Fußball-Kreisliga A, Ost: – Wohl dem, der einen Adelin Oborocianu im Kader hat. Der Rumäne erledigte die Aufgabe des SV Stühlingen im Kellerduell gegen den FC Grießen zumindest was das Tore schießen anging, fast im Alleingang. Fünf Mal überwand der 24-Jährige beim dritten Saisonsieg den Grießener Schlussmann Jonas Aich und verdoppelte fast seine Saisonausbeute, steht nun bei elf Toren. Das halbe Dutzend für die Gastgeber machte Lajos Armbruster auf dem Egginger Kunstrasen voll. Den Ehrentreffer für den FC Grießen markierte der zur Pause eingewechselte Fabian Oberle.
Wühlende Wildsauen waren es, die den SV Stühlingen veranlassten, das Spiel zum Nachbarn nach Eggingen zu verlegen: „Flutlicht haben wir nur auf dem Trainingsplatz, aber dort ist an Fußball nicht zu denken“, so Stühlingens Trainer Andreas Bauhuber. Der war selbst schon Trainer beim FC Grießen, führte den Club 2012 für zwei Spielzeiten in die Bezirksliga: „Es tut mir fast etwas leid um die Jungs, aber wir brauchen die Punkte selbst auch dringend.“
Kreisliga A, Ost in Zahlen
Dass der SV Stühlingen beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Uwe Seifert als strahlender und vor allem deutlicher Sieger vom Platz gehen würde, war zumindest in den ersten 20 Minuten nicht abzusehen: „Tobias Maier ist zwei Mal richtig gefährlich durch gewesen, hätte dabei den FC Grießen in Führung bringen können“, so Andreas Bauhuber, der im Vergleich zum 2:3 gegen den FC Geißlingen auf vier Akteure verzichten musste: „Ramon Baschnagel, Julian Mäntele und Marius Böhler sind verletzt und Lorenz Mayer ist zu einer landwirtschaftlichen Hilfsaktion in die Ukraine gereist.“

Dem stimmt auch Alexander Tröndle zu: „So schlecht haben wir es zumindest am Anfang gar nicht gemacht. Aber die Personalsituation lässt uns auch wenig Spielraum“, so der Vorsitzende des FC Grießen. Sein Sohn Maximilian musste nach einer knappen Stunde vom Platz – verletzt. „Wenn es nicht läuft, läuft es eben nicht“, blickt Tröndle mit Wehmut zum Gegner: „Wenn wir auch einen Knipser vorn drin hätten, würden wir wohl nicht so schlecht da stehen.“
Diesen Knipser hat der SV Stühlingen in seinen Reihen. Adelin Oborocianu zeigte eindrucksvoll, dass er nach seiner Verletzung endlich wieder richtig fit ist. Mit einem Näschen für die Gelegenheit nutzte er die Patzer in der Abwehr, traf binnen 18 Minuten fast nach Belieben. Doch der Hattrick beruhigte Andreas Bauhuber nicht wirklich: „3:0 ist ein zweischneidiges Ergebnis.“ Allerdings spürte er auch, dass seine Elf an diesem Abend weitaus stabiler unterwegs war als zuletzt.
Oborocianu mit sehenswerten Freistoß-Toren
Und sie hatte das Glück des Tüchtigen. Tobias Axler erschreckte die Stühlinger mit einem frechen Lupfer an den Pfosten, verpasste dabei den Anschlusstreffer. Aber im Gegenzug markierte Lajos Armbruster das 4:0. Kaum war wieder angespielt, erzielte Oborocianu seinen vierten Treffer: „So einen Freistoß siehst du in dieser Spielklasse nicht oft“, anerkannte auch Alexander Tröndle, der sich danach zumindest über den Ehrentreffer durch den eingewechselten Fabian Oberle freuen durfte. Den Schlusspunkt setzte Oborocianu kurz vor dem Abpfiff – erneut per Freistoß – für den SV Stühlingen.