Eishockey: Spätestens nach den zwei Niederlagen am vergangenen Wochenende dürfte bei den Wild Wings das Thema Playoffs vom Tisch sein. Deshalb geht es in den verbleibenden Hauptrunden-Spielen bis Anfang März vor allem darum, vom Tabellenende wegzukommen. Dies unterstreichen auch die Worte von Chefcoach Niklas Sundblad: „Unser realistisches Ziel ist, nicht Letzter zu wurden.“

Fünf Punkte haben die Wild Wings aktuell weniger auf dem Konto als die beiden anderen Kellerkinder aus Krefeld und Iserlohn. Dieser Rückstand soll an diesem Wochenende verkleinert werden. Am Freitag, empfangen die Schwenninger um 19.30 Uhr die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Am Sonntag, 17 Uhr, gastieren sie bei den Eisbären Berlin. Zwei Gegner, mit denen es die Wild Wings unlängst zu tun hatten. Bremerhaven schlugen sie Anfang Januar zuhause mit 3:2 nach Verlängerung. Gegen die Eisbären gab es am vergangenen Sonntag eine 3:5-Heimniederlage. Soll Berlin wirklich eine Reise wert sein, bedarf es in der Hauptstadt einer wesentlichen Leistungssteigerung.

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Zumindest im personellen Bereich sieht es beim DEL-Schlusslicht gut aus. Lediglich Angreifer Andreas Thuresson (Gehirnerschütterung) fällt aus. Zwei „Zuschauer“ vom vergangenen Wochenende dürfen sich Hoffnungen auf einen Einsatz machen: Torhüter Ilya Sharipov und Angreifer Simon Danner. Beide waren in den letzten zwei Spielen zwar einsatzbereit, durften jedoch nicht aufs Eis.

Was die Personalsituation für kommende Saison betrifft, hat sich bei den Wild Wings in den vergangenen Tagen einiges getan. Nachdem die Schwenninger bereits am Dienstag bekannt gegeben hatten, dass die Angreifer Daniel Pfaffengut und Max Hadraschek ihren Vertrag verlängerten, unterschrieb nun auch Colby Robak einen neuen Kontrakt in Schwenningen. Der Verteidiger erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag. „Er ist ein wichtiger Baustein, einer unserer besten Abwehrspieler und ein starker Zwei-Wege-Verteidiger“, sagt Sundblad über den 29-Jährigen. Robak zweifelsohne der beste Mann in der Schwenninger Defensive.

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Der Kanadier selbst meint zu seiner Entscheidung: „Es gab für mich keinen Grund, nicht zu bleiben. Auch meine Familie fühlt sich hier wohl. Für mich zählt vor allem der Entwicklungsprozess im Team. Dieser ist sehr positiv. Ich bin überzeugt, dass es nächste Saison besser laufen wird.“

Colby Robak kam erst im November nach Schwenningen, hat sich aber in Windeseile eingewöhnt. Nach Dylan Yeo und Christopher Fischer ist er der dritte Verteidiger aus dem jetzigen Kader, der für auch kommende Saison für Schwenningen spielen wird. Auch die Vertragsunterzeichung von Benedikt Brückner dürfte bald veröffentlicht werden. Dagegen haben Mark Fraser und Mirko Sacher schlechte Karten. Auf die Frage, warum Sacher in den vergangenen Wochen nur wenig Eiszeit hatte, antwortete sein Trainer: „Mirko ist ein offensiver Verteidiger. Benedikt Brückner und Kyle Sonnenburg haben mehr Eiszeit, weil sie defensiver sind“, begründete Sundblad die Tatsache, dass Sacher unter seiner Führung nur noch Verteidiger Nummer sieben ist.

Der junge Boaz Bassen war vor Saisonbeginn ebenfalls für die Defensive eingeplant, wurde in den vergangenen Wochen aber stets im Angriff eingesetzt. Dort sieht Sundblad ihn auch in der Spielzeit 2020/21: „Boaz soll auch nächste Saison bei uns im Sturm spielen. Er ist einer der besten Schlittschuhläufer, die ich je gesehen habe“, schwärmt der Schwede vom 20-jährigen Youngster.

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Weiterhin fraglich ist die Zukunft von Torhüter Dustin Strahlmeier. Niklas Sundblad lässt offen, ob die Wild Wings mit einem deutschen Torhüter-Duo in die kommende Saison gehen oder einen ausländischen Torwart verpflichten werden. Diese Entscheidung dürfte eng mit der Personalie Strahlmeier verknüpft sein. Bleibt „Strahlie“, ist kaum vorstellbar, dass Schwenningen einen Schlussmann ohne deutschen Pass holen wird.

Ein Backup-Kandidat ist Felix Bick. Der gebürtige Schwarzwälder spielt aktuell beim DEL 2-Ligisten EC Bad Nauheim, könnte jedoch seinen jetzigen Trainer und künftigen Wild Wings-Sportmanager Christoph Kreutzer in die Neckarstadt begleiten. Laut SÜDKURIER-Informationen gibt es einen weiteren Spieler, den Kreutzer mit nach Schwenningen bringen will: Andrej Bires. Er ist der Top-Scorer der Bad Nauheimer. Der 26-jähriger Deutsch-Slowake bringt es in der DEL 2 auf stattliche 23 Treffer in 36 Spielen.

Während die Verantwortlichen bereits kräftig am Kader für die neue Saison basteln, gibt es für die Mannschaft in der aktuellen Spielzeit noch einiges zu tun. 14 Spiele haben die Schwenninger bis zum Ende der DEL-Hauptrunde noch vor der Brust und somit genügend Möglichkeiten, um die rote Laterne wieder loszuwerden. Denn genau darum geht es in den nächsten Wochen.