Es war Spiel eins nach der Trennung von Geschäftsführer Christoph Sandner und der Einstellung von Stefan Wagner als dessen Nachfolger und neuer Sportlicher Leiter. Das schien die Massen durchaus bewegt zu haben, denn die Helios-Arena präsentierte sich mit 3509 Zuschauern ganz gut gefüllt, und die Fans waren schon vor dem Spiel in bester Laune. Auch Wagner erhielt einen wohlwollenden Applaus.
Schwenningens Cheftrainer Harold Kreis hatte eine kleinere Überraschung parat. Er steckte Boaz Bassen in den ersten Sturm zu Ken-André Olimb und Brandon DeFazio. Stammpartner Sebastian Uvira und Florian Elias waren Angreifer Nummer zehn und elf, der zuvor fragliche Alexander Karachun konnte spielen.
Nach einem etwas verhaltenen Start beider Mannschaften passten sich die Männer auf dem Eis den Fans auf den Rängen an und sorgten für gute Unterhaltung. Dabei gab es allerdings zunächst kaum nennenswerte Torszenen.
Erst als SERC-Stürmer Tyson Spink wegen hohen Stocks für zwei plus zwei Minuten auf die Strafbank musste, wurde es vor Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson munterer, insgesamt verteidigten es die Wild Wings aber sehr gut.
Elias trifft im Powerplay
Dazu bekamen sie anschließend selbst ein Powerplay, das sie sogleich nutzten. Uvira verdiente sich in der Ecke ein Fleißkärtchen, John Ramage zog satt ab und Elias traf im zweiten Nachfassen zum 1:0 (12.). Nur 113 Sekunden später legten die Hausherren nach.
Ville Lajunen feuerte aus der neutralen Zone einen mächtigen Schuss ab, den Iserlohns Torhüter Hannibal Weitzmann von der Brust tropfen ließ. Sein Verteidiger Ryan O‘Connor wollte übernehmen, er wurde aber von Tyson Spink übertölpelt, der zur 2:0-Führung einschob. „Wir machen es bis jetzt gut, spielen einfaches Eishockey“, konstatierte Schwäne-Torschütze Elias nach dem Auftaktdrittel zurecht.
Das blieb auch im zweiten Abschnitt erst einmal so. Die Gäste bemühten sich, die Wild Wings hatten die guten Möglichkeiten. Nachdem Karachun, Bassen und Tylor Spink nicht oder nur den Pfosten getroffen hatten, war es schließlich Lajunen, der mit einem schicken Schuss schön in den Winkel auf 3:0 erhöhte (31.).
Man hatte zu diesem Zeitpunkt nie das Gefühl, dass die Schwäne das Spiel noch verlieren könnten, zu unaufgeregt und sicher kontrollierten sie die Partie. Bis zum „Düsseldorf-Moment“. Dort hatte man genau vor einer Woche nach einem 3:0 schnell zwei Gegentore erhalten und nur einen Punkt geholt.
Doppelschlag der Gäste
Auch die Roosters schienen sich daran zu erinnern. Brent Raedeke und Emile Poirier brauchten nur 53 Sekunden, um den 3:2-Anschluss herzustellen (36.). Eine ungute Wendung, zumal Brandon DeFazio kurz vor der Sirene auch noch zwei plus zwei Strafminuten wegen hohen Stocks erhielt.
Würde das Spiel nun endgültig kippen? Die Antwort war ein klares „Nein“. Die Schwenninger sammelten sich und setzten nun die Roosters wieder unter Druck.
In der 47. Minute sorgte Miks Indrasis nach feiner Vorarbeit mit einem wundervollen Handgelenkschuss für das 4:2 und damit die Vorentscheidung. Uvira machte neuneinhalb Minuten vor Schluss in Überzahl mit 5:2 dann endgültig den Deckel drauf.
Bereits am Dienstag geht es für die Wild Wings in Wolfsburg gegen die Grizzlys weiter.