Fußball, Landesliga: Während Pfaffenweiler und Möhringen deutliche Siege feierten, gingen die anderen vier Teams leer aus. So sieht der Blick auf das Tabellenende ernüchternd aus. Gutmadingen, Neustadt und Donaueschingen stehen auf den letzten drei Plätzen, doch noch sind die Punktabstände nach vorne überschau- und aufholbar.

Der in der Vorrunde starke FC Pfaffenweiler hatte in den letzten zwei Wochen der Vorbereitung einige schwache Auftritte. Doch mit Punktspielminute eins war die Elf der Trainer Patrick Anders und Karsten Scheu wieder da und feierte gegen den als Tabellennachbarn angereisten SC Konstanz-Wollmatingen einen kaum erwarteten 4:1-Erfolg.

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„Wir haben gesehen was möglich ist, wenn die Einstellung stimmt. Das war ein ganz starker Auftritt“, freute sich Anders nach den 90 Minuten, zumal er und Scheu noch bei Spielbeginn nicht wussten, wo die Elf wirklich steht. Die Protagonisten haben den Trainern die passende Antwort gegeben.

Als Volltreffer erweist sich indes immer mehr Winter-Neuzugang Bathuan Bak, der schon in der Vorbereitung einen starken Eindruck hinterließ und wie Jallow Saja am Sonntag zweimal traf. „Batuhan ist ein super Fußballer und zudem flexibel einsetzbar“, betont Anders. Für den Auftakterfolg sorgte indes eine starke Mannschaftsleistung, in der kein Spieler abfiel.

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Für den FC Königsfeld setzte es in Überlingen (1:2) die achte Saisonniederlage. Dabei nahmen die Königsfelder die frühe Führung in Minute sieben sogar mit in die Pause, doch Überlingen schlug in den zweiten 45 Minuten zurück.

„Unser Auftritt in der ersten Halbzeit war sehr gut. Wir haben fast nichts zugelassen, verdient geführt und insgesamt einen sehr kompakten Auftritt hingelegt. Leider haben wir in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit komplett den Faden verloren“, sagt FCK-Trainer Patrick Fossé, dessen Elf schnell nach dem Seitenwechsel den Ausgleich kassierte.

Danach agierte Königsfeld wieder stabiler und hatte bei einem Aluminiumtreffer Pech. „Ein Punkt wäre verdient gewesen, deshalb ist die Niederlage ärgerlich. Unsere Jungs haben die gute Form der Vorbereitung bestätigt und waren durchgehend auf Augenhöhe. Wir mussten jedoch erneut erkennen, dass Kleinigkeiten ein Spiel entscheiden können“, ergänzt Fossé.

Für den FC Gutmadingen setzte es beim Tabellenführer FC RW Salem die befürchtete Niederlage (0:3). „Wer nur das nackte Ergebnis liest, kann sich wohl kaum vorstellen, dass das Resultat eher nicht dem Spielverlauf entspricht. Wir haben eine gute Partie gezeigt und hätten sogar in Führung gehen können. Die Ampelkarte hat uns nur kurz aus dem Rhythmus gebracht“, resümiert FCG-Trainer Andreas Holdermann, der nach den 90 Minuten „mit einem guten Gefühl“ die Heimreise angetreten hatte.

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Da alle drei Gegentreffer nach Standards fielen, wissen die Gutmadinger, woran sie zu arbeiten haben, um schon am kommenden Wochenende gegen Überlingen erfolgreicher zu sein. Holdermann: „Die Basis stimmt. Wir wissen indes auch, dass auf uns einige sehr spielstarke Konkurrenten warten, gegen die wir punkten sollten“.

Der FV Möhringen feierte dank einer bärenstarken ersten Halbzeit einen 4:2-Erfolg gegen Neustadt. „Wenn ich nach den ersten 45 Minuten Einzelnoten von eins bis zehn vergeben müsste, hätten alle Spieler eine Zehn bekommen. So starke 45 Minuten habe ich von meiner Elf lange nicht gesehen“, schwärmt Möhringens Trainer Sheriff Bah.

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Mit drei Distanzschüssen und einem kombinierten Treffer gelang eine 4:0 Führung, wobei Möhringen beim Stand von 2:0 einen Elfmeter vergab. Für Bah ist klar: „Wenn wir die Leistung dieser ersten Halbzeit zum Standard machen, werden wir eine sehr gute Rückrunde spielen.“ Nicht gefallen hat Bah, dass in Halbzeit zwei davon nicht mehr viel zu sehen war. „Das ist allein Kopfsache. Beim 4:0 schaltest du unbewusst zurück. Stärkere Gegner werden das bestrafen“, warnt Bah.

Sascha Waldvogel, Trainer des FC Neustadt, rätselte indes über den schwachen Auftritt seiner Spieler. „Noch im Abschlusstraining hat überhaupt nichts darauf hingedeutet. Wir waren in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht auf dem Platz. In Halbzeit zwei wurde es etwas besser, aber auch das war kein guter Auftritt“, sagt Waldvogel.

Unverständlich ist ihm, wie seine Mannschaff in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zwei Treffer binnen weniger Sekunden bekommen kann. „Wir haben im ersten Training der Woche viel zu besprechen. Ich will genau wissen, wie so ein Einbruch möglich sein kann“, fügt der Coach an. Ab sofort könne es nur noch besser werden. Waldvogel: „Wir haben einen ordentlichen Dämpfer kassiert. Jetzt sollten die Warnlichter bei jedem Spieler leuchten.“

Benjamin Gallmann, Trainer der DJK Donaueschingen, reiste erneut mit gewaltigen Personalsorgen zum VfR Stockach. Nur zwölf einsatzfähige Spieler standen dem Übungsleiter zur Verfügung. Nach der frühen Verletzung von Robin Limberger (25.) war das Kontingent aufgebraucht, doch die 3:4-Niederlage ist achtbar.

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„Wir haben zwei grundverschiedene Halbzeiten gespielt. In den ersten 45 Minuten lief überhaupt nichts und wir waren mit dem 0:3 gut bedient. Nach dem Seitenwechsel haben unsere Spieler Haltung und Charakter gezeigt. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer hatten wir die Möglichkeit zum Ausgleich, der sicher nochmals neue Kräfte geweckt hätte“, bilanziert Gallmann. Dann sei seine Elf „zu euphorisch“ in einen Konter zum 2:4 gelaufen.

„Dennoch hatten wir in der Nachspielzeit eine XXL-Chance zum Punktgewinn. Die Leistung der zweiten 45 Minuten möchte ich öfter sehen“, so Gallmann. Sein Debüt gab bei der DJK Torschütze Ben-Liam Szeszak, ein aus Darmstadt stammender Bundeswehr-Angehöriger, der ein Zweitspielrecht in Allmendshofen hat, jedoch eher selten zur Verfügung stehen wird. (daz)