Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – TSG Backnang (Samstag, 15.30 Uhr). Es ist das vorerst letzte Kapitel einer Hatz, durch die in dieser aus vielerlei Gründen besonderen Saison alle Mannschaften in der Oberliga gejagt wurden. Wenn der FC 08 Villingen am Samstag die TSG Backnang in der MS Technologie-Arena empfängt, ist es für die Gäste das zehnte und für die Schwarz-Weißen gar das elfte Spiel in einem Zeitraum von nur sieben Wochen. Heißt im Klartext: Beide Mannschaften mussten drei „Zusatzschichten“ mit Begegnungen an einem Mittwoch einlegen. Und dies nur in der Liga, denn beim Team von Trainer Marcel Yahyaijan kam noch eine Partie im Pokal dazu. Kein Wunder, dass inzwischen alle auf dem Zahnfleisch kriechen. Wohlgemerkt ist immer noch vom Amateur-Bereich die Rede, bei dem die Protagonisten so ganz nebenbei meist einer geregelten Arbeit nachgehen.
Doch Jammern und Wehklagen hilft nicht. „Wir müssen die Situation hinnehmen, wie sie ist. Denn grundsätzlich sind wir ja froh, dass wir überhaupt spielen können. Verbunden mit allen Schwierigkeiten durch die extreme Belastung“, betont Yahyaijan. Trotzdem fiebern er und seine Akteure der Zeit entgegen, wenn der normale Rhythmus mit einem Spiel die Woche wieder Einzug hält. Doch noch einmal müssen sie ran, dann ist es soweit. „Deshalb werden wir gegen Backnang wieder einmal alles reinwerfen, um die drei Punkte im Friedengrund zu behalten“, gibt der Trainer im Vorfeld der Partie ein klares Statement ab.
Die TSG Backnang wartet seit Ende August auf einen Sieg und zeigte zuletzt beim 0:4 gegen Pforzheim die bislang schwächste Saisonleistung. Marcel Yahyaijan spricht jedoch eine deutliche Warnung vor dem Tabellenvierzehnten aus. „Der Gegner hat die letzten sieben Spiele nicht mehr gewonnen und wird dies um jeden Preis ändern wollen“, ist sich Yahyaijan sicher. In ein ähnliches Horn stößt Villingens Kapitän Dragan Ovuka: „Für mich ist Backnang kein typischer Aufsteiger. Sie haben viele erfahrene Spieler in ihrer Mannschaft.“
Um dies zu unterstreichen, springt ihm sein Trainer zur Seite und nennt Namen. Einen Mario Marinic etwa. Der ist bei der TSG fast schon eine Ikone und hält dem Verein trotz zahlreicher anderer Angebote inzwischen seit sieben Jahren die Treue. In dieser Saison wurde er zum spielenden Co-Trainer von Chef-Coach Holger Ludwig „befördert“, trifft aber auch mit seinen 36 Jahren nach wie vor regelmäßig. In etwas mehr als 150 Spielen für seinen Club schoss er über 120 Tore – eine fast schon beängstigende Quote. In der laufenden Spielzeit netzte Marinic bereits fünfmal ein und ist bester Angreifer der TSG. „Auf ihn müssen wir aufpassen“, weiß deshalb auch Yahyaijan.
Was das eigene Personal betrifft, hat der Villinger Coach mittlerweile allein durch die drei Zugänge Nedzad Plavci, Shuto Nakamura und Jovan Djermanovic mehr Alternativen. Wie schon gegen Ravensburg wird es wohl allein Plavci in die Startaufstellung schaffen. „Er allein war in der Schweiz die ganze Zeit über im Mannschaftstraining. Die beiden anderen sind aber eine Option für eine Einwechslung“, gibt der Trainer preis. Auch rechnet er gegen Backnang fest mit einer Rückkehr von Innenverteidiger Patrick Peters. „Zuletzt war er nach seiner Muskelverletzung noch nicht wirklich fit, da wollten wir gegen Ravensburg kein Risiko eingehen. Für Samstag hoffen wir jedoch auf ihn“, so Yahyaijan. Der Einsatz von Jannik Beha, der schon am Mittwoch gegen Ravensburg aus privaten Gründen fehlte, ist noch nicht sicher.