Fußball-DFB-Pokal: Zumindest eine Halbzeit lang durften die Anhänger des FC 08 Villingen an ein Pokalwunder gegen den Bundesligisten 1. FC Heidenheim glauben. Bis zur 43. Minute hielten die Villinger von Trainer Mario Klotz gut mit. Sie erspielten sich zwar keine hochkarätigen Torchancen, stellten sich gegen den haushohen Favoriten aber auch nicht hinten rein. Dann fiel es aber doch: das Heidenheimer 1:0 durch Maximilian Breunig. Nach der Halbzeit wurde es noch deutlicher. Innerhalb von 10 Minuten nach Wiederanpfiff schossen die Gäste Tore Nummer zwei bis vier. Breunig erzielte einen Dreierpack, und auch Bayern-Leihgabe Paul Wanner traf. An die Überraschung glaubte ab der 55. Minute keiner.

  • Fazit: Die Nullachter zogen nach der Partie ein positives Fazit. „Organisatorisch hat alles geklappt, es gab keine negativen Vorfälle. Es war ein friedliches Fußballfest. Natürlich hätten wir gern die Überraschung geschafft, aber es war auch so ein gelungener Tag“, sagte FC 08-Pressesprecher Alexander Rieckhoff. Auch die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz vor Ort hatten einen weitestgehend stressfreien Nachmittag.
  • Zuschauer: Das Fußball-Fachmagazin „Kicker“ vermeldete lange Zeit, dass die Partie im Villinger Friedengrund mit 9000 Zuschauern ausverkauft sei. Darüber hätten sich die Nullachter sicherlich sehr gefreut. Es waren allerdings „nur“ 6800 – etwas weniger als erhofft. Selbst die Heidenheimer nutzten ihr Karten-Kontingent nicht. Für 1800 Gäste-Fans gab es offiziell Tickets, davon wurden aber lediglich 1300 verkauft. Die Villinger waren dennoch nicht enttäuscht über die gesamte Zuschauerzahl: „Da wir Haupturlaubszeit haben, sind wir mit knapp 7000 zufrieden“, meinte Rieckhoff.
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  • Prämie: Als Erstrunden-Teilnehmer im DFB-Pokal erhält der FC 08 vom Deutschen Fußball-Bund nun eine Prämie von genau 209.453 Euro. Davon fließen zehn Prozent an den Südbadischen Fußballverband, der wiederum dieses Geld im Verbandspokal je nach Weiterkommen an die Vereine auszahlt.
  • Kurze Pause: Lange Zeit zur Analyse ihres Auftritts haben die Nullachter nicht. Bereits am Dienstag geht es weiter. Der FSV Mainz II kommt zum Regionalliga-Spiel in den Schwarzwald. Feiern die Villinger in dieser Partie ihren ersten Saisonsieg, dürfte die Enttäuschung über das DFB-Pokal-Aus nicht allzu lange andauern.
  • Tevfik Ceylan: Eine erfreuliche Nachricht gab es in der vergangenen Woche bereits am Mittwoch: Der Verein und Ex-Kapitän Tevfik Ceylan konnten sich nämlich einigen. Der Mann, der die Villinger mit seinem Tor im SBFV-Pokalfinale überhaupt in den DFB-Pokal schoss, ist damit wieder Teil des Villingers Kaders. Für einen Platz auf der Bank gegen Heidenheim war es allerdings noch zu früh. Die Vorbereitung hatte der 31-Jährige nämlich bei der U21 verbracht. „Klar, ich wäre gerne dabei gewesen. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht, die Jung zu supporten“, so der Offensivspieler am Tag nach dem Spiel. Tevfik hatte sogar Lob für sein Team: „Die Jungs haben gut angefangen und waren mutig. Dass der Gegner dann kurz vor der Halbzeit das Tor macht, war psychologisch natürlich kein guter Zeitpunkt.“ Durch die Einigung habe er aber vor allem entspannter schauen können. Abhaken sei jetzt das Ziel, und für Ceylan selbst gilt es jetzt zu arbeiten: „Ich werde einfach Training für Training Gas geben, und dann wird das Trainerteam entscheiden, wann ich wieder spiele. Ich werde meine Zeit nutzen, die ich bekomme.“
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  • Schiedsrichterin des Jahres: Geleitet wurde die Pokal-Partie von Fabienne Michel. Die 29-Jährige wurde vom DFB zur Schiedsrichterin des Jahres gekürt. Bei den Männern erhielt Deniz Aytekin diese Auszeichnung. Michel pfeift für den TSV Gau-Odernheim aus Rheinland-Pfalz. Seit 2022 ist sie FIFA-Schiedsrichterin und pfeift in der Frauen-Bundesliga. Im Herrenbereich leitet die Unparteiische bereits Spiele in der 3. Liga.
  • Nächster Villinger scheidet aus: Ein Tag nach dem Aus der Nullachter war ein weiterer Villinger im DFB-Pokal im Einsatz: Pokal-Schreck Kai Brünker. Noch im vergangenen Jahr schaffte es der 30-Jährige mit dem Drittligisten 1. FC Saarbrücken bis ins Halbfinale des Wettbewerbs. Auf dem Weg dahin schalteten die Saarländer unter anderem den FC Bayern, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach aus. Brünker wurde mehrmals zum Matchwinner. Am Sonntag sah es kurz so aus, als könnte sich die Geschichte wiederholen. In der 80. Minute glich Brünker gegen den Zweitligisten aus Nürnberg aus. Allerdings versagten den Saarbrückern im Elfmeterschießen die Nerven. Der Villinger verwandelte seinen Strafstoß jedoch eiskalt.