Fußball-Bezirksliga: – „Ja, wenn sie mich brauchen? Da sag ich doch nicht Nein...“, winkt Christoph Mathis erstmal ab. Eigentlich hatte sich der Abwehrspieler des SV 08 Laufenburg II im Sommer ‚21 aus der „Ersten“ verabschiedet. Doch herrscht Not am Mann, ist der 36-Jährige parat. In der vergangenen Saison stand er sieben Mal im Kader von Trainer Michael Wasmer. Auch jetzt war er schon zwei Mal gefragt: „In Kirchzarten wurde ich eingewechselt, eine Woche später gegen den FC Zell spielte ich durch.“
Doch damit könnte auf absehbare Zeit wohl Schluss sein. Seinen Posten als Co-Trainer der Fußballerinnen des FC 08 Bad Säckingen hat er schon an den Nagel gehängt. Hier engagierte er sich vor allem, weil seine Frau Christina dort spielte.
Fußball-Bezirksliga im Überblick
Das seit 2018 verheiratete Paar freut sich jetzt auf weiteren Nachwuchs: „Wir erwarten im Januar unser zweites Kind“, deutet Mathis an, dass sich die Prioritäten immer mehr verschieben. So könnte die laufende Saison vielleicht schon das letzte Kapitel in knapp zwei Jahrzehnten beim SV 08 Laufenburg werden: „Bis Sommer spiele ich auf jeden Fall noch. Danach warten wir mal ab, wie alles läuft.“
Im Moment läuft es für das Team von Trainer Thomas Scherzinger nicht wirklich. Nur zwei Siege sprangen für den Aufsteiger aus acht Spielen heraus: „Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt“, betont Mathis: „Wir haben zwar einen breiten Kader, aber vor allem unsere neuen Spieler, die aus unteren Klassen kamen, brauchen Eingewöhnungszeit. In der Bezirksliga werden Fehler brutaler bestraft – was wir ja zuletzt in Wehr erlebt haben.“
Spätestens seit dem 1:5 stehen die Null-Achter unter Druck, ausgerechnet vor dem Kellerduell gegen das punktlose Schlusslicht FC RW Weilheim: „Jeder erwartet von uns einen Sieg. Das ist uns klar“, so Mathis, der aber Licht am Ende des Tunnels sieht: „Die Trainingsbeteiligung wurde erheblich besser, wir arbeiten daran, in der Defensive stabiler zu werden und nicht nach Gegentoren so schnell einzubrechen. Viel Zeit dürfen wir uns in dieser stark und ausgeglichen besetzten Liga nicht mehr lassen.“
Wenn man es dann noch schaffe, mehr Konstanz in die Aufstellung zu bringen, sei es durchaus machbar, nicht – wie im letzten Bezirksliga-Jahr 1999/2000 – sofort wieder abzusteigen: „Wir wollen oben bleiben. Allein, um den zahlreichen A-Junioren, die im Sommer kommen, eine sportliche Perspektive im Verein zu bieten“, spricht Mathis aus eigener Erfahrung.

2004 rückte er selbst – übrigens gemeinsam mit Thomas Scherzinger – aus dem Nachwuchs auf und wurde schnell ein wichtiger Teil der damals in der Verbandsliga spielenden Null-Achter.
SV Buch will Tiengener Serie beenden
Im Kontrast zum Kellerduell zwischen dem Aufsteiger SV 08 Laufenburg II auf Platz 15 und dem punktlosen Schlusslicht FC Rot-Weiß Weilheim steht das Spitzenspiel des neunten Spieltages. Der souveräne Tabellenführer FC Tiengen 08 hat Verfolger SV Buch (3.) zu Gast.
Die Hausherren blicken auf acht Spiele ohne Niederlage, überrollten zuletzt die Weilheimer mit 8:0. Der SV Buch hingegen strauchelte zu Hause beim 1:1 gegen den FC Schönau etwas, weist bereits sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer auf.
