Fußball-Kreisliga A, Staffel 2: Mit dem SV Hinterzarten überwintert einer der Titelfavoriten auf Rang eins. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf die SG Kirchen-Hausen, die in allen 13 Punktspielen ungeschlagen blieb. Bei fünf Punkten Rückstand auf Hinterzarten rechnet sich auch die SG Riedöschingen/Hondingen für die zweite Saison-Hälfte noch einiges aus. Einiges deutet daraufhin, dass dieses Trio die ersten zwei Plätze unter sich ausmachen wird. Im Tabellenkeller ist der noch sieglose FC Löffingen II schon etwas abgeschlagen. Am 20. März 2022 geht es weiter.
Noch vor dem ersten Spieltag sagte Nurhan Ardiclik, Trainer des SV Hinterzarten, dass seine Mannschaft die ihm zugedachte Favoritenrolle gerne annehme. Mit 32 von 30 möglichen Punkten wurde Hinterzarten dieser Rolle gerecht und überwintert auf Rang eins. Im Jahr 2017 musste der Verein die Bezirksliga verlassen. Im kommenden Sommer könnte die Rückkehr gelingen. Mit 38 Treffern hat die Elf die meisten Tore der Staffel erzielt. Auch die nur acht Gegentreffer werden von keinem Konkurrenten unterboten. Die einzige Niederlage setzte es in Öfingen (2:4).
Die SG Kirchen-Hausen schaffte es, 13 Mal ungeschlagen zu bleiben. „Das ist für unsere junge Mannschaft eine tolle Sache und unterstreicht die Mentalität der Spieler. Es zeichnet uns aus, dass wir auch an einem nicht so guten Tag zumindest einen Punkt mitnehmen. Ich bin mit der bisherigen Saison hoch zufrieden. Wir wissen aber auch, woran wir noch zu arbeiten haben“, sagt Spielertrainer Berkay Cakici. Eine noch bessere Zwischenbilanz verpasste die SG beim Unentschieden in Schluchsee und bei der Punkteteilung auf eigenem Platz gegen Löffingen II.
Ausgerechnet im letzten Spiel vor der Winterpause vergab die SG Riedöschingen/Hondingen durch die Heimniederlage gegen den SSC Donaueschingen eine noch bessere Ausgangsposition. Der Rückstand auf den Spitzenreiter wuchs auf fünf Punkte an. „Das war sehr ärgerlich, zumal es unsere erste Heimniederlage war. Es ist aber noch nicht vorbei. Wir sind in Schlagdistanz, müssen jetzt auf Ausrutscher der Konkurrenten hoffen“, sagt Björn Werhan, Co-Trainer der SG. Immerhin erwartet die SG in der zweiten Saison-Hälfte die beiden bessser platzierten Teams noch auf eigenem Platz. Werhan: „Während unsere Defensivarbeit sehr gut funktioniert, lassen wir offensiv zu viele Chancen aus. Da fehlt auch das Quäntchen Glück, wenn Bälle von der Linie geschlagen werden.“
Der SV Eisenbach setzte den Aufwärtstrend der vergangenen zwei abgebrochenen Spielzeiten fort. Mit einer Ausnahme stand die Elf immer auf einem einstelligen Tabellenplatz. Die Bilanz zwischen Heimspielen (11 Punkte) und Auswärtspartien (10) ist nahezu ausgeglichen. Bei erst 13 Gegentreffern hat Eisenbach die drittbeste Abwehr der Liga. Platz vier zu verteidigen, wird die große Herausforderung.
Vom ersten bis zum fünften Spieltag zierte der SV Mundelfingen das Tabellenende. Danach ging es bis auf Rang fünf nach oben. Trainer Markus Ettwein macht dafür drei Gründe aus. „Wir hatten zum Auftakt nur Gegner mit Titelambitionen. Zudem fehlten einige wichtige Stammspieler verletzt. Außerdem mussten sich der neue Trainer und die Mannschaft finden. Jetzt sind wir zu einer Einheit geworden, was sich auch in den Spielen zeigt.“ Vor der abschließenden Niederlage in Hinterzarten gelangen in Serie vier Siege bei 7:0 Toren. Für die Zukunft wünscht sich Ettwein, „dass wir unsere Chancen noch besser nutzen. Wir wollen immer offensiv spielen und nicht tief stehen“.
Wie Mundelfingen fand auch der SV TuS Immendingen ganz schwer in die Saison. Am siebten Spieltag war die Elf Vorletzter. Mit zwölf Punkten aus den letzten fünf Spielen wurde die Bilanz deutlich verbessert. Dazwischen lag die 0:7-Pleite in Hinterzarten. Trainer Ralf Ressel war auch mit den spielerischen Darbietungen nur selten zufrieden. Um ganz oben anzugriefen, scheint der Rückstand zu groß. Immendingen wird sich wohl auf eine vierte Saison in der Kreisliga A einstellen müssen.
Mit 17 Punkten aus nur zwölf Partien und Platz sieben sieht Thomas Wolf, Trainer der SG Unadingen/Dittishausen, seine Elf absolut im Soll. Für ihn hat sieht die Tabelle exakt so aus, wie es Wolf vor der Saison erwartet hatte. „Wir haben als Mannschaft einen weiteren Entwicklungsschritt genommen. Nach ganz oben werden wir es nicht schaffen, aber eine Abschlussplatzierung unter den besten sieben Mannschaften wollen wir schaffen.“ Auf eigenem Platz holte die SG Unadingen 15 von 15 möglichen Punkten. „Das waren Gegner, die alle hinter uns in der Tabelle stehen. In den zweiten Saison-Hälfte erwarten wir die besten fünf Mannschaften noch bei uns. Da wird die weiße Weste kaum zu halten sein“, gibt sich Wolf realistisch.
