Fußball-Bezirksliga: – Schon gut, dass beim Bau des Kunstrasenplatzes in Ühlingen die Elfmeterpunkte nicht vergessen wurden. Diese weißen Flecken kamen beim 4:0-Sieg des SV Jestetten beim FC Schlüchttal zu besonderen Ehren. Schließlich erzielten die Gäste drei ihrer vier Tore vom „ominösen“ Punkt.
Wird der Punkt – warum auch immer – auch gern als ominös bezeichnet. Die drei Strafstöße waren es eher nicht. Der das Spiel unter Beobachtung leitende Ardian Bräutigam aus Weil zögerte in allen drei Fällen nicht. Einzig die „Gelbe Karte“, die er Yannik Kalt nach dem Handspiel, das zum 0:1 führte, vors Gesicht hielt, war eher unnötig.
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Kalt hatte seinen Arm zwar nicht angelegt, aber angesichts der knappen Distanz, aus der ihn der von Thomas Rangnau geschossene Ball am Arm traf, hatte er kaum eine Chance, das Handspiel zu verhindern. Raffaele Ponzo ließ sich die Chance nach zehn Minuten nicht entgehen. Er wählte das rechte Eck und verlud so Simon Hepp, der bis dahin noch keinen Ballkontakt hatte.
Während der FC Schlüchttal so etwas ähnliches wie ein Offensivspiel aufzuziehen versuchte, was in halbwegs erwähnenswerte Chancen für Benedikt Moser (21.) und Marvin Kalt (23.) mündete, kam nach vorn beim SV Jestetten so gut wie gar nichts. „Wir sind hier schon böse angegangen“, so Trainer Michele Masi: „Mir war wichtig, nichts zuzulassen und zu Null zu spielen.“
Das gelang bestens, weil die Hausherren viel zu wenig Druck aufbauten und kaum den Anschein machten, dass sie ihre minimale Chance auf den Ligaverbleib noch nutzen wollen: „Wir sind zu brav“, attestierte Trainer Roberto Wenzler: „Da muss man auch mal ein Zeichen, ohne dass es unfair wird.“
So plätscherte das Spiel, ähnlich wie die Schlücht gleich hinter den Trainerkabinen, vor sich hin, als Martin Rangnau in den Strafraum lief und flankte. Timo Vogt streckte sich im Stile eines Torwarts, erwischte den Ball mit beiden Händen – und wieder zeigte Bräutigam auf den Punkt. Ponzo lief erneut, zielte dieses Mal nach links und traf zum 0:2. Torwart Simon Hepp hatte übrigens immer noch keinen Ballkontakt aus dem Spiel heraus.
Im zweiten Abschnitt wurde der FC Schlüchttal druckvoller, erarbeitete sich zumindest den einen oder andern Strafstoß. Mitten in diese Phase konterte der SV Jestetten. Pascale Moog steckte den Ball durch und Thomas Rangnau schob den Ball – aus etwa elf Metern – an Simon Hepp vorbei zum 0:3 ins Netz. Fast überflüssig zu sagen, dass Hepp noch immer nicht am Ball gewesen war.
Erst in der Schlussphase, als dem Gastgeber die Puste ausging und der SV Jestetten in Marco Lohr und Artur Kirschmann zwei offensive Kräfte ins Spiel gebracht hatte, bekam auch der Schlussmann des FC Schlüchttal die Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Und weil aller guten – oder aus Schlüchttaler Sicht „schlechten“ – Dinge nun einmal drei sind, zeigte Schiedsrichter Ardian Bräutigam auch in der Schlussminute nochmals auf den Punkt. Artur Kirschmann war in den Strafraum gelaufen, kreuzte den Weg mit Linus Dörflinger. Der konnte es nicht fassen, dass diese Aktion ein „Foulelfmeter“ sein sollte.
Da Elfmeter-Torgarant Raffaele Ponzo schon ausgewechselt war, schnappte sich Routinier Pascale Moog den Ball und verwandelte mit einem trockenen Schuss nach links – Hepp flog nach rechts – den dritten Strafstoß in dieser Partie zum 0:4-Endstand.
Es war übrigens der 14. Strafstoß, der in dieser Saison in einem Spiel mit Beteiligung des FC Schlüchttal gepfiffen worden ist. Sieben gegen die Elf von Roberto Wenzler, die allesamt verwandelt wurden, und sieben für den FC Schlüchttal, der sich bis dato aber schon drei Fehlschüsse geleistet hat.
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