Dawid, das 3:3 beim SV BW Murg werden Sie so schnell nicht vergessen?
Nein, die Nachspielzeit war speziell. Dass wir den verdienten Punkt noch holen, war klasse. Aber wie das zustande gekommen ist, war unglaublich.
Wie haben Sie die Selbst-Einwechslung von Trainer Daniel Pietzke und das Comeback von Florian Amann erlebt?
Auf dem Platz haben wir uns – ich sag es vorsichtig – nur gewundert. Aber am Ende war es die richtige Entscheidung. Dass ausgerechnet die zwei den Ausgleich machen, denkst du dir nicht aus.
Kurz nach dem 3:0 für die Murger sind Sie fast „explodiert“. Sie hätten sich binnen fünf Minuten an die Spitze der Torschützenliste schießen können?
In der Tat. Abseits, geblockt, Lattentreffer – und zwei Tore. Das war speziell.
Dabei sind Sie ja eigentlich gar kein Stürmer mehr?
Ja, ich werde jetzt viel öfter im Mittelfeld aufgestellt, weil Brooklyn Lehmann und Neuzugang Jens Rahmel in der Spitze spielen. Aber die zwei konnten in Murg nicht spielen. Jetzt hängt die Messlatte wieder sehr weit oben (lacht).

Eine Kampfansage?
Quatsch. Ich habe richtig viel Spaß mit der jungen Elf. Es ist toll, diese Spieler zu begleiten, zu führen und zu formen. Pascal Störk ist das beste Beispiel, wie man sich beim SV Buch entwickeln kann. Heute ist er eine feste Größe, obwohl er auch noch ein Jungspund ist.
Also werden Sie noch gebraucht?
Ich denke nicht über die Saison hinaus. Der Fußball gibt mir soviel. Weshalb sollte ich also aufhören? Irgendwann ist es soweit und dann werde ich vielleicht Trainer – das würde mich reizen.
Erfahrungen haben Sie ja gesammelt.
Genau, ich habe mal unsere A-Junioren trainiert. Damals spielten auch die Meinzer-Zwillinge – auch zwei tolle Jungs – bei mir. Und jetzt stehen sie neben mir in einer Mannschaft. So etwas gefällt mir und motiviert mich unheimlich, noch lang weiter zu machen.
Als Kapitän? Sportchef Manuel Berger hatte im SÜDKURIER-Interview vor der Saison überlegt, Sie zum Spielführer zu machen, dass Sie endlich ungestraft mit dem Schiedsrichter sprechen dürfen?
Nein – Kapitän war einmal. Ich bin jetzt 31 und reifer geworden. Die Zeiten, in denen ich wegen Meckerns vom Platz musste, sind doch längst Geschichte. Ich brauche keine Binde, um mit dem Schiri zu reden. Es kommt auf den Ton an – dann gibt es auch keinen Stress.
Fragen: Matthias Scheibengruber