Eishockey: Puh, das war mal wieder schwere Kost. Die Wild Wings sind ihrem Ruf, in Sechs-Punkte-Spielen nicht wirklich klarzukommen, erneut gerecht geworden. Das 3:7 in Nürnberg war eine richtig empfindliche, aber auch verdiente Niederlage. Die Ice Tigers zeigten deutlich, wie man eine solche Partie bestreiten muss. Sie waren über 60 Minuten sicher nicht die spielerisch bessere Mannschaft, auf jeden Fall aber die bissigere.

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Die Schwäne hingegen kamen zum wiederholten Male nicht aus den Startlöchern. Wie schon am Ende des vergangenen Jahres in Frankfurt oder vor einer guten Woche gegen Ingolstadt lagen die Schwenninger schnell und beträchtlich zurück. „Wir sind wieder nicht gut gestartet und das ist nicht akzeptabel. Wir haben das mit der Mannschaft klar angesprochen. Jeder Spieler ist selbst dafür verantwortlich, sich richtig auf das Spiel einzustellen, das war jetzt zwei Mal ungenügend“, war Cheftrainer Harold Kreis mit dem 0:3 nach zehn Minuten absolut nicht einverstanden.

Seltsamerweise tritt dieser „schlafähnliche“ Zustand bei den Wild Wings immer wieder nach einer längeren Spielpause auf. „Das ist uns auch aufgefallen und wir hatten es vor und nach der Pause angesprochen. Zum Glück gibt es jetzt keine Pause mehr“, merkte Kreis mit einer gehörigen Portion Galgenhumor an. Der Headcoach wollte aber diesen schwachen Auftakt seines Teams nicht für die insgesamt etwas zu hohe Niederlage verantwortlich machen. „Die Jungs haben Charakter gezeigt und sich wieder herangekämpft. Das 3:5 in Unterzahl hat uns etwas das Momentum genommen. Wir haben das Spiel am Bullypunkt und vor unserem eigenen Tor verloren“, so Kreis.

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In der Tat sind die Statistiken in dieser Hinsicht aus Schwenninger Sicht erschreckend. Die Mittelfranken gewannen doppelt so viele Anspiele, durften 52 Prozent ihrer Schüsse aus zentraler Position abgeben. Da half es auch nichts, dass die Wild Wings am Ende die Scheibe ganze 70 Mal in Richtung Nürnberger Gehäuse feuerten. „Wir haben viele Chancen kreiert, aber Nürnberg hat uns vorgeführt, was es heißt, effizientes, geradliniges Eishockey zu spielen“, erklärte Schwenningens Trainer.

Der 63-jährige zukünftige Bundestrainer bemängelte zudem die fehlende Härte im Zweikampf und attestierte dem gut eingestellten Gegner mehr Entschlossenheit. „Was Nürnberg gezeigt hat, ist für mich Playoff-Eishockey. Wir nehmen diese Lektion mit“, sagte Kreis.

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Seine Mannschaft sollte diese Lektion als lauten Weckruf verstehen. Dank der ebenfalls nicht voll punktenden Konkurrenten stehen die Wild Wings immer noch auf Platz zehn und haben es nach wie vor in der eigenen Hand, die Playoff-Teilnahme zu sichern. Eine Reaktion ist schnell gefragt, bereits am Mittwoch geht es im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin wieder gegen einen Mitbewerber.