Fußball-Bezirksliga: – Georg Isele winkt erstmal ab: „Es ist mir schon klar, dass uns manche Konkurrenten nach dem dritten Tabellenplatz in der vergangenen Saison nun in einer Favoritenrolle sehen wollen. Aber davon kann bei der SG Mettingen/Krenkingen keine Rede sein“, hält der 57-jährige Trainer den Ball flach: „Wir wollen uns als junger Verein in der Bezirksliga etablieren und wenn wir dieses Mal auf Platz siebten landen, gibt es wieder eine Party.“
Die Vorbereitung sei durchwachsen gelaufen und das dicke Ende stehe noch bevor: „Nach dem zweiten Spiel verabschieden sich zahlreiche Spieler in den Urlaub. Da wird es richtig eng“, blickt Isele mit Sorge auf die schweren Spiele beim SV Buch und gegen den SV Jestetten, dem er einiges zutraut: „In Mustafa Akgün vom VfR Stockach hat Michele Masi einen enorm starken Spieler bekommen.“

Mit seinen eigenen Neuzugängen ist Isele nicht minder zufrieden. Aus seiner Tätigkeit beim FC Geißlingen hat er Patrick Klotz noch in guter Erinnerung. Zwischenzeitlich war Klotz zum FC Grießen gewechselt, kommt von dort nun ins Steinatal.

Mit ihm kommt der frühere Horheimer Aliriza Demir, der nach einem halben Jahr beim VfB Waldshut erneut die Farben gewechselt hat: „Beide Spieler bringen viel Qualität mit“, so Isele, der zudem die Nachwuchsspieler Aaron Güntert und Sebastian Hainke in den Kader einbauen möchte.
Der Blick auf den Kader
Mit ein Grund für die fehlende Euphorie ist die Tatsache, dass Isele vorerst auf mehrere Spieler verzichten muss, die er eigentlich fest auf seinem Zettel hatte. „Manuel Boll ist leider weiterhin verletzt, steht immer noch nicht zur Verfügung“, zählt Isele weiter seinen Kapitän Moritz Erne (Muskelfaserriss) und Routinier Daniel Albicker (Long Covid) auf: „Diese beiden Stützen fallen ebenfalls über längere Zeit aus.“

Nicht nur deshalb blickt er „mit etwas Bauchweh“ auf eine Bezirksliga-Saison, die „schwieriger für uns werden wird“, erklärt Isele: „Wir haben das in unserer ersten komplett gespielten Saison sehr gut gemacht, hatten auch relativ wenig Probleme. Aber wir haben einfach nicht die Möglichkeit, uns mit so genannten fertigen Spielern zu verstärken.“
Das Pfund, mit dem die SG Mettingen/Krenkingen wuchern könne, sei ein eingespieltes Team aus nahezu komplett eigenen Spielern. Hier gelte es, weiter am System zu feilen und die Zugänge einzubinden: „Und dann werden wir unser Ziel, eine gute Rolle zu spielen, erreichen.“

Allein die Tatsache, dass seine Elf die Etablierten aus der großen Kreisstadt hinter sich gelassen habe, unterstreiche, welches Ausnahmejahr hinter der Spielgemeinschaft liegt: „Das werden sich die beiden Clubs nicht mehr gefallen lassen“, erwartet Georg Isele den VfB Waldshut und ganz besonders den FC Tiengen 08 in der Tabelle weit vorn: „Dazu traue ich dem Aufsteiger TuS Binzen durchaus einen Durchmarsch zu.“ Nicht zu unterschätzen sei auch der SV Buch sowie die beiden Landesliga-Absteiger.
Platz 1 in der Fairplay-Tabelle
Angesprochen darauf, dass seine Mannschaft mit „nur“ 42 Gelben Karten einfach „zu brav“ für höhere Aufgaben wie das knapp verpasste Aufstiegsspiel zur Landesliga sein könnte, verweist Isele zunächst auf die Spielstärke des Vizemeisters: „Das war der wichtigste Grund, weshalb nicht wir sondern der FC Erzingen diese Spiele erreicht hat.“
Dass seine Elf die Fairplay-Tabelle anführte, erfülle ihn eher mit Stolz: „Wir schaffen es ganz gut, Probleme nicht mit dummen Fouls zu lösen. So gesehen würden uns mehr Gelbe Karten vermutlich nicht mehr Punkte bringen, sondern eher weniger“, verweist er auf das damit verbundene Risiko, das eine oder andere Freistoß-Tor in Strafraumnähe zu kassieren.