Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – FSV Bietigheim-Bissingen (Samstag 15.30 Uhr). Ryszard Komornicki hatte alles zusammengezählt eine lange Strecke zurückzulegen. Bei jedem einzelnen Treffer des FC 08 Villingen im Pokalspiel in Gottmadingen lief der Trainer die komplette Ersatzbank ab, klatschte mit all seinen Akteuren sowie dem restlichen Staff dort ab. Ein 8:0-Kantersieg, da kommt einiges an Metern zusammen. Wege aber, die er gerne auf sich nahm. „Ich kann mich nur wiederholen und der Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Dies war kein einfacher Gegner, selbst wenn das Endergebnis vielleicht etwas anderes aussagt“, meinte Komornicki im Anschluss an die Begegnung.

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Und tatsächlich. Die Anfangsphase konnten die Gastgeber noch relativ ausgeglichen gestalten, was in erster Linie zwei Gründe hatte. Zum einen witterte der Landesligist seine Chance und hielt gut dagegen; zum anderen mussten sich die Schwarz-Weißen erst einmal finden. Der Trainer hatte sein Vorhaben in die Tat umgesetzt und kräftig rotiert. Da können Automatismen nicht sofort funktionieren.

Doch Qualität setzt sich meist eben doch durch. Acht Tore und erneut kein Gegentreffer, worüber sich nicht zuletzt Keeper Kevin Ehmann freute. Wie schon in Geisingen durfte er erneut ran, im Gegensatz zu dort konnte er sich diesmal aber einige Male mit Paraden auszeichnen. „Das tut richtig gut, gibt mir als jungem Spieler weiteres Selbstvertrauen“, betonte er. Und nicht nur dies. Jeder hohe Ball – ob Flanke oder Standard – wurde zur sicheren Beute von ihm. „Ich liebe es ohnehin, wenn er mit Schnee runterkommt“, berichtete er mit einem breiten Grinsen.

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Auch wenn die Zahlen zumindest für den Moment beeindruckend sind – vier Pflichtspiele, vier Siege und ein Torverhältnis von sage und schreibe 19:0, kann sich der FC 08 nicht lange damit aufhalten. Dafür wird nicht zuletzt Komornicki sorgen. Eines seiner Lieblingswörter ist „Demut“, dies predigt er Tag für Tag, will die Gefahr jeglicher Form der Überheblichkeit gar nicht erst aufkommen lassen. Wobei die Villinger Spieler nicht den Eindruck erwecken, als seien sie empfänglich dafür. Pokal-Erfolg – Haken dran. Jetzt wartet in der Liga Bietigheim-Bissingen der nächste Prüfstein. Was davor war, zählt nicht mehr.

Stattdessen gilt die volle Konzentration diesem Gegner. „Es war immer eklig, gegen diese Mannschaft zu spielen“, schildert Marcel Sökler aus seiner eigenen Erfahrung bei Freiberg oder der Reserve des VfB Stuttgart. Um zu ergänzen: „Daran wird sich nichts geändert haben, selbst wenn sie dort nach der vergangenen Saison einen relativ großen Umbruch erlebt und wichtige Spieler verloren haben.“ So wanderten beispielsweise Kapitän Marius Kunde und Verteidiger Benedikt Landwehr zum Liga-Konkurrenten Großaspach ab, diese Lücken muss Trainer Markus Lang erst einmal schließen. Immerhin hat er mit Nesreddin Kenniche nach wie vor einen brandgefährlichen Stürmer in seinen Reihen, der legte in der letzten Runde den Gegnern gleich 18 Eier ins Nest.

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Die auf den ersten Blick doch etwas überraschende Niederlage von Bietigheim-Bissingen im Pokal gegen Schwäbisch Hall relativiert Sökler ebenfalls. „Schwäbisch-Hall ist für mich Favorit in der Verbandsliga und damit auf den Aufstieg“, sagt der Kenner des Nachbarverbandes. Zumal die Schlappe offenbar schnell weggesteckt wurde, nur drei Tage später gab es einen deutlichen 4:0-Erfolg in Offenburg.