Fußball-Bezirksliga: – Die Lust auf das Neue kann Karl-Frieder Sütterlin nicht verbergen: „Die Liga darf sich auf uns freuen“, lässt der seit drei Jahren beim TuS Binzen verantwortliche Trainer eine gute Portion Selbstbewusstsein durchklingen: „Unsere Mannschaft hat Charakter, bringt eine gute Qualität auf den Platz und spielt einen gepflegten Fußball.“ Aber, und das schiebt Sütterlin umgehend nach: „Von einem Durchmarsch reden wir bei uns in Binzen nicht.“
Dass die Konkurrenz seine Elf hoch einschätzt, weiß der mit 68 Jahren älteste Trainer in der höchsten Spielklasse des Bezirks Hochrhein. Doch unter Druck setzen lässt er sich nicht: „Wir werden auch das Verlieren wieder lernen müssen.“ Die letzte Pleite des souveränen Meisters der Kreisliga A, West liegt in der Tat schon lang zurück. Nur der SV Schopfheim schaffte es, am vierten Spieltag, den späteren Meister zu besiegen. Nach dem 1:2 im Oberfeld leisteten sich die Binzener noch zwei 3:3, gegen den FC Hauingen und am 25. September beim FC Wittlingen II: „Danach haben wir alles gewonnen“, so Sütterlin.
Der Blick auf den Kader
Dass sich diese Erfolgsgeschichte in der Bezirksliga nahtlos fortsetzt, glaubt Sütterlin indessen nicht: „Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an.“ Über weiter gehende Ambitionen spreche man beim TuS Binzen, der nach 33 Jahren wieder im Oberhaus antritt, nicht: „Die Bezirksliga ist seit ein paar Jahren das Ziel des Vereins gewesen – nicht mehr und nicht weniger.“

Deshalb kommt Sütterlin der Name seines Clubs bei der Frage nach den Titelfavoriten nicht über die Lippen: „Ich schaue mit Respekt in den Osten des Bezirks. Dort rechne ich mit der SG Mettingen/Krenkingen, dem VfB Waldshut und dem FC Tiengen 08.“ Die lokale Konkurrenz im Rebland mit den beiden Landesliga-Absteigern aus Bad Bellingen und Wittlingen schätzt er nicht so stark ein: „Am ehesten traue ich dem TuS Efringen-Kirchen zu, ganz oben mitzumischen.“
Einzige „Baustelle“ ist der Rasenplatz
So richtet Sütterlin den Fokus auf seinen Kader. Die größte „Baustelle“ sei nicht bei der Mannschaft zu finden, sondern auf der Sportanlage: „Der neue Rasenplatz muss saniert werden. Dort werden wir frühestens im Frühjahr wieder spielen können.“

Besser in Schuss ist das Team: „Wir haben alle Positionen doppelt besetzt und haben in Dominik Lüchinger einen herausragenden Torwart bekommen.“ Allerdings kann der Schlussmann, der wie zahlreiche Teamkollegen zuvor beim FV Lörrach-Brombach aktiv war, wegen seines Studiums nicht regelmäßig spielen: „Benjamin Sänger steht ihm allerdings in nichts nach“, weiß Sütterlin seinen Kasten in guten Händen.
Überhaupt habe er eine „tolle Truppe“ beisammen, die durch die Rückkehr von Nils Mayer nach langer Verletzung noch stärker werde: „Dazu haben wir aus der eigenen Jugend in Ben Berger und Cemre Enhas zwei sehr gute Spieler bekommen. Sie werden ihre Chance kriegen, wenn sie im Training etwas dafür tun“, deutet Sütterlin an, dass die Türen für alle Spieler offen sind.
„Die Mischung stimmt bei uns“, betont Sütterlin. Die zahlreichen Neuen, die vor Jahresfrist größtenteils aus dem Grütt kamen, hätten nicht nur den Erfolg gebracht, sondern die gestandenen Binzener Spieler auf jeden Fall besser gemacht: „Ohne diese Zugänge hätten sie den Qualitätssprung nicht geschafft.“

Die Liga dürfe sich auf den TuS Binzen freuen, betont Sütterlin wiederholt. Nicht der Namen wegen, sondern auch dank des Umfelds. „Auswärts mobilisieren wir zwischen 50 und 100 Zuschauer. Da herrscht große Euphorie im Verein“, ist Sütterlin, der einst selbst für den TuS Binzen kickte, mächtig stolz: „Da die Fahrten jetzt teilweise länger sind, werden wir sicher öfters mit dem Reisebus unterwegs sein.“ Und zur Partie beim SV Jestetten, schmunzelt er: „Planen wir zwei Tage ein und verbinden es mit dem Vereinsausflug.“
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