Derby der Landesliga-Absteiger im Westen
Wegen des Unentschieden rutschten die Bucher auf Rang drei, mussten den FC Wittlingen an sich vorbei ziehen lassen. Das Trainer-Duo Fabio Muto und Angelo Cascio feierte zuletzt vier Siege in Folge und fährt entsprechend selbstbewusst mit der Mannschaft zum Derby der Landesliga-Absteiger beim VfR Bad Bellingen (7.).
Auf der westlichsten Sportanlage der Liga gewann zuletzt der SV Buch mit 3:0, nun wollen die Wittlinger es ihm gleich tun. Zudem ist noch eine Rechnung vom gemeinsamen Abstiegsjahr offen, weil seinerzeit beide Spiele an den VfR Bad Bellingen gingen.
Brisantes Derby auch im Osten
Ein weiteres brisantes Derby steht auf dem östlichsten Sportplatz der Liga an. Der SV Jestetten hat zuletzt vier Mal in Folge verloren. Ausgerechnet jetzt kommt der forsche Nachbar FC Hochrhein (4.) ins Seestadion.
Drei Auswärtssiege hat das Team von Thomas Halmer bereits eingefahren. Mehr Ausbeute in der Fremde steht nur auf dem Konto des FC Tiengen 08. Doch zu verschenken hat der SV Jestetten in seiner schon prekären Lage nichts mehr.
Erinnerungen an den Spielabbruch
Noch ohne Punkte in der Fremde ist der TuS Efringen-Kirchen, der sich nach Aussage von Trainer Patrick Bösch im Umbruch befindet. Zu gern würde Bösch den Schwung aus dem Heimsieg gegen den SV Jestetten mit zum VfB Waldshut nehmen. Doch dort wird es doppelt schwierig.
Einerseits haben die Gastgeber seit fünf Spielen nicht mehr verloren und andererseits ist da noch die Erinnerung an den vergangenen Herbst, als die Partie gegen die Gäste aus dem Rebland in der Nachspielzeit abgebrochen wurde. Der Unparteiische fühlte sich von einem Waldshuter bedroht, ging vorzeitig in die Kabine. Das Sportgericht erklärte den VfB Waldshut, der zu dem Zeitpunkt mit 2:1 führt, zum Verlierer, der TuS Efringen-Kirchen bekam die Punkte zugesprochen.
Hoffen auf den Heimsieg
Dringend Punkte braucht der SV Herten, der nach dem 2:5 beim FC Hochrhein unter den Strich gerutscht ist. Interimstrainer Roger Schubbe feierte vor zwei Wochen beim 4:0 gegen den TuS Efringen-Kirchen einen gelungenen Einstand. Nun erhofft er sich gegen die SG FC Wehr/Brennet (8.) erneut einen Heimsieg. Die Gäste haben auswärts seit dem 2:1 in Weilheim zum Saisonstart nichts Zählbares mehr geholt. Eine Bilanz die Trainer Urs Keser nach dem 5:1 gegen den SV 08 Laufenburg gern verbessern würde.
FC Schönau setzt auf Heimstärke
Der heimstarke FC Schönau (10.) überzeugte zuletzt mit Kampfgeist beim SV Buch, was Trainer Christian Lais für das Duell mit Aufsteiger TuS Binzen (6.) zuversichtlich stimmt. Die mit viel Vorschusslorbeeren gestarteten Gäste sind seit vier Spielen sieglos, mussten zuletzt gegen den VfR Bad Bellingen mit einem 2:2 zufrieden sein.
Mit nur einem Sieg verliefen die letzten sechs Spiele für die SG Mettingen/Krenkingen nur suboptimal. Die Elf von Georg Isele findet sich nach einem Viertel der Saison auf Rang neun wieder. Aus dem Sportplatz in Detzeln zählt deshalb gegen Aufsteiger SF Schliengen (11.) nur ein Sieg.