Eishockey: Nach dem feinen Sieg am Freitag gegen Köln verpassten es die Schwenninger Wild Wings zwei Tage später nur knapp, ein Sechs-Punkte-Wochenende zu feiern. Sie unterlagen nach toller Aufholjagd und großem Kampf bei den Nürnberg Ice Tigers etwas zu hoch mit 2:5 (0:2, 1:0, 1:3) Toren.
Die Partie begann so, wie man es erwarten durfte. Für die Hausherren ging es um viel. Die hatten die Möglichkeit, mit einem Sieg bis auf drei Punkte an Platz acht heranzurücken, der in den Pre-Playoffs Heimrecht bedeuten würde. Entsprechend kamen die Ice Tigers mit etwas Schwung und Vorwärtsdrang, aber auch einer gehörigen Portion Vorsicht aus der Kabine. Je mehr dies die Wild Wings merkten, desto mutiger wurden sie. Das Forechecking funktionierte prima, die neutrale Zone war fest in Schwenninger Hand.
Bis knapp zur Hälfte des ersten Abschnitts erarbeiteten sich die Gäste ein leichtes Übergewicht – das sie sich dann aber selbst durch zwei unnötige Strafen wieder nahmen. Zunächst musste Boaz Bassen wegen Hakens raus. Kurz darauf folgte Alex Weiß nach einem Beinstellen, so dass man sich 25 Sekunden in doppelter Unterzahl beweisen musste. Diese überstanden die Neckarstädter richtig gut, doch die weiteren anderthalb Minuten mit einem Mann weniger waren des Schlechten zu viel. Nürnbergs Jack Skille nutzte die Müdigkeit der Gegner, die mehrfach den Puck nicht aus der Zone brachten, zum 1:0 (12.). Es kam noch dicker. 92 Sekunden später traf der Ex-Schwenninger Will Acton mit einem Abfälscher zum 2:0. Ein unglückliches Zwischenergebnis, da die Wild Wings bei gleicher Spieleranzahl durchaus nicht die schlechtere Mannschaft waren.
Durch diese Erkenntnis beflügelt, kamen die Schwarzwälder mit noch mehr Offensivgeist aus der Pause. Die Franken reagierten mit einem aggressiveren Spiel, doch auch die Schwenninger kämpften gut, hielten körperlich gut dagegen. Und wieder kippte die Partie mit zunehmender Dauer deutlicher in Richtung Wild Wings. Sie erspielten sich immer mehr und immer bessere Chancen, doch weder Julian Kornelli noch Pat Cannone brachten den Puck im Nürnberger Kasten unter. Schließlich gelang das Anschlusstor aber doch noch. Alex Weiß traf in Überzahl aus spitzem Winkel über die Innenseite des Schoners von Nürnbergs Goalie Niklas Treutle zum 2:1 (40.).
Die Gastgeber konnten damit natürlich nicht zufrieden sein und versuchten deshalb im Schlussdrittel, ihre Passivität abzulegen. Doch der Tabellenletzte machte dem Neuntplatzierten weiter das Leben schwer und war extrem aufsässig. Schwenningen setzte zudem Nadelstiche und verzeichnete durch Max Hadraschek auch die erste Großchance, der allerdings knapp verzog. Besser machte es anschließend Mirko Sacher. Nach einem klasse Spielzug über Cedric Schiemenz und Daniel Pfaffengut traf der gelernte Verteidiger in bester Stürmermanier im Nachfassen in der 46. Minute zum 2:2.
Die Wild Wings hatten sich bravourös zurückgekämpft, wurden dafür aber nicht belohnt. Zunächst wurde ein klares Halten von einem Nürnberger Spieler nicht gepfiffen, auf der anderen Seite traf es Christopher Fischer mit einer sehr fragwürdigen Strafe wegen Hakens. Prompt sorgte Patrick Reimer mit einem etwas „krummen“ Schuss in der 55. Minute für die etwas glückliche Führung der Nürnberger. Chris Brown und erneut Reimer stellten schließlich den 5:2-Endstand her. Ein Sieg, der zu hoch ausfiel, am Ende aber auch nicht ganz unverdient war.