Herr Haberbosch, Sie haben am vergangenen Freitag mit der Bezirksliga-Eröffnungspartie FC Brigachtal gegen die SG Marbach/Rietheim Ihr 1000. Spiel geleitet. Haben Sie sich um die Partie beworben oder war es eine Art Ehrung vom Bezirksverband?

Marcel Haberbosch: In der Tat war es so, dass mir Bezirksschiedsrichterobmann Dominic Staiger das Angebot gemacht hat, dieses Spiel zu leiten. Ich habe dann nachgeschaut, ob an dem Termin tatsächlich meine 1000. Partie ansteht und mich über das Angebot gefreut.

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Bei neun gelben Karten könnte man meinen, beide Mannschaften haben es Ihnen nicht leicht gemacht?

Marcel Haberbosch: Es war ein umkämpftes Derby, aber keine unfaire Partie. Im Nachgang überlegt man sich natürlich, ob die ein oder andere gelbe Karte unnötig war. In der Summe sind neun gelbe Karten etwas viel und ein, zwei hätte ich mir sparen können. Es gab keine groben Foulspiele.

Haben Sie noch Erinnerungen an Ihr erstes Spiel als Schiedsrichter?

Marcel Haberbosch: Ja. Es war am 27. März 2010, als ich in Wolterdingen ein C-Jugendspiel gegen Bräunlingen geleitet habe.

Listen Sie alle Spiele persönlich auf?

Marcel Haberbosch: Tatsächlich mache ich es. Zuletzt habe ich meine Einsätze mit dem DFB Net abgeglichen, wo alles hinterlegt ist. Da gab es bei 1000 Partien eine Differenz von einem Spiel.

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Sie haben am Freitag, Samstag und Sonntag Spiele geleitet. Wie halten Sie sich bei derartigen Belastungen fit?

Marcel Haberbosch: Ich gehe in der Woche sechs Mal ins Fitnessstudio und mache dazu drei, vier Ausdauerläufe. Jede Woche geht so etwas nicht und ich merke tatsächlich auch meine Beine, schließlich läuft ein Schiedsrichter im Spiel mehr als die meisten Spieler.

Macht so eine Dreifachbelastung an einem Wochenende überhaupt Spaß?

Marcel Haberbosch: Für mich war das keine Belastung, am Freitag in Brigachtal, am Samstag in Göschweiler und am Sonntag in Gundelfingen im Einsatz zu sein. Jeder Schiedsrichter muss selbst entscheiden, ob er das machen will. Ich leite sehr gerne Spiele und da spielt die Liga auch keine Rolle.

Wie beschreiben Sie aktuell den Umgang von Spielern, Offiziellen oder Zuschauern mit den Schiedsrichtern?

Marcel Haberbosch: Wir sind im Schwarzwald diesbezüglich sicher noch besser dran als in anderen Regionen Deutschlands. Dennoch merkt man schon, dass der Ton etwas rauer geworden ist.

Darf ein Schiedsrichter eine Lieblingsmannschaft im Heimatbezirk haben?

Marcel Haberbosch: (lacht) Dürfen darf man alles. Für mich ist es mein Heimatverein, die SG Mönchweiler/Peterzell.

Welche persönliche Zielmarke haben Sie sich nach 1000 Spielen als Schiedsrichter gesetzt?

Marcel Haberbosch: Die Marke von 2000 Spielen werde ich sicher nicht erreichen. Wenn ich fit und gesund bleibe, kann ich mir vom gegenwärtigen Zeitpunkt betrachtet gut vorstellen, dass ich auch mit 50 Jahren noch Schiedsrichter bin, weil ich es gerne mache.