Fußball-Landesliga: Erstmals in der neuen Saison gelang es am vierten Spieltag zwei der sieben Schwarzwälder Mannschaften, einen Sieg einzufahren. Löffingen setzte sich mit 7:2 gegen Furtwangen durch und Neustadt schickte Konstanz mit einem 4:1-Erfolg nach Hause. Allerdings stehen gleich vier Schwarzwälder Teams am Tabellenende der Landesliga.

Sieben auf einen Streich: Dem FC Löffingen gelang im Schwarzwald-Derby gegen Furtwangen ein in der Höhe überraschender 7:2-Heimsieg. „Wir waren in der ersten Halbzeit etwas zu passiv. Mir war klar, dass ich Umstellungen vornehmen musste, die auch alle gezündet haben“, bilanziert FCL-Trainer Jörg Klausmann. Besonders wichtig, und letztlich auch gelungen, war die Umstellung von Johannes Kaufmann, den Klausmann von der Innenverteidigung ins Mittelfeld stellte. „Vielleicht ist das Ergebnis um zwei Tore zu hoch ausgefallen. Für die weitere Entwicklung der jungen Mannschaft ist auch so ein Sieg einmal ganz wichtig“, ergänzt Klausmann, der dennoch einige Dinge auszuwerten hat: „Ich möchte wissen, warum wir uns in Halbzeit eins nach der 1:0 Führung das Spiel aus der Hand nehmen lassen.“

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Bei einer 2:1-Halbzeitführung deutete beim FC Furtwangen wenig darauf hin, dass die Elf in Halbzeit zwei sechs Gegentreffer (!) kassiert. „Wir haben die erste Viertelstunde schlecht gespielt, dann aber 30 Minuten sehr gut. Ich habe in der Pause gesagt, dass wir nur erfolgreich sein werden, wenn wir an die guten 30 Minuten anknüpfen. Leider haben wir aber so wie in den ersten 15 Minuten gespielt. Löffingen hat uns dann überrannt und bei uns fand sich kein Spieler, der die Reihen wieder ordnet“, ärgert sich FCF-Trainer Uwe Müller. Hinzu kam die für Müller unnötige Gelbrote Karte für Pietro Morreale. Müller: „In dieser Partie hat man deutlich gesehen, wie sehr uns ein Routinier wie Jakob Prezer fehlt. Ich hoffe, dass nun wirklich jeder Spieler weiß, um was es für uns in den nächsten Wochen geht.“

Nach den drei Punkteteilungen zum Auftakt und dem jüngsten 3:1-Erfolg gegen Konstanz gehört der FC Neustadt zu jenen vier Mannschaften, die noch ungeschlagen sind. „Für mich ist das eher ein schöner Nebeneffekt. Nach den drei Unentschieden war nicht alles schlecht und nach dem ersten Sieg ist nicht alles gut. Wir haben es gegen Konstanz unnötig spannend gemacht, weil wir viele Chancen nicht genutzt haben“, resümiert Trainer Florian Heitzmann. Konstanz hatte in Halbzeit eins eine gefährliche Aktion, die auch sofort zum zwischenzeitlichen Ausgleich führte. So mussten die Hochschwarzwälder bis in die 82. Minute warten, ehe ein Doppelschlag zum Sieg führte. Mit Jannik Schlegel feierte ein weiterer Spieler aus der U20-Fraktion sein Landesliga-Debüt. „Das ist unser Weg“, so Heitzmann.

Keine Tore, keine Punkte. Der FC Bad Dürrheim kassierte beim 0:3 gegen Denkingen die zweite Saisonniederlage. „Unser Spiel sieht bis zum Strafraum sehr gut aus. Das Manko ist, dass die letzten Pässe nicht ankommen“, machte Trainer Enrique Blanco Ursachen für die Heimniederlage aus. In Halbzeit eins habe die Elf gut agiert, auch Standards gut abgewehrt. In Halbzeit zwei waren es zwei Standards, die im Tor der Kurstädter einschlugen. „Da haben wir zweimal gepennt und Denkingen hat sehr abgezockt agiert. Das ändert aber nichts daran, dass unser Spielaufbau gut aussieht“, fügt Blanco an. Für ihn gilt es nun, die Urlaubsrückkehrer schnell wieder auf ein Niveau bringen. Daher saßen Spieler wie Dimitri Bärwald oder Isa Sabuncuo zunächst nur auf der Bank. Geärgert hat sich Blanco, dass es beim Stand von 0:1 keinen Elfmeter für sein Team gab. „Wir haben uns die Szene im Video angeschaut. Es war eine glasklare Sache“, so Blanco.

