Basketball, ProA: Nicht brilliert, aber gewonnen: So lässt sich der 77:66-Auswärtssieg der Wiha Panthers bei den Tigers Tübingen umschreiben. Für die Schwenninger Basketballer zählen in erster Linie Siege, dann erst stellt sich die Frage nach der Art und Weise. Derweil rücken die Playoffs ganz nahe.
Currywurst: Die Tigers waren an diesem Tag kein Maßstab für die anstehenden Playoffs, dennoch hatten die Schwenninger 30 Minuten lang mehr Mühe als gedacht. „Wir haben nicht gut gespielt und es vielleicht auch nicht verdient, zu gewinnen“, räumt Panthers-Trainer Alen Velcic ein. „In der Offensive waren wir ein bisschen zu statisch, zu selbstgefällig und in einigen Phasen zu lustlos.“ Doch attraktiven Basketball in der Offensive zu zeigen, ist nur der zweitrangige Anspruch des Trainers. „In Jena haben wir sehr schön gespielt, aber verloren. In Tübingen haben wir nicht schön gespielt, aber gewonnen und haben davon etwas für die Tabelle, nämlich zwei Punkte“, erklärt der 50-Jährige. „Es gibt nicht immer nur ein Drei-Sterne-Essen, manchmal muss es eben die Currywurst sein.“
Entwicklung: Zudem hat der Trainer nicht nur den mannschaftlichen Erfolg, sondern auch seine Basketballer im Blick. „Wir wollen immer gewinnen und gut spielen. Auf dem Weg dahin dürfen wir aber die Spieler und deren Entwicklung nicht vergessen. Jonas Niedermanner und Felix Edwardsson haben ihre Sache gegen Tübingen sehr ordentlich gemacht. Chris Frazier hat sehr gut verteidigt und Courtney Stockard hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt“, erklärt Velcic.
Erschöpfung: Nach dem Derbysieg in Tübingen brachte Velcic das Thema Erschöpfung bei seiner Mannschaft auf. „Vielleicht sind wir in dieser Phase der Saison körperlich, aber auch mental etwas müde.“ Dies würde dem Trainer zufolge auch erklären, weshalb die Panther derzeit immer die erste Hälfte vergeigen. „Das ist eine Phase, in der wir uns nicht richtig konzentrieren.“ Flügelspieler Kevin Bryant ergänzt: „Müdigkeit kann eine Rolle spielen. Nach so vielen Spielen ist die körperliche Belastung hoch, die Corona-Situation ist auch nicht einfach.“ Nun bleibt den Panthers eine Woche Zeit, die Akkus wieder aufzuladen. Am Sonntag gastieren die Neckarstädter beim Topteam Rostock. Über dieses Spiel sagt Velcic: „Das können wir leicht angehen, weil niemand etwas von uns in diesem Spiel erwartet.“
In Reichweite: Mit dem 14. Saisonsieg ist die Playoff-Teilnahme für die Wiha Panthers drei Partien vor Ende der Hauptrunde so gut wie sicher. Rein rechnerisch können die Gladiators Trier beziehungsweise Karlsruhe Lions die Panther zwar noch von einem der ersten acht Plätze verdrängen. Dafür müsste Trier aber fünf der letzten sechs bzw. Karlsruhe sechs der letzten sieben Spiele gewinnen, wenn die Schwenninger gleichzeitig keinen Sieg mehr einfahren. „Es gibt noch Szenarien, in denen wir aus den Playoffs rutschen können. Wir wollen einfach die letzten drei Spiele alle gewinnen, dann sind wir sicher drin“, rechnet Kevin Bryant vor. Alen Velcic ergänzt: „Ich denke, wir sind zu 95 Prozent durch.“ Die Panther haben nach dem schweren Auswärtsspiel am Sonntag in Rostock mit Ehingen und Hagen zwei machbare Gegner zum Abschluss der Hauptrunde. Da soll das Playoff-Ticket endgültig gelöst werden.