Handball, 2. Bundesliga: SG BBM Bietigheim – HSG Konstanz (Freitag, 19.30 Uhr, Egetrans Arena). – Die zweite Saisonhälfte beginnt für die HSG Konstanz in der 2. Handball-Bundesliga mit einem emotionalen Auftakt. Am Freitag, 19.30 Uhr, ist sie zum Baden-Württemberg-Derby bei der SG BBM Bietigheim zu Gast. Mit dabei: Ein großer Tross an laustarken HSG-Anhängern.

Wiedersehen mit Konstantin Poltrum, Fabian Wiederstein und Tom Wolf

Nach einer insgesamt guten Vorbereitung ist die Vorfreude auf den Ligastart spürbar. Zumal in Bietigheim nicht nur für Fynn Beckmann bei einem Ex-Verein eine zusätzliche emotionale Komponente wartet.

Neben dem gebürtigen Stuttgarter wird die Partie insbesondere für die ehemaligen Konstanzer Konstantin Poltrum, Fabian Wiederstein und Tom Wolf eine ganz besondere. Das letzte Spiel der Hinrunde, beide Teams sind in dieser Spielzeit noch nicht aufeinandergetroffen, soll für die Konstanzer zudem den Startschuss auf dem Weg zum Klassenerhalt in der 2.Handball-Bundesliga markieren.

Lützelberger klar und deutlich

„Wir wollen direkt im ersten Spiel zeigen, dass wir da sind und in der Liga bleiben wollen“, formuliert Jörg Lützelberger die Ziele klar und deutlich. Der Chef-Coach der HSG war zwar schon in den letzten Testspielen auf „Betriebstemperatur“ und im Wettkampfmodus, doch nun, wo es gegen viele außergewöhnliche Spieler und Trainer um echte Punkte geht, verspürt er ganz besonders „große Lust auf Handball und um die ersten Punkte zu kämpfen.“

Jörg Lützelberger
Jörg Lützelberger | Bild: Peter Pisa

Auf der anderen Seite stehen absolute Hochkaräter im Aufgebot. Angefangen von Weltmeister und Champions-League-Sieger Iker Romero auf der Trainerbank. Als Spieler war der 42-Jährige Spanier 753 Mal für sein Heimatland als Torschütze erfolgreich. Seit 2021 steht er als Trainer in Bietigheim unter Vertrag, nachdem Romero zuvor Hannover in der 1. Bundesliga betreut hatte.

Spanische Schule auf beiden Seiten

An seiner Seite steht mit Sebastià Salvat ein weiterer Spanier, der Lützelberger noch aus Duellen in der österreichischen Liga zwischen Bregenz und Tirol bekannt ist. So sieht der HSG-Coach auch viele Parallelen bei beiden Teams und deren Spielweise. Die „spanische Schule“ findet auf beiden Seiten deutlich ihren Niederschlag im System.

Auf Konstanzer Seite sind dafür auch die Einflüsse von Co-Trainer Vitor Baricelli verantwortlich, der in Spanien seine A-Lizenz erworben hatte und die Sprache neben Portugiesisch, Deutsch und Englisch fließend beherrscht. Beim Tabellensiebten aus dem Landkreis Ludwigsburg führt in Juan Muñoz de la Peña Morales zudem ein spanischer Junioren-Europa- und -Weltmeister Regie auf der Spielmacherposition Regie.

Gegner mit mehr Routine

Für die zweitjüngste Mannschaft der zweiten Liga aus Konstanz wartet einmal mehr ein Duell bei einem Gegner, der über deutlich mehr Erfahrung und Routine verfügt. Lützelberger: „Dieser hohen Qualität im Kader des Gegners wollen wir unsere Leidenschaft und unseren Willen entgegenstellen. Auf diesem höchsten Level wird es kein Abtasten geben.“

Somit muss seine junge Mannschaft von Anfang an voll da sein, in ihren „Flow“, ihren „Spiel- und Kampfmodus“ so schnell wie möglich hineinfinden und „möglichst lange drinbleiben“, so der 37-Jährige. 60 Minuten am Limit sein ist dessen Wunsch, auch bei Rückständen.

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In dieser Hinsicht konnte er schon in den Wochen vor der Spielpause gegen die Topteams der Liga deutliche Fortschritte registrieren. Viel fehlte den Konstanzern nicht zu Überraschungen in Serie. Somit sieht Lützelberger in der ersten Paarung im neuen Jahr „ein tolles erstes Spiel. Derby, viele eigene Fans dabei, ein toller Gegner mit hervorragenden Trainern und Spielern.“

Eine Portion Extramotivation

Das Ziel ist damit ebenso schnell formuliert. Zwar spricht die Bilanz mit sechs zu zwei Siegen klar für die Württemberger, bis auf eine Ausnahme waren die Aufeinandertreffen jedoch hart umkämpft und lange offen. „Bietigheim hat schnelle Spieler, deckt sehr beweglich und diszipliniert und hat eine gute, schlaue Wurfauswahl“, hat Lützelberger großen Respekt vor dem Kontrahenten, der auf jeder Position über hohe individuelle Qualitäten verfügt.

In Dominik Claus, Juan de la Peña und Tom Wolf sieht er zudem Spieler, die in der Entscheidungsfindung ein „X-Faktor“ sind. „Für meine Jungs“, ist sich der dreimalige Europapokalgewinner sicher, „wird das wieder eine Portion Extramotivation sein, gegen alte Freunde antreten zu dürfen.“ Was allerdings auch für die Gegenseite gelten dürfte.