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Bis in die 76. Minute hielt der FC Schonach in Dettingen ein 0:0, um schließlich doch mit einer 0:3-Niederlage vom Platz zu gehen. Trainer Alex Fischinger war auch am Montag noch schwer verärgert. „Ich wäre bis zur 76. Minute nicht mal mit einem Punkt zufrieden gewesen. Wir hätten schon zur Halbzeit mit 2:0 führen müssen und haben richtig toll gespielt. Nur haben wir alle Möglichkeiten ausgelassen und wurden dafür bestraft. Wir haben einen großen Aufwand betrieben, um doch wieder als Verlierer vom Platz zu gehen. Ein Punkt aus vier Spielen ärgert mich kolossal.“ In der Schlussphase kam es, wie es kommen musste. Wer die eigenen Chancen nicht nutzt, bekommt die Gegentreffer. „Wir haben ein Torverhältnis von 4:10. Dabei hatten wir in den vier Auftaktpartien zehn klare Chancen und die Gegner vier“, rechnet Fischinger vor, der kurzfristig sogar auf Elvin Kljajic bauen durfte, nachdem dieser zunächst abgesagt hatte. Am heutigen Dienstag kommt aus den USA mit Ezer Browne ein möglicher Neuzugang für den Angriff. Ob er sofort Schonach verstärkt, ist offen. Denkbar ist auch, dass Browne gleich zu einem höherklassigen Verein wechselt.

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Ohne den im Urlaub weilenden Cheftrainer Steffen Breinlinger kassierte der FC Gutmadingen beim Spitzenreiter Überlingen eine 0:3-Niederlage. Langsam stellt sich die Frage, ob die Gutmadinger das Toreschießen verlernt haben. In 360 Punktspielminuten gelang nur ein Treffer. „Auch in Überlingen können wir mit 2:0 in Führung gehen, treffen aber den Pfosten oder vergeben aus guter Position. Wir haben drei sehr gute Möglichkeiten und treffen nicht, Überlingen hat vier Chancen und macht drei Tore“, lautete die Erkenntnis von Betreuer Volkhard Ohnmacht. Dem 0:1 ging ein schwerwiegender individueller Fehler voraus und auch beim 0:2 halfen die Gutmadinger mit, die somit vor dem Derby gegen Neustadt schon deutlich unter Zugzwang stehen. Ohnmacht: „Spielerisch waren wir keinen Deut schlechter als der Gegner. Was uns aber fehlt, ist die Leichtigkeit in den Aktionen. Da muss schnell wieder Selbstvertrauen her.“

Ohne Cheftrainer Patrick Fleig (Hochzeitsreise) und Co-Trainer Fabian Schwarz (Urlaub) unterlag der FV Marbach in Singen mit 0:2. Spielausschussvorsitzender Michael Fischer und Max Rosentreter, Trainer der zweiten Mannschaft, übernahmen die Betreuung. „Max hat unsere Jungs sehr gut eingestellt. Wir haben eine ordentliche Leistung gezeigt, wurden jedoch durch zwei Standardsituationen überwunden. Wir spielen nach drei Niederlagen nicht verrückt, denn wir wussten, dass wir ein schweres Auftaktprogramm haben“, resümiert Fischer. In der Mannschaft standen zehn Akteure, die vor rund einem Jahrzehnt noch in der Kreisliga B den Ball gespielt haben. „Da haben Singen und andere Teams am Bodensee ganz andere Möglichkeiten. Wir werden unsere Punkte noch holen. Es werden Gegner kommen, die eher unserer Kragenweite entsprechen“, ergänzt Fischer.

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