestellt, dass die ganze Sache doch recht aufwendig ist. „Ich musste mich für eine bestimmte Choreographie entscheiden und sie mir beibringen. Ich habe mich für die Choreo aus Wiesbaden entschieden, weil sie das allerbeste Lernvideo dazu gemacht haben.“ Auf der Internet-Seite Onebillionrising sind alle Events aufgelistet, auch hier musste Anita Neidhardt-März eine Bewerbung einreichen. Sie hat alle Netzwerke informiert, mit der Bitte, Werbung für den Flashmob zu machen. So sei die Information an vielen Stellen angekommen.
Natürlich musste eine Genehmigung seitens der Stadt eingeholt werden, die Rockclub hat sich bereit erklärt, die Musikanlage zu stellen und Strom gibt es von der Sparkasse. „Da die Wetteraussichten leider nicht so gut sind, bekommen wir von der Baugenossenschaft Familienheim einen Pavillon“, so die Organisatorin.
Die letzte Chance zum Üben
Wer noch dabei sein will und die Choreografie für das Event lernen will, kann am Donnerstag, 13. Februar, um 16 Uhr in die Tanzschule Gramlich kommen. „Ansonsten freuen wir uns natürlich über Publikum, das mit seiner Anwesenheit den Grund der Aktion ‚Schluss mit der Gewalt gegen Frauen‘ unterstützt.“