Alexander Mierzwa

Alexander Mierzwa kam Mitte der 90er-Jahre vom VfL Fredenbeck zur HSG Konstanz. Nach seiner Zeit am Bodensee war der Linksaußen von 1997 bis 2005 bei den Traditionsvereinen TV Großwallstadt, mit dem er 2000 den Europapokal gewann, und VfL Gummersbach aktiv.

Alter: 46; Position: Linksaußen; bei der HSG von: 1995-1997
Alter: 46; Position: Linksaußen; bei der HSG von: 1995-1997 | Bild: Deuring Photogqrapgy

In dieser Zeit bestritt Mierzwa 14 Länderspiele, unter anderem bei der Europameisterschaft 2000 in Kroatien. Von 2006 bis 2013 spielte der heute 46-Jährige in der Schweiz für Pfadi Winterthur und den HSC Kreuzlingen, bei dem er auch Spielertrainer war und aktuell Sportlicher Leiter ist.

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Mierzwa schloss 2005 sein Studium zum Diplom-Bauingenieur ab und ist inzwischen Partner in einem Schweizer Ingenieurbüro. Dem Handball sind Alexander Mierzwa und seine Frau Caroline, eine frühere Schweizer Nationalspielerin, weiter verbunden. Ihr 14-jähriger Sohn Niclas spielt in der Jugend von Pfadi Winterthur, die elfjährige Tochter Lauryn beim LC Brühl St. Gallen.

„Eigentlich hat sich nichts geändert“, sagt Alexander Mierzwa und lacht, „wir sind immer noch voll mit dem Handball beschäftigt.“ Bei seinem Ex-Verein HSG Konstanz schaut der 46-Jährige auch ab und an noch vorbei. „Ich habe mir fest vorgenommen, in die Halle zu kommen, wenn wieder Zuschauer zugelassen sind“, sagt er.

Sebastian Seitner

Sebastian Seitner wechselte 1997 vom TuS Steißlingen zur HSG Konstanz, für die er zweimal aktiv war – bis 2002 und von 2003 bis 2008. Dazwischen war der rechte Rückraumspieler eine Saison lang mit Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga erfolgreich, ehe er ein halbes Jahr das Trikot des HSC Kreuzlingen trug.

Alter: 41; Position: Rückraum; bei der HSG von: 1997-2002, 2003-2008
Alter: 41; Position: Rückraum; bei der HSG von: 1997-2002, 2003-2008 | Bild: privat

Nach viereinhalb Jahren in Konstanz wechselte der Linkshänder zur Saison 2008/09 zum damaligen Zweitligisten TV Bittenfeld, der heute als TVB Stuttgart in der Bundesliga spielt. Nach zwei Jahren zog es Seitner weiter zu den Stuttgarter Kickers in die Oberliga und anschließend zum Drittligisten TSB Heilbronn-Horkheim, bei dem der heute 41-Jährige 2014 seine aktive Karriere beendete.

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Den Kontakt zu seinem früheren Sport hat er komplett abgebrochen. „Seit meinem Karriereende habe ich nur noch zwei Spiele in Stuttgart in der Halle gesehen“, sagt Seitner, der sein Geld inzwischen als Referatsleiter am Landesmedienzentrum Baden-Württemberg in Stuttgart verdient.

Dort ist der 41-Jährige zuständig für Medienbildung entlang der Bildungskette, vom Kindergarten über Schulen bis zu Fortbildungen von Lehrkräften und Senioren. Ab und an besucht Sebastian Seitner seine alte Heimat noch. Sein Patenkind lebt in Konstanz, die Eltern in Stockach.

Konstantin Poltrum

Der frühere Junioren-Nationaltorhüter Konstantin Poltrum stand drei Jahre lang bei der HSG Konstanz zwischen den Pfosten. Der heute 26-Jährige kam im Sommer 2015 an den Bodensee, ehe er 2018 zum Erstligisten HSC Coburg wechselte.

Alter: 26; Position: Torhüter; bei der HSG von: 2015–2018
Alter: 26; Position: Torhüter; bei der HSG von: 2015–2018 | Bild: Henning Rosenbusch

Mit dem aktuellen Bundesliga-Schlusslicht aus Oberfranken wartet der 1,95-Meter-Mann zwar noch auf einen Punkt, doch in den ersten zehn Spielen der Saison hat Poltrum mit starken persönlichen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. So belegt er in der Rangliste der besten Bundesliga-Torhüter mit 105 Paraden den zweiten Platz, noch vor den Nationalkeepern Johannes Bitter und Silvio Heinevetter. Zudem hat der Hesse sich mit zwölf abgewehrten Strafwürfen als wahrer Siebenmeterkiller erwiesen.

„Klar freue ich mich über gute Leistungen, aber für uns als Mannschaft ist es blöd. Es nützt ja alles nix, wenn wir keine Punkte holen“, sagt der Torwart. In seiner neuen Heimat im Norden Bayerns fühlt der Hesse Poltrum sich wohl – trotz des Abstiegskampfs. „Das ist schon ein schönes Fleckchen Erde, und die Mannschaft ist auch cool“, sagt der 26-Jährige, der neben dem Handball Biologie und Politik auf Lehramt studiert.

