Adam Adamos, schauen Sie manchmal etwas neidisch auf so manchen Konkurrenten, was sich bei denen in der Winterpause personell getan hat?

Nein, das mache ich nicht. Ich verwende meine gesamte Energie für die Zusammenarbeit mit meinen Spielern und meinem Team.

Was halten Sie Kritikern entgegen, die dem FC 08 schon im vergangenen Jahr mit damals noch voller Kapelle die Regionalliga-Tauglichkeit abgesprochen haben?

Das ist eine gerechtfertigte Kritik. Die aktuelle Tabellensituation lügt nicht.

Sie sprechen es an, denn so ganz können zehn Punkte aus 20 Spielen nicht lügen, oder?

Nein, das tun sie nicht. Das sind die Fakten.

Mitaufsteiger Göppingen hat die doppelte Anzahl. Was haben die anders gemacht?

Mich interessiert nicht, was andere Mannschaften besser oder schlechter gemacht haben. Wir müssen auf uns schauen. Der ganze Fokus liegt auf den nächsten Monaten bis zum Ende der Saison.

Wurde die Stärke der Liga etwas unterschätzt, war Villingen doch zu blauäugig?

Das würde ich nicht behaupten. Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die – Stand jetzt – nicht in der Regionalliga bleiben würde. Wir haben aber in den restlichen Spielen noch die Chance, es den Kritikern zu beweisen, dass Villingen eben doch Regionalliga-Fußball spielen kann.

Inwieweit spielte das doch große Verletzungspech Ihrer Meinung nach eine Rolle?

Das Verletzungspech hat sicherlich auch eine Rolle gespielt, da wir qualitativ in der Breite des Spielerkaders nicht wie andere Regionalligisten aufgestellt sind und auch Schlüsselspieler immer wieder gefehlt haben.

Das könnte Sie auch interessieren

Noch nie ist es einer Mannschaft gelungen, mit dieser Ausbeute am Ende sportlich die Klasse zu halten. Was also soll Mut machen?

Das ist doch ein toller Anreiz, es als erster Verein zu schaffen. Wir werden jetzt nicht sagen, okay, das war es. Wir sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt. Dieser neu geschaffene Teamspirit und sicherlich auch ein paar Umstellungen in unserer Spielweise, geben viel Kraft für die Rückserie.

In zwei anderen, eher unrühmlichen Statistiken, liegt der FC 08 vorne. Hinausstellungen nach Ampelkarten und kassierte Strafstöße. Sind diese Fakten auf Unerfahrenheit zurückzuführen?

Es waren definitiv Unerfahrenheit und fehlende Cleverness in den jeweiligen Zweikampf- beziehungsweise Spielsituationen, die dazu geführt haben. Das müssen wir unbedingt abstellen. Denn diese haben uns, gepaart mit vielen individuellen Fehlern, einige Punkte gekostet.

Als klar war, dass Sie die Mannschaft auch weiterhin als Chef-Trainer führen, sprachen Sie von einer Chance, das Team optimal auf die Restsaison einzustellen. Dies hört sich nach neuen Ansätzen an?

Ja, da ich eine ganze Vorbereitung Zeit hatte, um eine Mannschaft auf die Rückserie vorzubereiten. Wir haben an ein paar Stellschrauben gedreht, die dem Team hoffentlich dabei helfen werden, bessere Ergebnisse zu erzielen.

Wie beurteilen Sie insgesamt die Wintervorbereitung?

Im Großen und Ganzen war es eine gute Wintervorbereitung mit vielen positiven, aber auch entwicklungsfähigen Erkenntnissen in den Testspielen. Zusätzlich haben wir die schwierigen Wetterbedingungen in Villingen gut überstanden.

Das könnte Sie auch interessieren

Was waren die Schwerpunkte und waren Sie zunächst einmal mehr als Psychologe gefragt?

Es gab am Anfang der Vorbereitung ein Trainer-Spieler-Gespräch. Das Feedback dabei hat die bisherige Leistung und die Erwartungshaltung an die Spieler für die Rückserie beinhaltet.

Ihre personelle Auswahl ist nicht allzu groß. Gab es Akteure, die sich besonders in den Fokus gespielt haben?

Alle Spieler haben sich während der Vorbereitung mit ordentlichen Leistungen empfohlen. Da will ich keinen Spieler einzeln herausnehmen. Wir können es nur als Gemeinschaft schaffen.

Beschreiben Sie die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Glauben die Spieler noch an das Unmögliche?

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft in der Kabine und auf dem Platz ist gut. Jeder Spieler geht im Training und bei den Spielen an seine Leistungsgrenze und gibt alles für den maximalen Erfolg. Ja, die Spieler und das Trainerteam glauben daran.

Ein Start beziehungsweise Re-Start ist immer wichtig. Sind Ihrer Meinung nach die ersten Spiele gegen Mainz, Kassel und Frankfurt entscheidend?

Jedes Spiel ist wichtig. Wir müssen punkten, punkten und nochmals punkten. Die ersten Spiele sind sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Rückserie. Vor allem für den Kopf, den mentalen Bereich und um die Hoffnung am Leben zu halten. Wir können mit guten Ergebnissen Selbstvertrauen für den Rest der Rückserie tanken.