Vöhrenbach „Der letzte weiße Fleck in Vöhrenbach wurde beseitigt“, umschrieb Bürgermeister Heiko Wehrle die vollendete Versorgung mit Glasfaser für Urach. Von Bedeutung sei dies nicht zuletzt für die Betriebe in Urach und auch die Landwirte, die immer mehr über Internet abwickeln müssen. Und auch beim Homeschooling während Corona wäre ein schnelles Internet für die Schüler von großer Bedeutung gewesen. Aber finanzielle Zwänge sorgen dafür, dass man nicht gleichzeitig alle Gebiete in der Stadt anschließen kann.

Besonders würdigte Bürgermeister Wehrle den 2014 gegründeten Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar. Ohne die Experten im Hintergrund hätte das alles nicht so schnell realisiert werden können. Trotz 90 Prozent Zuschuss bleibt noch eine beträchtliche Summe bei der Stadt. Ein besonderer Dank der Stadt und auch des Ortschaftsrates galt dem ehemaligen Ortsvorsteher Martin Schneider, der sich auch nach dem Ende seiner Amtszeit hier massiv einsetzte.

Landrat Sven Hinterseh machte deutlich, dass es eine Herausforderung sei, den Landkreis mit 1000 Quadratkilometern Fläche und einer relativ niedrigen Bevölkerungsdichte zu versorgen, weshalb sich hier auch die kommerziellen Anbieter auf dem Land nicht engagieren. Auch bei einer Förderung mit 90 Prozent bleiben noch hohe Kosten bei den Gemeinden.

Katrin Merklinger vom Zweckverband konnte berichten, dass in den 20 Kilometer langen Gräben in Urach 60 Kilometer Glasfaser verlegt wurden. Von den 136 Eigentümern haben sich 124 für einen Hausanschluss entschieden, vier Gebäude erhielten eine sogenannte Pflichtablage. Inzwischen surfen schon die Ersten im Urachtal im schnellen Netz. Der Anbieter Stiegeler will sich dafür einsetzen, dass alle Anschlüsse schnell realisiert werden, wie Vertriebsleiter Uwe Fries betonte. Passend dazu ist am Dienstag, 23. September, von 13 Uhr bis 18 Uhr das Stiegeler-Info-Mobil beim Dorfgemeinschaftshaus Urach vor Ort.

Der Motor dieser Glasfaser-Verlegung, der frühere Ortsvorsteher Martin Schneider, zitierte den für die Digitalisierung zuständigen Innenminister Thomas Strobl, der lange angekündigt habe, dass bis Ende 2025 auch „jede Milchkanne im Uracher Tal an das schnelle Internet angeschlossen sei“. Und innerhalb von nur zwei Jahren bei 13 Monaten Bauzeit wurde dies nun tatsächlich realisiert.