Michael Binder

Michael Binder kam 1996 vom TSV Mimmenhausen zur HSG Konstanz, mit der er in die 2. Bundesliga aufstieg. Von 2002 bis 2007 war der Linksaußen anschließend für den TBV Lemgo in der Bundesliga aktiv und wurde in der Zeit Deutscher Meister und gewann zweimal den Supercup sowie den EHF-Pokal.

In der Saison 2007/08 stieg der heute 39-Jährige mit dem Wilhelmshavener HV in die 2. Bundesliga ab, ehe es ihn 2009 zurück nach Lemgo zog.

Alter: 39; Position: Linksaußen; bei der HSG von: 1996-2002
Alter: 39; Position: Linksaußen; bei der HSG von: 1996-2002 | Bild: privat

Trotz Angeboten aus der Schweiz und Skandinavien sowie des Bundesliga-Aufsteigers Hannover-Burgdorf entschied Binder sich damals für die 40000-Einwohner-Stadt in Ostwestfalen. „Eigentlich sollte ich als erfahrener Spieler die zweite Mannschaft in der 3. Liga führen“, erinnert Binder sich.

„Doch weil sich zahlreiche Spieler in der ersten Mannschaft verletzten, habe ich zunächst nochmals ausgeholfen und ein zweites Mal den EHF-Pokal gewonnen.“ Das Finale bestritt er 2010 in Schaffhausen gegen seinen alten HSG-Freund Matthias Rauh.

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Im Sommer 2017 beendete der Markdorfer bei den Lemgoer Youngsters seine aktive Karriere, natürlich im Sommer 17, muss man fast schon sagen. „Die 17 ist meine Zahl“, sagt Binder, „ich habe an meinem 17. Geburtstag mein erstes Spiel für die HSG Konstanz gemacht, ein Trainingsspiel in Bregenz. Und seitdem hatte ich die 17 auf meinem Trikot“, fährt der deutsche B-Jugend-Vizemeister von 1998 fort.

Michael Binder lebt mit seiner Frau und den beiden zehn und 14 Jahre alten Töchtern immer noch in Lemgo. „Eigentlich wollte ich schon wieder zurück in den Süden, aber wir fühlen uns hier total wohl“, sagt der 39-Jährige, „so schätzt man die Vorzüge der Bodenseeregion doppelt, wenn wir meine Eltern in Markdorf besuchen.“ Mit dem Handball hat der frühere Linksaußen komplett abgeschlossen.

„Ich genieße es, über meine Wochenenden frei entscheiden zu können, nachdem dieser Sport mein Leben bestimmt hatte, seitdem ich mit vier Jahren angefangen hatte. Deshalb wollte ich auch nicht Trainer werden“, sagt Binder, der als Direktor Immobilien bei der Postbank in Hamburg arbeitet und vor Corona zwei, drei Mal die Woche die etwa 200 Kilometer gependelt ist. Und er ergänzt lachend: „Statt in der Halle zu sein, fahre ich inzwischen lieber mit dem Mountainbike im Wald die Berge hoch und runter.“

Oliver Schoof

Oliver Schoof kam im Sommer 2004 von der HG 85 Köthen zur HSG Konstanz, bei der er in den folgenden sechs Spielzeiten zum Torjäger und Publikumsliebling avancierte. Zum Ende der Saison 2009/10 verließ der dreimalige Regionalliga-Torschützenkönig die HSG Konstanz mit damals 29 Jahren.

Die Nummer 13 suchte wie viele andere Konstanzer Handballer auch ihr Glück in der Schweiz. Zunächst trug der gebürtige Magdeburger das Trikot des A-Nationalligisten Fortitudo Gossau, ehe Schoof zum SC Frauenfeld in die 2. Liga wechselte und anschließend für den HSC Kreuzlingen seine Tore erzielte. Zum Ende seiner Laufbahn, die 2016 endete, spielte Schoof nochmals in Frauenfeld.

Alter: 39; Position: Linksaußen; bei der HSG von: 2004-2010
Alter: 39; Position: Linksaußen; bei der HSG von: 2004-2010 | Bild: privat

In der 25 000-Einwohner-Stadt im Thurgau lebt der mittlerweile 39-Jährige immer noch mit seiner Frau und den beiden Kindern. Sein Geld verdient Schoof als technischer Einkäufer und Key-User bei einem Ingenieurbüro in Winterthur. Und der Sport?

„Als ich mit dem Handball aufgehört habe, habe ich ein halbes Jahr lang gar nichts gemacht“, sagt Schoof, „doch dann habe ich gemerkt, dass es ganz ohne Sport einfach nicht geht. Heute bin ich recht aktiv im Tennis.“

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Den Weg seines früheren Vereins HSG Konstanz verfolgt der ehemalige Torjäger nur noch übers Internet – was sich aber nach der Pandemie ändern soll. „Mein letztes Spiel in der Schänzlehalle ist schon ewig her. Ich habe mich da immer wohlgefühlt, die Halle war wie mein Wohnzimmer“, sagt Schoof.

