Eishockey: Was für eine Woche für die Wild Wings! Zum Ende der Vorrunde kommt es für die Schwenninger noch mal knüppeldick. Vier verlorene Spiele in Folge und weitere Verletzte – schlimmer geht es eigentlich kaum.

Es liegen schwierige Tage hinter den Wild Wings. Platz vier in der Tabelle ist zwar erstmal futsch, im Rennen um diesen letzten Playoff-Platz sind die Schwenninger aber durchaus noch dabei. Einfacher wird dieses Unterfangen angesichts der mehr als widrigen Umstände zuletzt aber sich nicht. Nicht nur, dass die Leistung der Mannschaft in den vergangenen vier Partien zu selten richtig gut war, es kam auch noch jede Menge Pech dazu.

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So hat sich vor allem am Mittwochabend nach dem Spiel bei den Eisbären in Berlin das Lazarett der Schwarzwälder nochmals gefüllt. Stürmer Maximilian Hadraschek mit einer Handverletzung und Backup-Torhüter Patrik Cerveny mit Problemen am Knie mussten nach knapp der Hälfte der Partie in die Kabine. Beide wurden am Donnerstag untersucht, eine genaue Diagnose steht noch aus. Zumindest bei Hadraschek sieht es wohl nach einer schlimmeren Verletzung aus.

Für Cerveny war der Mittwochabend quasi der negative Höhepunkt der vergangenen Woche. Der 24-jährige Schlussmann war in den vier Begegnungen als Vertreter von Joacim Eriksson nicht der erhoffte und benötigte Rückhalt. Der Deutsch-Tscheche wirkte zwischen den Pfosten sehr nervös, strahlte wenig Ruhe aus und wollte offenbar ein wenig zu viel. Seine Vorderleute allerdings machten ihm das Leben viel zu oft zusätzlich schwer.

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Die Defensive war lange der Anker im Schwenninger Spiel gewesen, ein Gegentorschnitt von 2,7 konnte sich sehen lassen. In den letzten vier Spielen schlug es dagegen gleich 21 Mal ein. „Wir machen es insgesamt nicht gut und zu viele leichte Fehler. Ich denke, wir sind etwas überkonzentriert. Wir wollten Patrik unbedingt helfen, denn er ist ein richtig guter Torhüter. Er hat sich unsere Unterstützung absolut verdient. Vielleicht schießen wir da über das Ziel hinaus“, analysiert Benedikt Brückner die Leistung in der eigenen Zone. Der Verteidiger möchte sich aber nicht länger als nötig mit den negativen Aspekten aufhalten. „Wir haben trotz der letzten Niederlagen immer noch das Gefühl und das Wissen, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir können die Playoff-Teilnahme noch aus eigener Kraft schaffen“, so Brückner.

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Ein Lichtblick war an diesem so unglücklichen Abend in Berlin Torhüter Luis Benzing. Das Schwenninger Eigengewächs musste sprichwörtlich aus dem Stand sein allererstes DEL-Spiel bestreiten und machte seine Sache wirklich gut. Der 21-Jährige kassierte nur noch einen Treffer, der zudem vom eigenen Verteidiger entscheidend abgefälscht worden war. „Es war ganz gut, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte. Die ersten Schüsse waren gut zum Reinkommen und danach lief es ganz ordentlich. Das erste Spiel in der DEL wird mir sicher immer in Erinnerung bleiben, auch wenn wir verloren haben“, befand Benzing.

Der Nachwuchskeeper erhielt für seinen Auftritt ein großes Lob aus berufenem Munde: „Klasse Leistung Luis, ruhig und souverän gehalten. Hoffe für Dich, dass Du noch mehr Chancen bekommst. Du hast das Zeug dazu, mal ein ganz Großer zu werden“, ließ Schwenningens Torhüter-Legende Matthias Hoppe in den sozialen Netzwerken verlauten.

Benzing gehört bereits seit drei Spielzeiten zum erweiterten Kader der Wild Wings, ist ansonsten dritter Torhüter beim Kooperationspartner EHC Freiburg und stand vergangenes Jahr noch im Kasten der Schwenninger DNL-U20-Mannschaft. Am kommenden Samstag dürfte der Youngster erneut mit von der Partie sein, wenn die Eisbären zum „Rückspiel“ in die Helios Arena kommen. Es könnte gar sein Start-Debüt werden, sofern die Schwenninger Nummer eins keine Freigabe vom Gesundheitsamt erhält. Joacim Eriksson, am Montag aus Schweden zurückgekehrt, hat inzwischen zwei negative Corona-Tests absolviert, ist aber regelkonform noch in Quarantäne. „Wir sind im Austausch mit den Behörden und ganz vorsichtig optimistisch, dass Eriksson am Samstag dabei sein kann“, erklärte SERC-Pressesprecher Krischan Läubin.

Außerdem könnte eventuell eine weitere Rückkehr bevorstehen. Darin Olver, seit neun Wochen aufgrund einer Knieverletzung zum Zuschauen verdammt, könnte ebenfalls am Samstag sein Comeback geben. „Es sieht sehr positiv aus. Die Entscheidung über einen Einsatz fällt aber erst am Samstag“, erklärt Läubin. Dagegen wird Jamie MacQueen, der sich vergangenen Sonntag eine Bauchmuskelzerrung zugezogen hat, gegen Berlin nicht dabei sein. Aber auch bei ihm sind die Aussichten nicht so schlecht, wie man befürchten musste. Läubin: „Es ging ihm die letzten Tage besser als erwartet. Wir müssen von Tag zu Tag schauen.“