Basketball, ProA: Rostock Seawolves – Wiha Panthers Schwenningen (Sonntag, 16 Uhr). Das Playoff-Ticket so gut wie sicher im Gepäck, treten die Wiha Panthers die längste Auswärtsfahrt im deutschen Basketball von Schwenningen nach Rostock an. Beim Tabellenführer sehen sich die Neckarstädter nicht chancenlos, wollen dort aber nicht alle ihre Trümpfe ausspielen.

Ohne selbst im Einsatz gewesen zu sein, haben sich die Playoff-Chancen der Wiha Panthers in dieser Woche nochmals erhöht. Die Gladiators Trier – einer von nur noch zwei verbliebenen Verfolgern der ersten acht Playoff-Plätze – verloren am Mittwoch überraschend gegen sieben Tübinger. Somit müssen die Moselstädter alle ihre fünf Restspiele gewinnen, um die Panthers noch zu überholen. Die Karlsruhe Lions könnten ebenfalls noch die Schwenninger verdrängen, müssten dafür aber innerhalb von zwei Wochen aus der Quarantäne befreit werden, sieben Spiele bestreiten und davon sechs gewinnen. Und das alles unter der Annahme, dass die Panthers keinen weiteren Sieg mehr einfahren. Die Playoffs sind ihnen jetzt schon zu 99 Prozent sicher, unabhängig vom Ausgang der Partie in Rostock.

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In der Hansestadt wartet eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Seawolves verloren erst einmal in der heimischen Stadthalle, gewannen zuletzt sechs Partien in Folge und haben sich dadurch die Tabellenführung von Jena zurückerobert. Im Hinspiel Anfang Januar zeigten die Schwenninger eine gute Leistung, verloren allerdings mit 78:85. Die personellen Voraussetzungen waren damals aber noch ganz andere als heute: Courtney Stockard debütierte in dieser Partie für die Wiha Panthers, spielte dabei aber kaum eine Rolle. Auf der Gegenseite überragte Rostocks iranischer Shooting Guard Behnam Yakhchali, nicht nur aus Sicht von Panthers-Trainer Alen Velcic der wohl beste Spieler der Liga. Mittlerweile hat sich Stockard seinerseits als einer der vielseitigsten Flügelspieler der ProA etabliert, während Yakhchali bei den Rostockern bis zu den Playoffs verletzt fehlt.

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Darauf reagierten die Seawolves mit hochkarätigen Nachverpflichtungen von Trevor Lacy und Tyler Nelson, die den Luxuskader zusätzlich verstärkten. Somit ist das Team von Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann nicht nur am Sonntag gegen Schwenningen, sondern auch in den Playoffs in der Favoritenrolle. Die Panther wiederum können ohne Siegesdruck und in der Rolle des Außenseiters an die Ostsee reisen. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir fahren nicht so lange durch Deutschland, um zu verlieren. Wenn wir 40 Minuten lang konstant unseren besten Basketball zeigen, bin ich optimistisch“, sagt Kevin Bryant. Der Flügelspieler hat genauso wie Chris Frazier eine Vergangenheit bei den Seawolves. 2019 machte der Verteidigungsspezialist neun Spiele für die Hansestädter. Im Hinspiel war Bryant Sonderbewacher von Yakhchali, nun wird er es mit dessen Ersatz Trevor Lacey zu tun bekommen.

Einen Vorgeschmack auf die Playoffs erwartet Trainer Alen Velcic von der Partie nicht. Im Gegenteil: „Ich glaube nicht, dass beide Teams in diesem Spiel alles zeigen werden“, blickt Velcic voraus. Nun gelte es, die Kräfte in Hinblick auf die Endrunde zu dosieren. Daher ließ es Velcic in dieser Trainingswoche lockerer angehen. „Wir haben nur zweimal vormittags trainiert. Die Jungs hat das sehr gefreut.“ Dennoch erwartet Rostocks Trainer Bauermann einen schwer zu bespielenden Gast: “Schwenningen ist ein unangenehmer und bissiger Gegner, der auch taktisch sehr variabel spielt. Ich erwarte alles andere als eine leichte Aufgabe.“