Eishockey: Nun hat es also auch die Wild Wings erwischt. Seit Mittwochabend ist die Schwenninger Mannschaft komplett in Quarantäne. Mehrere Teammitglieder wurden positiv auf das Corona-Virus getestet. Nach dem die Schwarzwälder lange Zeit von einem größeren Ausbruch verschont geblieben waren, ist nun ein sehr großer Teil der Mannschaft infiziert. Deshalb verhängte das örtliche Gesundheitsamt eine vorsorgliche Teamquarantäne von zunächst fünf Tagen. Die für den Freitag (in Krefeld) und Sonntag (zuhause gegen Düsseldorf) angesetzten Spiele wurden verlegt. Neue Termine stehen bereits fest. Am Sonntag, 27. März, um 14 Uhr findet das Heimspiel in der Helios-Arena gegen die DEG statt. Zwei Tage später, am Dienstag, den 29. März, soll ab 19.30 Uhr die Partie der Schwenninger bei den Krefeld Pinguinen nachgeholt werden. Die Tickets für das Heimspiel der Wild Wings behalten ihre Gültigkeit.
„Am Sonntag nach dem Spiel in Bietigheim kam der erste Spieler, der sich nicht wohl fühlte. Wir haben ihn am Montagmorgen beim Arzt testen lassen und er war positiv“, berichtet der Teammanager und Hygienebeauftragte Hendrik Kolbert. Bereits im Laufe des Dienstag zeigten sich bei weiteren Profis Symptome. Am Mittwochnachmittag waren es so viele Teammitglieder mit positiven Tests, dass „wir uns an das Gesundheitsamt wenden mussten“, so Kolbert. Schon zuvor hatten die Schwenninger Verantwortlichen die Mannschaft vorsorglich in Isolation geschickt. „Die Betroffenen haben milde bis mittelschwere Symptome“, erklärt Kolbert. Mittlere Symptome bedeutet in diesem Fall ein Krankheitsbild ähnlich einem grippalen Infekt. „Es gibt einige, die leichtes Fieber haben. Es gibt aber einige, die überhaupt keine Probleme haben“, so Kolbert weiter.
Diese Unterscheidung wird wichtig für das sogenannte „Return-To-Play“-Protokoll. Die Deutsche Eishockey Liga und die Berufsgenossenschaft schreibt ein mehrstufiges Verfahren vor, das ein Spieler durchlaufen muss bis er vom Arzt als spielfähig erklärt werden kann. Die Dauer das Verfahrens richtet sich dabei auch nach der Schwere der Symptome. „Wir werden also bereits an diesem Wochenende versuchen, die ersten Spieler frei zu testen. Dies gilt für die Profis, die bisher negativ getestet waren“, beschreibt der Hygienebeauftragte der Wild Wings das weitere Prozedere. Nach sieben Tagen können dann die ersten Spieler frei getestet werden, die keine Symptome verspürt haben.
Dennoch ist es sehr fraglich, ob das für kommenden Mittwoch angesetzte Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg wird stattfinden können. „Wenn wir spielen können, dann keinesfalls mit einer kompletten Mannschaft. Das gilt im übrigen auch für die darauffolgenden Partien gegen Berlin und München“, stellt SERC-Trainer und -Sportdirektor Christof Kreutzer klar. Somit werden auch die Schwäne in den nächsten Wochen ein heftiges Programm zu absolvieren haben. Können sie ab nächsten Mittwoch wieder auflaufen, würden anschließend weitere zehn Spiele in 24 Tagen warten. „Augen zu und durch!“, will der Coach nicht lamentieren. „Natürlich kann man nun eigentlich gar nichts mehr richtig planen. Weder das Training noch ist eine geordnete Spielvorbereitung möglich. Wir müssen ja zudem davon ausgehen, dass wir nicht das letzte Team sein werden, was betroffen sein wird“, fügt Kreutzer an.
Zunächst einmal gilt es aber für alle Beteiligten, mindestens fünf Tage in Quarantäne auszuhalten. „Was bleibt uns übrig. Ich schaue eben ein bisschen Netflix, spiele Twitch oder entspanne auf meinem Balkon. Raus gehen dürfen wir ja nicht und da ich positiv getestet bin, darf ich mich auch nicht körperlich belasten“, berichtet Maximilian Adam. Für die nicht infizierten Spieler hat Hendrik Kolbert, auch verantwortlich für die Fitness der Wild Wings, ein Trainingsprogramm für zuhause zusammengestellt. „Natürlich hätten wir jetzt gerne weiter gespielt. Wir waren ja gut drin“, bedauert Adam die Absage der beiden Spiele vom Wochenende.
Weitere Augsburger Absagen
Auch die Augsburger Panther sind weiterhin nicht spielfähig. Die Bayern mussten daher auch die beiden Partien am Freitag und Sonntag absagen. Damit haben die Fuggerstädter nun bereits sechs Spiele nachzuholen, um auf die reguläre Anzahl Hauptrundenspiele zu kommen. Die Runde endet planmäßig am 3. April.