Fußball-Landesliga: Erneut gab es am 29. Spieltag aus Schwarzwälder Sicht nur zwei Siege. Diesmal durften sich die Teams aus Marbach und Gutmadingen über drei Punkte freuen. Während Bad Dürrheim einen Punkt eroberte, blieb das restliche Schwarzwälder Quartett ohne Erfolgserlebnis.
Der FC Neustadt ging in Überlingen (0:1) erst zum zweiten Mal in diesem Jahr als Verlierer vom Platz. Schon in Minute vier kassierten die Hochschwarzwälder das Tor des Tages. „Dem Treffer war ein dummer Fehler auf unserer Seite vorausgegangen. Das hat Überlingen in die Karten gespielt“, resümiert Neustadts Trainer Ranil Weerakkody. Von seiner Elf sei am Samstag kaum Torgefahr ausgegangen. Auf der anderen Seite wurden Überlingen zwei weitere Treffer wegen Abseitsstellungen aberkannt. „Wir waren nicht zwingend genug. Überlingen agierte cleverer. Zudem war bei uns ein Kräfteverschleiß zu erkennen. Wir werden die Partie schnell abhaken“, so Weerakkody, dessen Elf bereits am Dienstag gegen Marbach ein Nachholspiel zu bestreiten hat.
In letzter Sekunde sicherte sich der FC Gutmadingen den 3:2-Erfolg gegen Schonach. Nach dem Siegtreffer pfiff der Schiedsrichter die Partie nicht mehr an. „Es war ein Sieg des Willens. Das Spiel selbst war nicht so toll anzusehen. Viel Kampf und Krampf und wirklich kein Leckerbissen“, bilanziert Gutmadingens Trainer Steffen Breinlinger. Er ist froh, dass seine Elf, die ab der Minute 57 in Unterzahl spielen musste, den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich der Gäste in Minute 86 weggesteckt hat und zurückgekommen ist. „Das positive Ergebnis bleibt und ist gerade im Hinblick auf das Saison-Finale wichtig“, ergänzt Breinlinger, dessen Elf nun bei 37 Punkten angekommen ist.
Für Coskun Öztürk, Spielertrainer des FC Schonach, tat die 2:3-Niederlage in Gutmadingen mehr weh, als das 0:8 am Mittwoch zuvor gegen Überlingen. „Auch 48 Stunden nach dem Abpfiff bin ich noch nicht darüber hinweg. Wir haben ein klasse Spiel gezeigt, wobei der Schiedsrichter pünktlich abpfeifen sollte. Warum er nochmals ein paar Minuten drauflegte, in denen Gutmadingen zum Siegtor traf, werden wir wohl nie erfahren“, so Öztürk. Seine Mannschaft habe viel investiert und dem Gegner eine Partie auf Augenhöhe geliefert. Ein Unterschied sei gewesen, dass Gutmadingen nach der gelbroten Karte vier frische Spieler brachte, die sich nahtlos einpassten. „Diese Möglichkeiten haben wir nicht“, so Öztürk. Er musste bereits nach 35 Minuten für den angeschlagenen Justin Scungio mit Benjamin Wolber einen gelernten Torhüter als Feldspieler bringen.
Rund 20 Minuten spielte der FC Löffingen beim Tabellenführer FC Singen gut mit, dann schlug es binnen drei Minuten dreimal im Kasten der Löffinger ein. „Singen hat eine enorme Qualität. Da ist viel Struktur im Spiel“, erkannte FCL-Trainer Jörg Klausmann, den vor allem die Kopfball-Gegentreffer ärgerten. „Wir müssen da besser stören. Wir haben auch große Spieler. Punkte hatten wir im Vorfeld nicht eingeplant, und so ist es auch gekommen. Die Niederlage wird uns nicht umwerfen“, ist sich Klausmann sicher. Im Tor gab Dominik Osek ein Comeback, nachdem die drei anderen Schlussmänner aus unterschiedlichen Gründen ausgefallen waren.
