Kai Blandin

Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – FV Ravensburg (Mittwoch, 19 Uhr). Was innerhalb von nur einer Woche so alles passieren kann. Ursprünglich sollte das Spiel des FC 08 Villingen gegen den FV Ravensburg am vergangenen Mittwoch stattfinden, dann kam der Corona-Verdachtsfall. Nachdem sich dieser als negativ herausgestellt hatte, wurde die Begegnung um eben diese sieben Tage verschoben. Seither musste die Mannschaft von Trainer Marcel Yahyaijan nach sechs ungeschlagenen Duellen in Folge wieder eine Niederlage (0:1) einstecken. Ravensburg dagegen gewann das Spitzenspiel gegen Bissingen trotz Rückstand nach einer grandiosen zweiten Halbzeit mit 4:2.

Damit bleiben die Oberschwaben in dieser Saison nach wie vor ungeschlagen, die Gemütslage drehte sich nach dem jüngsten Erfolg jedoch um fast 180 Grad. Zuvor hatten sie in Oberschwaben nach fünf Unentschieden dem ein oder anderen verlorenen Zähler nachgetrauert, nun landeten sie den insgesamt dritten Dreier. „Wir sind auf jeden Fall erleichtert. Jetzt müssen wir in Villingen nachlegen“, meinte beispielsweise Max Chrobok, der ebenso wie Felix Schäch zwei Treffer gegen Bissingen beisteuerte.

Nicht erst seit diesem Triumph hat Villingens Trainer Marcel Yahyaijan großen Respekt vor dem Gegner: „Ravensburg hat eine gestandene Mannschaft, die seit Jahren in der Oberliga eine gute Rolle spielt und gerade in den vergangenen Spielzeiten immer an den Top-Plätzen kratzte. Mit Daniel Schachtschneider haben sie einen der besten Stürmer überhaupt in ihren Reihen.“ Yahyaijan verweist auf dessen Bilanz, nach der Schachtschneider in nahezu jedem zweiten Spiel in der Oberliga getroffen hat. Zwar war der inzwischen 31-Jährige zuletzt leicht angeschlagen, feierte aber bereits gegen Pforzheim ein kurzes Comeback und konnte vergangenes Wochenende geschont werden. „Deshalb erwarte ich Schachtschneider auch gegen uns“, so Yahyaijan.

Aber auch beim FC 08 hat sich, unabhängig von der Niederlage, einiges getan. Drei Neuzugänge schlugen im Friedengrund auf. Am spektakulärsten war die Rückkehr von Torjäger Nedzad Plavci. Ob er allerdings gegen Ravensburg bereits eine Option ist, hängt unter anderem vom Schweizer Verband ab. „Das könnte Spitz auf Knopf werden. Wir brauchen die Freigabe für ihn. Und hier ist die Zusammenarbeit nicht ganz so unproblematisch wie innerhalb Deutschlands“, erklärt Yahyaijan.

Allerdings ist dies nicht das einzige Fragezeichen, das sich erst kurzfristig auflösen wird. „Nach der extremen Belastung in den vergangenen Wochen ist es ganz normal, dass so mancher Spieler seine Wehwehchen hat“, betont der Villinger Trainer. Da tat der Kunstrasen in Rielasingen sein Übriges, als beispielsweise bei Patrick Peters seine alte Muskelverletzung wieder Probleme bereitete und Stjepan Geng über Rückenschmerzen klagte. „Wir brauchen aber Spieler, die zu 100 Prozent fit sind, denn in Sachen Einsatzbereitschaft werden wir alles abrufen müssen“, weiß Yahyaijan nur allzu gut.

Genauso sicher ist sich Villingens Coach auch in einem anderen Punkt: „Die Jungs brennen auf dieses Spiel, wollen die Scharte von Rielasingen ausmerzen und Ravensburg vor eigenem Publikum die erste Niederlage zufügen. Alle sind froh, dass es sofort weitergeht und keine Zeit zum Grübeln bleibt.“