Platzwahl beim FC 08 Bad Säckingen Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Kreisliga A, Ost Wären die Karten des FC 08 Bad Säckingen im Aufstiegsrennen nur so gut, wie die Stimmung, die sich nach dem 5:1 gegen den FC Geißlingen im Hochrheinstadion breit machte, dann könnten zumindest die Relegationsspiele gebucht werden. Der dreifache Torschütze Mahdi Ababneh strahlt Zuversicht aus: „Wenn wir alle Spiele gewinnen, dann sind wir dabei“, ist der 21-jährige Jordanier überzeugt.

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Sein Trainer bremst derweil die Euphorie: „Natürlich wollen wir alles gewinnen, aber wir haben keinen Druck. Am Ende sehen wir, was herauskommt“, sagt der 43-jährige Portugiese, der sich nach der Saison verabschiedet: „Ich habe gesundheitliche Probleme, muss operiert werden und mich deshalb auch beruflich neu orientieren“, denkt er nicht an einen Vereinswechsel.

Vor der Pause beim FC 08 Bad Säckingen Video: Scheibengruber, Matthias

Das Problem an den Ambitionen des FC 08 Bad Säckingen, der tatsächlich vor 15 Jahren zum letzten Mal in der Bezirksliga spielte, ist die Gemengelage an der Spitze. Die Wege kreuzen sich noch mit der direkten Konkurrenz – schon am Sonntag geht‘s nach Stühlingen zum Tabellenführer. Doch die SG Stühlingen/Weizen hat – wie die SG Weilheim/Gurtweil – weniger Spiele ausgetragen als der FC 08 Bad Säckingen. Der könnte noch so gut punkten und am Ende doch in die Röhre schauen: „Als Dritter möchte ich mich eigentlich nicht verabschieden“, gibt Abrantes zu, dass „wir uns auf den Relegationsplatz konzentrieren.“

Alle Tore beim FC 08 Bad Säckingen Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen

Um aussichtsreich im Rennen zu bleiben, braucht es eine ähnlich starke Offensivleistung, wie gegen den FC Geißlingen. Der kam nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage zwar mit breiter Brust, aber dünnem Kader nach Bad Säckingen.

Zeit läuft ab: Noch sieben Spiele hat Thomas Schäfer (hinten) mit dem FC Geißlingen zu bestreiten. Dann verabschiedet sich der Trainer ...
Zeit läuft ab: Noch sieben Spiele hat Thomas Schäfer (hinten) mit dem FC Geißlingen zu bestreiten. Dann verabschiedet sich der Trainer aus dem Klettgau nach drei Spielzeiten. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Was noch verfügbar war – auf der Bank saßen neben dem spielenden Co-Trainer Björn Binkert nur noch die reaktivierten Lucas Mülhaupt und Marco Müller – schickte Trainer Thomas Schäfer zum Anpfiff. Der hatte sich um 15 Minuten nach hinten verschoben, weil Schiedsrichter Joachim Hahne bei seiner Anfahrt aus Hinterzarten keine Baustellen einkalkuliert hatte.

Robin Back im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Und die Geißlinger waren sofort da, lieferten sich mit den Gastgebern einen offensiven Schlagabtausch auf dem kurzen Kunstrasenplatz. Ähnlich einem Handballspiel wogte das Spiel hin und her. Den Torhütern – Moritz Pfeifer vom Gastgeber und Marc Weißenberger – waren kaum Pausen gegönnt. Was sich allerdings vom Handball unterschied, war die Zahl der Tore.

Fabio Merz mit dem 0:1 Video: Scheibengruber, Matthias

Kaum war der Jubel beim Gast über den Treffer von Fabio Merz, der einen Steckpass von Martin Grießer ins Netz schob, verhallt, reckten die Hausherren die Hände zum Himmel. Nach Zuspiel von Klejdi Zenelak erwischte Mahdi Ababneh den Geißlinger Kapitän Robin Back auf dem falschen Fuß – 1:1.

Mahdy Ababneh zum 1:1 Video: Scheibengruber, Matthias

Dieser Treffer war entscheidend für den weiteren Fortgang des Spiels, denn mit dem Ausgleich im Hinterkopf konnte der FC 08 Bad Säckingen endlich die vom Trainer geforderte Reaktion aufs 0:2 beim SV Unteralpfen auf den Platz bringen, verpasste bei der Doppel-Chance für Vigan Krasniqi kurz vor dem Seitenwechsel sogar das 2:1.

Mahdi Ababneh im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Beim FC Geißlingen schien nach dem blitzschnellen Ausgleich – ohne die Stammkräfte Dominik Flum, Robin Nohl, Ralf Sutter (alle verletzt), Lukas Müller (krank) und Nicolai Zumsteg (Urlaub) – fast schon der Stecker gezogen: „Spielen wir etwas cleverer und nutzen unsere Chancen, gehen wir mit einem Vorsprung in die Pause“, stand Thomas Schäfer mit dieser Analyse nicht allein auf dem Platz.

Nach der Pause beim FC 08 Bad Säckingen Video: Scheibengruber, Matthias

Er wusste, dass es im zweiten Durchgang schwer würde, das hohe Tempo zu halten. Die Befürchtungen bestätigten sich schon bald. Markus Rufle leitete mit seinem „Pfund“ zum 2:1 den Sieg ein.

Markus Rufle erzielt das 2:1 Video: Scheibengruber, Matthias

Danach brach beim FC Geißlingen bereits der Widerstand, es fehlte die Kraft und die Power: „Ich habe für uns keine Torchance mehr gesehen“, gab Thomas Schäfer offen zu.

Mahdy Ababneh mit dem 3:1 Video: Scheibengruber, Matthias

Mahdy Ababneh überlief Christian Nagel und Jonathan Grießer auf dem Weg zum 3:1 und war zur Stelle, als Marc Weissenberger ein Befreiungsschlag missglückte.

Mahdy Ababneh zum 4:1 Video: Scheibengruber, Matthias

Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Yannic Burkart mit dem schönsten Treffer. Veselin Radic schickte Michael Robert auf den Flügel und bei dessen Querpass an den langen Pfosten agierten gleich sechs Geißlinger nur als Statisten.

Yannic Burkart mi dem 5:1 Video: Scheibengruber, Matthias

So bitter die Pleite für den künftig mit dem Nachbarn FC Grießen gemeinsame Sache machenden FC Geißlingen war, so entspannt zeigt sich die Lage im fast schon abgehakten Abstiegskampf. Mit 29 Punkten sollte angesichts der zehn Punkte auf den vermeintlichen Relegationsplatz 13 in den restlichen sieben Spielen nichts mehr anbrennen.

Beschattet: Am Bad Säckinger Verteidiger Alessio Vella gab es für Martin Grießer (vorn) vom FC Geilßingen fast kein Vorbeikommen.
Beschattet: Am Bad Säckinger Verteidiger Alessio Vella gab es für Martin Grießer (vorn) vom FC Geilßingen fast kein Vorbeikommen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Spannung auch bei der Trainersuche

Mehr Spannung birgt im Hochrheinstadion – neben der noch nicht abgeschlossenen Trainersuche – das Restprogramm des FC 08 Bad Säckingen, der nicht nur die SG Weilheim/Gurtweil (28. Mai) sowie die Nachbarn aus Bergalingen, Laufenburg und Rotzel/Hänner erwartet. Dem Spiel in Stühlingen folgen nur noch Fahrten nach Albbruck und Tiengen. Rechnerisch ist noch alles drin, aber es braucht vielleicht doch noch den einen oder anderen Joker.

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