Seit 2008 versucht sich der FC Lenzkirch vergeblich an einer Rückkehr in die Bezirksliga. Auch diesmal scheint der Zug bereits abgefahren. Ein wichtiger Aspekt ist die Heimbilanz. In sieben Spielen auf eigenem Platz gelang nur ein Sieg. Auswärts fuhr die Elf hingegen zwölf Punkte ein. Immerhin wurde durchgängig ein einstelliger Tabellenplatz gehalten.
Wie schon so oft in der Vergangenheit wurde dem SSC Donaueschingen vor der Saison eine gute Rolle in der Staffel zugetraut. Diesen Vorschusslorbeeren wurde die Mannschaft nie gerecht. Oft waren es personelle Sorgen, die ständige Umstellungen nach sich zogen. Vor allem nach dem siebten Spieltag ging es in der Tabelle nach unten und Trainer Jürgen Fischer gab sein Amt ab. Mit Thomas Minzer übernahm ein Spieler, der den Job in der Vergangenheit bereits ausgeführt hatte. Die Elf holte auswärts mehr Punkt als im Haberfeld. Sechs Zähler beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone. Allzu sicher sollte sich der SSC nicht fühlen.
Mit dem FC Pfohren beginnt das Feld der Mannschaften, die auf einem zweistelligen Tabellenplatz überwintern. Als Anfang Oktober Trainer Ivica Guran das Handtuch warf, startete Nachfolger Armin Engesser mit zwei 3:0-Erfolgen. Plötzlich klappte das Tore schießen, nachdem Guran immer wieder die Effizienz bemängelt hatte. Die Niederlage in Eisenbach wird Engesser verkraften. Das Jahresfinale beim FC Löffingen II fiel dem Nebel zum Opfer. Aktuell ist Pfohren bei erst elf Punkten ein Abstiegskandidat. Doch personell sind einige veranlagte Spieler im Team, so dass in der zweiten Saison-Hälfte mehr möglich erscheint.
Bis zum zehnten Spieltag hielt die SG Schluchsee/Feldberg einen einstelligen Tabellenplatz, jedoch mit einem Abwärtstrend. Die letzten fünf Spiele vor der Winterpause wurden alle verloren, die letzten vier gar mit einem Torverhältnis von 0:15. In der Verfassung wird es schwer, die Liga zu halten.
Der SV Öfingen wurde einmal mehr seiner Rolle als Wundertüte gerecht. Die Elf kann in der Liga jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren. Beispiel: Hinterzarten wurde auf eigenem Platz mit 4:2 Toren besiegt. Von den Spielen in Schluchsee und Löffingen brachte die Elf jedoch nur einen Punkt mit. Das Auf und Ab nervte auch Trainer Jörg Kienast, der schließlich zurücktrat. Neun der 19 Tore erzielte Dominik Wölfle, der gegen Hinterzarten eine Sternstunde hatte und alle vier Treffer erzielte. Für die Rest-Saison soll eine neuer Trainer gefunden werden. Aussichtslos erscheint das Unternehmen Klassenerhalt nicht, zumal Öfingen noch Pfohren, Schluchsee und Löffingen auf eigenem Platz erwartet.
Bereits 32 Spieler setzte der FC Löffingen II im bisherigen Saisonverlauf ein. Ein Sieg sprang bisher nicht heraus. Auf der Habenseite stehen vier Punkteteilungen. Hinzu kommt das schlechteste Torverhältnis (minus 25). Der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz beträgt bereits sieben Punkte.
Statistik
Heimbilanz: Der SV Hinterzarten führt mit 19 von 21 möglichen Punkten die Heimtabelle an. Nur der SG Riedöschingen gelang es mit einem 0:0, dort einen Zähler zu entführen. Die SG Riedöschingen hat bei sechs Siegen und einer Niederlage die zweitbeste Bilanz auf eigenem Platz. Schlusslicht ist der FC Löffingen II mit bislang zwei Punkteteilungen.
Auswärtsbilanz: Diese Statistik führt die SG Kirchen-Hausen mit 14 von 18 möglichen Punkten an. Hinterzarten und Lenzkirch folgen. Die Schlusslichter in der Rangfolge sind der SV Öfingen und die SG Schluchsee mit jeweils einem Zähler aus sieben Auswärtspartien.
Trainer: Drei Wechsel gab es auf der Trainerbank. Ivica Guran (Pfohren), Jürgen Fischer (SSC) und Jörg Kienast (Öfingen) gaben die Verantwortung ab. In Pfohren hat Nachfolger Armin Engesser bis zum Saisonende zugesagt. Öfingen und Donaueschingen suchen für die zweite Saisonhälfte noch Lösungen gesucht.
Torjäger: Andy Krukenberg von der SG Kirchen-Hausen führt mit zehn Treffern die Torjägerliste an. Mit Marian Jerg (Mundelfingen), Goran Misic (Hinterzarten), Jochen Reihs (SSC) und Dominik Wölfle (Öfingen) folgen vier Spieler mit neun Treffern.
Fairplay: Auch in der Tabelle liegt der SV Hinterzarten mit zwölf gelben Karten an der Spitze. Pfohren und der SSC Donaueschingen folgen. Schlusslicht ist der SV TuS Immendingen. (daz)