In der Nachspielzeit kassierte der FC Bad Dürrheim in Walbertsweiler noch den 3:3-Ausgleich. Trainer Enrique Blanco war nicht nur deshalb sauer. Auch mehrere unverständliche Entscheidungen des Schiedsrichters brachten Blanco auf die Palme. „Der Mann hat jegliche Entscheidungen seiner Assistenten ignoriert. Nach unserer Führung hat er uns einen glasklaren Elfmeter verwehrt. Hinzu kamen weitere Entscheidungen, die einfach unglaublich waren“, so Blanco. Die Kurstädter haben die Partie auf Video aufgezeichnet. Daraus gehe hervor, dass die Gäste deutlich benachteiligt wurden, so auch vor dem späten Ausgleich. Zufrieden registrierte Blanco, wie seine Akteure den zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand weggesteckt haben und zweimal trafen.
Der FC Furtwangen bleibt bei 18 Punkten hängen. Auch in Gottmadingen (1:4) gab es keinen weiteren Zähler. „Das Ergebnis gibt nicht den Spielverlauf wider. Es war auf keinen Fall so, dass wir keine Chancen hatten oder deutlich unterlegen waren. Im Gegenteil. Wir nutzen im Eins-gegen-Eins hochkarätige Möglichkeiten nicht und schießen frei vor dem Torhüter den Mann an. Da raufst du dir die Haare“, bilanziert Trainer Jakob Prezer. Die Gastgeber hingegen zeigten sich abgeklärter und nutzten ihre Möglichkeiten, so dass die Bregtäler weiter auf der Stelle treten. Prezer nimmt aus der Partie viel mit. Die Mannschaft habe gezeigt, dass sie konkurrenzfähig sein kann. Doch ohne eigene Treffer, das zwischenzeitliche 1:2 von Tim Geiger ausgenommen, könne halt nicht gepunktet werden.
Der FV Marbach feierte mit dem Last-Minute-Erfolg gegen Denkingen zum 3:2 seinen fünften Saisonsieg, der wieder Hoffnungen macht, vielleicht doch noch den viertletzten Tabellenplatz zu erreichen. „Die drei Punkte waren kein Zufall“, sagt Trainer Michael Schnee. Seine Elf führte bereits mit 2:0, bevor den Gästen der Ausgleich gelang. Marbach indes zeigte eine Trotzreaktion und wollte den Sieg unbedingt. „Wir hätten schon in Halbzeit deutlicher als nur mit 1:0 führen können. Nach dem 2:0 haben wir etwas zu nachlässig agiert, aber später eine starke Reaktion gezeigt“, freut sich der Coach. Dem Treffer zum 3:2 sei eine starke Willensleistung vorausgegangen. Dem eingewechselten Oliver Burkhard war es vergönnt, den Ball über die Linie zu schießen. Auf die Marbacher warten nun drei Schwarzwald-Derbys in Folge, in denen die Elf punkten will.
Kampf dem Auswärtsfluch
FC Neustadt – FV Marbach (Dienstag, 19 Uhr). (daz) Für die Gastgeber endete am Samstag in Überlingen (0:1) eine Erfolgsserie. Marbach hingegen feierte gegen Denkingen (3:2) einen wichtigen Erfolg. In der Vorrunde hielt Marbach auf eigenem Platz lange ein 1:1, doch in der Schlussphase setzten sich die Hochschwarzwälder mit 3:1 Toren durch. „Wir haben keinen Grund, die Gäste zu unterschätzen. Marbach zeigte zuletzt einen Aufwärtstrend und will mit Sicherheit den viertletzten Tabellenplatz erobern“, warnt Neustadts Trainer Ranil Weerakkody. Die Gäste haben mit dem Erfolg gegen Denkingen weiteres Selbstvertrauen getankt. „Wir werden alles versuchen, um unseren Auswärtsfluch zu beenden“, betont FVM-Trainer Michael Schnee, nachdem seine Elf in den bisherigen zwölf Auswärtspartien immer als Verlierer vom Platz ging.