Fußball, Oberliga: Einen Punkt beim 1:1-Unentschieden aus Pforzheim zu entführen, ist für den FC 08 Villingen aller Ehren wert. Vor allem unter Berücksichtigung, mit welchen Voraussetzungen die beiden Mannschaften in dieses Duell gingen.
- Konstanz: Die Hauptforderung von Chef-Trainer Steffen Breinlinger im Vorfeld der Partie an seine Spieler war, ein anderes Gesicht zu zeigen als in der zweiten Halbzeit gegen Essingen und im ersten Durchgang gegen Neckarsulm. „Es freut mich besonders, dass uns dies gelungen ist und wir über 90 Minuten eine sehr konstante Leistung gezeigt haben“, betonte er. Und weiter: „Das war ein strukturierter, mannschaftlich geschlossener Auftritt. Es gab keine großen Ausreißer – weder nach oben, noch nach unten. Also genau das, was wir in den Wochen zuvor haben vermissen lassen. Da sah das Ganze für mich mehr nach ,Hopp-oder-top-Fußball‘ aus.“
- Gegensätze: Auf der anderen Seite stand ein Gegner, der vor Selbstvertrauen nur so strotzte. Denn eines darf bei der ganzen Sache nicht völlig außer Acht gelassen werden. „Unabhängig davon, dass Pforzheim ohnehin trotz großem Umbruch eine starke Mannschaft hat, befand die sich nach sieben Punkten aus drei Spielen in einem Flow“, so Breinlinger. Beim FC 08 hingegen war es damit nach den zuvor gezeigten Leistungen nicht so weit hergeholt, auch in dieser Richtung ist der Punktgewinn Gold wert.
- Gemeinsam: Dennoch mahnte der Nullacht-Coach an, dass dies nur ein erster Schritt sein dürfe. Seiner Mannschaft stehen nun zwei Englische Wochen bevor, angefangen mit dem Pokalspiel der zweiten Runde am Mittwoch gegen die Spielvereinigung F.A.L. „Ich bin jedoch felsenfest davon überzeugt, dass wir die Suppe, die wir uns selbst gemeinsam eingebrockt haben, auch gemeinsam auslöffeln werden“, meinte Breinlinger.
- Enttäuschung: Sicherlich der Enttäuschung über einen verpassten Heimsieg war die erste Aussage von Pforzheims Pressesprecher Marco Nabinger geschuldet, der für die Gastgeber den stark frequentierten – sicherlich auch von vielen Nullacht-Anhängern – und in weiten Teilen neutral gehaltenen Liveticker fütterte. In seinem Schlusswort zum 1:1-Remis war nämlich die Rede von einer „bitteren Niederlage“. Zwar korrigierte er dies später, doch da hatte er auf Villinger Seite bereits für einige Schmunzler gesorgt.
- Anspruch: In ein ähnliches Horn stieß auch Pforzheims Trainer Thomas Herbst. „Für uns fühlt sich dieses Unentschieden nicht gut an. Wir hatten genug Möglichkeiten, bei Kontersituationen mit dem zweiten Tor den Deckel drauf zu machen. Deshalb kann ich verstehen, dass die Spieler total enttäuscht in der Kabine sitzen. Dies liegt am Selbstanspruch, den wir in den vergangenen Wochen entwickelt haben“, sagte er.
Verlieren verboten: Übrigens war es in der Oberliga Baden-Württemberg insgesamt ein Spieltag der Punkteteilungen. Denn nicht nur die Begegnung des FC 08 Villingen, sondern auch vier weitere Oberliga-Partien brachten am Ende keinen Sieger hervor. Überraschend war dabei sicherlich das torlose Unentschieden des VfR Aalen, der damit beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen einen ersten Fleck auf seiner zuvor blütenweißen Weste bekam.