„Jetzt, wo man merkt, dass es nicht selbstverständlich ist, alle zwei Wochen ein Spiel sehen zu können, habe ich mir fest vorgenommen, mal wieder vorbeizuschauen. Es würde mich schon reizen, wie die Stimmung und das Niveau mittlerweile sind. Bis jetzt hat es halt irgendwie nie gepasst.“

Paul Kaletsch

Paul Kaletsch kam 2013 aus der Reserve des TV Hüttenberg nach Konstanz und legte eine rasante Entwicklung vom Landesliga- zum Topspieler in der 2. Bundesliga hin. 1442 Tore erzielte er für die HSG. Zweimal feierte der Rückraumspieler unter Trainer Daniel Eblen den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

In diesem Sommer verließ der Fan von Eintracht Frankfurt den deutschen Zweitligisten aber, um sich dem schweizerischen Nationalliga-A-Team GC Amicitia Zürich anzuschließen. Seine Situation ist ähnlich der von Konstantin Poltrum in Coburg. Mit nur zwei Punkten belegen die Züricher aktuell den letzten Rang in der höchsten Liga, doch Kaletsch erweist sich auch auf dem neuen Parkett als zuverlässiger Torschütze. 60 Treffer erzielte der 28-Jährige in 13 Partien, ein Schnitt von 4,6 Toren pro Spiel.

Alter: 28; Position: Rückraum; bei der HSG von: 2013-2020
Alter: 28; Position: Rückraum; bei der HSG von: 2013-2020 | Bild: Verein

„Ich hatte schon gehofft, dass wir ein paar Punkte mehr haben, aber das Projekt hat gerade erst begonnen und soll noch eine Weile dauern und wachsen“, sagt er. Seine neue Heimat Zürich gefällt Kaletsch, auch wenn „leider alles von Corona eingefärbt ist“, wie er erklärt. „Wegen der Pandemie leiden die sozialen Kontakte, ich kann die Stadt nur im Rahmen der Möglichkeiten erleben. Wir waren schon in einer Quarantäne, darauf habe ich keine Lust mehr“, sagt Kaletsch.

Da er seinen Master in Personalmanagement wegen Corona erst im Oktober machen konnte, ist der 29-Jährige gerade auf Jobsuche. Der Kontakt zu Konstanz besteht nach wie vor, da Kaletschs Partnerin dort lebt. Eine Sache ist zudem offen: „Meinen Ausstand habe ich bei der HSG noch nicht gegeben. Das muss alles noch ein bisschen warten.“

Matthias Rauh

Matthias Rauh hat seine Handballkarriere in der Jugend des TV Ehingen begonnen. Später spielte der gebürtige Singener für die HSG Singen-Gottmadingen und die HSG Konstanz, mit der er 2001 von der Regionalliga in die 2. Bundesliga aufstieg.

Nach dem Abstieg wechselte Rauh, der zwischenzeitlich per Zweitspielrecht für die SG Willstätt/Schutterwald Erstliga-Erfahrung sammelte, im Sommer 2004 in die Bundesliga zum HSV Hamburg. Dort erzielte der frühere Jugend- und Junioren-Nationalspieler in seiner ersten Saison als neuntbester Ligawerfer 194 Treffer und gewann den Supercup.

Alter: 39; Position: Rechtsaußen; bei der HSG von: 2000–2004
Alter: 39; Position: Rechtsaußen; bei der HSG von: 2000–2004 | Bild: privat

Nach nur einem Jahr zog es Rauh 2005 zurück in Richtung Heimat. Mit den Kadetten Schaffhausen wurde der Linkshänder je dreimal Schweizer Meister und Supercupsieger und gewann zweimal den Schweizer Pokal. In seiner letzten Saison scheiterten Rauh und die Kadetten erst im Endspiel des Europapokals am TBV Lemgo – mit dem Ex-Konstanzer Michael Binder.

Vom Intermezzo an der Elbe einmal abgesehen, sind die Rauhs „sehr verwurzelt mit der Region“, wie Matthias erzählt. Der 39-Jährige arbeitet als Applicationmanager bei der Kantonalbank Schaffhausen und lebt mit seiner Frau sowie dem sechsjährigen Sohn und der neunjährigen Tochter in Gottmadingen.

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„Mit dem Handball hatte ich lange wenig zu tun, bin aber durch meine Kinder wieder dazugekommen“, sagt Rauh, der seit diesem Jahr die E-Jugend seiner Tochter bei der SG RiGo trainiert. Er selbst ist inzwischen im Tennis aktiv und feierte in den vergangenen Jahren einige Erfolge mit den Herren des TC Mühlhausen.

Auf das Wiedersehen mit der HSG Konstanz hatte Matthias Rauh sich schon gefreut. „Vor ein paar Wochen hätten wir mit der E-Jugend in Konstanz gespielt“, sagt er, doch das Handballspiel fiel wie alle anderen wegen der Corona-Pandemie aus.