Fußball-Kreisliga A, Ost Es ist eine Rätselfrage, vor allem für die älteren Semester der Fußballszene. Was hat Dominik Flum vom FC Geißlingen mit der Elf des SV Gurtweil zu tun, die im Sommer 1987 den Aufstieg in die Bezirksliga feierte? Auf den ersten Blick ist keine Verbindung zwischen dem 29-jährigen Stürmer und dem fast 40 Jahre zurück liegenden Triumph zu erkennen.
Auf den zweiten Blick wird aber klar, dass die Flums aus Gurtweil eine große Fußball-Geschichte haben und Dominik in dritter Generation erfolgreich ist. Trainer der damaligen Meister-Elf war Werner Flum: „Das ist mein Opa“, erzählt der Enkel stolz: „In der Mannschaft spielten mein Vater Achim und sein Bruder Hardy. Später rückte auch der zweite Bruder André zu den Aktiven.“ Eine Zeit, die Dominik Flum nur von Erzählungen kennt: „Und von Fotos, denn ich war ja noch lang nicht geboren.“
Während Achim Flum später als Spieler beim TuS Weilheim – aus dem 2005 der FC Rot-Weiß hervorgegangen ist – und dann als Spieler und Trainer beim FC Geißlingen weitere Erfolge feierte, hörte André Flum wegen einer Verletzung früh mit Fußball auf. Hardy Flum entdeckte eine neue Leidenschaft, machte sich als erfolgreicher Mittelstreckenläufer der LG Hohenfels weit über die regionalen Grenzen hinaus einen Namen.
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen
Also bekam Dominik Flum die Fußball-Gene quasi mit in die Wiege gelegt. Als Sechsjähriger begann er bei den F-Junioren des FC Geißlingen, durchlief dort alle Altersklassen: „Ab den C-Junioren hatten wir eine Spielgemeinschaft mit dem FC Grießen und dem FC Erzingen“, erinnert sich der Bauingenieur. Als Aktiver wechselte er erstmals zum FC Erzingen, zählte in den drei Jahren unter den Trainern Josef Nowak, seinem Vater Achim Flum und Christoph Fluck zum Stamm der „Ersten“.
Zur Saison 2017/18 kehrte Dominik Flum zurück zum Heimatverein, wechselte aber drei Jahre später erneut zum FC Erzingen: „Ich wollte nochmal auf einem höheren Niveau kicken. Diese Möglichkeit bot sich am ehesten beim FC Erzingen“, erzählt Dominik Flum von seinen Beweggründen: „Ich kannte viele Spieler von früher und in Klaus Gallmann hatten sie einen hervorragenden Trainer verpflichtet.“
Der Erfolg sollte sich bald einstellen. In seiner zweiten Saison unter Gallmann gelang dem FC Erzingen als Bezirksliga-Vizemeister nach zwei Siegen gegen den FC Emmendingen via Relegation der Aufstieg in die Landesliga. Dominik Flum, der in jener Saison zehn Tore erzielt hatte, erinnert sich: „Es war ein besonderes Jahr. Vor allem das Saisonende mit den Relegationsspielen vor einer tollen Kulisse.“

Den Grundstein für den Aufstieg legte der FC Erzingen mit dem 4:1 in Emmendingen: „Trotz des klaren Sieges durften wir uns im Rückspiel nicht zu sicher sein. Der FC Emmendingen führte zwei Mal, gab sich nicht auf“, denkt Flum gern an seinen größten sportlichen Erfolg zurück: „Wir gewannen am Ende mit 3:2 – danach brachen alle Dämme.“
Nach dem Jahr in der Landesliga, das mit dem Abstieg endete, kehrte Dominik Flum zur Saison 2023/24 zum FC Geißlingen zurück. Doch gespielt hat er in der vergangenen Runde nicht. Wegen einer Knieverletzung in der Vorbereitung war er ein komplettes Jahr zum Zuschauern verurteilt: „Das war bitter“, ist der 29-Jährige froh, dass seine Leidenszeit nun vorbei ist: „Ich bin wieder fit, fast schmerzfrei und voll belastbar. Es ist schön, dass ich mich wieder in den Dienst der Mannschaft stellen kann“, geht Flum die restlichen Saisonspiele positiv an. 16 Partien der laufenden Saison hat er bestritten. Dabei hat er drei Tore erzielt und gab zehn Vorlagen.
Eines seiner schönsten Tore überhaupt erzielte Dominik Flum vor Wochenfrist beim 4:0 gegen den SV Albbruck. Dabei trat der Freistoß-Spezialist zum Eckball an. Den verwandelte er in der 81. Minute direkt zum 3:0. Der mit Wucht und viel Effet getretene Ball krachte an den langen Innenpfosten und zappelte im Netz. „Ich will die Ecken so treten, dass der Ball hoch und scharf auf den langen Pfosten kommt, dann ist die Gefahr meist am größten. Wenn es dann so ausgeht, soll es mir auch recht sein“, so Dominik Flum auf die Frage, wie er solche Bälle trainiert.
Basis für Spielgemeinschaft schaffen
Nachdem die Vorrunde für den FC Geißlingen nicht optimal verlaufen ist, sieht es nach dem 5:1-Sieg bei der Spvgg Andelsbach und dem 4:0 gegen den SV Albbruck wieder etwas besser aus, die Abstiegsplätze wurden verlassen: „Wir wollen auf jeden Fall den Ligaverbleib schaffen“, gibt Dominik Flum die Marschrichtung vor: „Wir wollen eine gute Basis für die nächste Saison schaffen, wenn wir in die Spielgemeinschaft mit dem FC Grießen starten.
„Holen wir die nötigen Punkte gegen die direkten Konkurrenten, bin ich mir sicher, dass wir es schaffen“, ist Flum zuversichtlich: „Und vielleicht gelingt es uns ja auch, den ein oder anderen vermeintlichen Favoriten zu ärgern“, fügt er augenzwinkernd an: „Am liebsten schon am Samstag im Derby beim FC Erzingen.“