Fußball-Bezirksliga: – Die Emotionen schlugen Kapriolen nach dem Schlusspfiff der Nachholpartie bei der SG Mettingen/Krenkingen. Die Gastgeber hatten kurz vor dem Ende gegen Tabellenführer FC Wittlingen noch den Ausgleich zum 2:2-Endstand erzielt – und zwar per Strafstoß: „Den hat Ralf Brombacher gesehen, den für uns leider nicht“, sprach Fabio Muto von einem „hundertprozentigen“ Elfer. Das hätten ihm alle – auch SG-Trainer Philip Brandl bestätigt.

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Brandl relativierte indessen das Foul von Steffen Huber gegen Timo Glattacker: „Ich habe mit meinen Spielern gesprochen, da war zwischen klarer Elfer und kein Elfer alles zu hören. Ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen, dass es keiner war. Auf jeden Fall hatten wir in dieser Situation mächtig viel Glück“, gab der Trainer der zu Hause weiterhin unbesiegten SG Mettingen/Krenkingen zu: „Durch einen möglichen Elfer hätte das 1:3 fallen können.“

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So avancierte Timo Glattacker, der beim 3:6 seiner Elf in Murg noch eine Gelb-Rot-Sperre absitzen musste, zur tragischen Figur. Das Foul an ihm blieb ungeahndet und als er kurz vor Schluss gegen Marius Thoma das Bein stehen ließ, „fädelt er ein und fällt – keine Diskussion“, so Muto. Moritz Erne nutzte die Chance, verwandelte zum 2:2.

Trainer Philip Brandl (SG Mettingen/Krenkingen): „Beim Foul von Steffen Huber hatten wir viel Glück, dass es keinen Elfmeter für Timo ...
Trainer Philip Brandl (SG Mettingen/Krenkingen): „Beim Foul von Steffen Huber hatten wir viel Glück, dass es keinen Elfmeter für Timo Glattacker gegeben hat.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Murger Spiel war kein Thema

Die Tore fielen zwar erst nach dem Seitenwechsel, langweilig war die Begegnung aber auch im ersten Abschnitt nicht. Zwingende Torchancen hatten sich beide Teams nicht erspielt, lieferten sich aber einen interessanten Schlagabtausch: „Meine Jungs waren präsent, arbeiteten gut gegen den Ball“, sah Muto eine gute Reaktion auf die Pleite in Murg: „Letztlich war es besser, hier zu spielen, statt zu trainieren. Das Murger Spiel haben wir nicht mehr thematisiert, sondern uns auf unsere Stärken besonnen.“

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Die Gastgeber wollten nach dem Seitenwechsel mehr: „Es wäre sicher mehr drin gewesen, wenn der letzte Ball präziser gespielt worden wäre“, so Brandl, der auf vier Stammkräfte verzichten musste. Patrick Klotz und Felix Erne fehlten verletzt, Jannik Kaiser war beruflich beschäftigt und Samuel Gantert bereits im Urlaub: „Trotzdem hat meine Elf ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert.“

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Diese Augenhöhe ging indessen schnell flöten: „Wir waren bei den ersten Zweikämpfen nicht präsent und wurden prompt bestraft“, sah Brandl binnen 120 Sekunden zwei Gegentore. Zunächst hatte Mikias Alem ein Zuspiel von Kevin Etienne direkt abgenommen und im linken Eck versenkt. Kaum war wieder angespielt, legte Lars Wagner – der sich wie Alem seinen Startelf-Platz durch Engagement in Murg verdient habe, so Muto – für Lukas Schmeller auf.

Gastgeber mit Moral

Das schnelle 0:2 brachte die SG Mettingen/Krenkingen an einen moralisch wichtigen Punkt: „Da hat sich entschieden, ob es übel wird, der fangen wir uns?“, so Brandl, der konstatierte: „Die Mannschaft hat Moral bewiesen.“

Glücklos: Timo Glattacker vom FC Wittlingen – hier ein Archivbild – stand bei beiden Elfmeterszenen im Nachholspiel im Fokus. Sein Foul ...
Glücklos: Timo Glattacker vom FC Wittlingen – hier ein Archivbild – stand bei beiden Elfmeterszenen im Nachholspiel im Fokus. Sein Foul gegen Marius Thoma von der SG Mettingen/Krenkingen wurde gepfiffen. Als er von Steffen Huber gefoult wurde, blieb die Pfeife stumm. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Nach blitzsauberer Vorarbeit von Julian Bächle nutzte Nico Maier die Möglichkeit, mit seinem sechsten Saisontreffer den Anschluss wieder herzustellen. Neun Minuten später ging der kurz zuvor eingewechselte Glattacker zu Boden, wartet vergeblich auf einen Pfiff. Der kam dann auf der anderen Seite, als Marius Thoma im Zweikampf mit Glattacker fiel.

Vorrunden-Fazit fällt positiv aus

Zum Abschluss der Vorrunde zog Fabio Muto ein äußerst zufriedenes Fazit: „Die Mannschaft hat Großartiges geleistet, die Halbserie ohne Niederlage mit 37 Punkten abgeschlossen.“ Die Einstellung nach dem 3:6 von Murg sei tadellos gewesen: „Wir gehen mit einem sehr guten Gefühl in die Winterpause.“

Trainer Fabio Muto (FC Wittlingen): „Mit unserer Vorrunde bin ich sehr zufrieden. Wir blieben unbesiegt und haben 37 Punkte geholt.“
Trainer Fabio Muto (FC Wittlingen): „Mit unserer Vorrunde bin ich sehr zufrieden. Wir blieben unbesiegt und haben 37 Punkte geholt.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Ähnlich fiel auch das Fazit bei der SG Mettingen/Krenkingen aus: „Zwar ist der Kontakt zur Tabellenspitze etwas abgerissen, doch ich bin sehr zufrieden mit dem fünften Tabellenplatz“, so Philip Brandl: „Zu Hause sind wir unbesiegt geblieben und wenn man bedenkt, dass wir vor einem Jahr noch gegen den Abstieg gespielt haben, ist die Entwicklung doch respektabel.“

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