Eishockey: Wieder erlebten die Wild Wings am vergangenen Wochenende ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst feierten die Schwenninger einen verdienten 5:2-Sieg gegen die Kölner Haie. Dann folgte eine bittere 2:5-Niederlage in Bietigheim.

„Das hätte eigentlich gar nicht so weit kommen müssen“, war SERC-Stürmer Alexander Karachun auch am Tag nach der Derby-Niederlage gegen die Steelers noch ein bisschen angefressen. „Wenn wir unser Spiel so konzentriert und kompakt durchgezogen hätten wie am Freitag, wäre ein Sieg für uns wohl eher keine Frage gewesen“, fügte der mittlerweile zweitbeste Torschütze im Schwenninger Team an.

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Das kann man so sehen. Gegen Köln hatten die Wild Wings ordentlich überzeugt. Zweikampfstark, geduldig und effektiv zogen sie den Haien im Laufe des Spiels den Zahn. Besonders die Chancenverwertung, sonst oft die Achillesferse, war an diesem Abend in der gut besuchten Helios-Arena richtig gut. Die Gastgeber gaben zwar zwölf Torschüssen weniger ab als der rheinländische Gegner, trafen dafür aber eben öfter. „Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Meine Mannschaft hat sehr kompakt gespielt und die Chancen genutzt. Joacim Eriksson hat seinen Job auch so gemacht, wie das sein sollte. Kompliment an die Mannschaft“, war auch Schwenningens Trainer Christof Kreutzer angetan vom Auftritt seiner Schützlinge.

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Dabei hatte es für den Coach kurz vor der Begegnung noch zwei Hiobsbotschaften gegeben. Mit Ersatztorhüter Marvin Cüpper und Johannes Huß fielen gleich zwei Akteure erkrankt aus. Immerhin waren alle bisherigen Coronatests bei beiden negativ. Ärgerlich war dieser Ausfall insbesondere für Cüpper. Die Nummer zwei sollte eigentlich an diesem Abend gegen die Haie spielen. „Es ist natürlich schade für Marvin. Und wir hätten alle neun Kontingentspieler im Feld auflaufen lassen können“, so Kreutzer. Auch Will Weber war nach seiner Covid-Erkrankung noch nicht wieder spielfähig.

Das galt im Übrigen auch für alle drei Profis am Sonntag beim vierten Derby der laufenden Spielzeit. So musste erneut ein ausländischer Spieler auf der Tribüne Platz nehmen. In beiden Partien traf es Brett Pollock. „Ich hatte nicht wirklich die Wahl. Ein Verteidiger ging gar nicht und unsere Stürmer sind derzeit alle in guter Form“, beschreibt der Wild-Wings-Trainer die Umstände. Tatsächlich hatte der im Januar nachverpflichtete Pollock in den letzten Spielen punktemäßig etwas nachgelassen, so war Kreutzers Entscheidung erwartbar gewesen.

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Dass der 54-Jährige am Sonntagnachmittag in Bietigheim dieselbe Mannschaft auf das Eis schicken würde, war ebenso nachvollziehbar. Am Ende reichte es aber trotz einer guten Leistung wieder nicht zum Sieg gegen die Steelers. „Das liegt schon eher an uns als an Bietigheim. Wir haben uns in allen Spielen immer ihrem Level angepasst, das darf nicht sein. Zudem müssen wir am Ende auch unsere Emotionen kontrollieren“, sprach Alexander Karachun die Knackpunkte an. Dem Stürmer liegt von den Wild Wings ein Angebot zur Vertragsverlängerung vor.

Es war immerhin in den vier Partien gegen die Enztäler die beste Vorstellung der Schwenninger, zudem verzeichneten sie vier Pfosten- oder Lattentreffer. „Da hat uns schon ein wenig das Glück gefehlt. Aber Bietigheim hat es wieder gut gemacht, sie kommen einfach immer wieder zurück. Zum Schluss hatten wir noch mal die Chance in Überzahl, da müssen wir dann schon disziplinierter sein“, sprach Kreutzer die Strafzeiten gegen Tylor und Tyson Spink kurz vor dem Ende an. Die Zwillinge hatten allerdings während der Partie auch immer wieder ordentlich einstecken müssen. Negative Höhepunkte waren der miese Stockstich ins Gesicht von Tyson Spink durch Jalen Smereck sowie ein nicht geahndetes Stockfoul von C.J-Stretch gegen Maximilian Adam. So blieben unter dem Strich aus den schwäbischen Derbys nur zwei Punkte für die Wild Wings, aber immerhin drei Punkte an diesem wechselhaften Wochenende.

Beim Spiel in Bietigheim erlitt Maximilian Hadraschek eine Handverletzung. Inzwischen gab es jedoch leichte Entwarnung. Wie eine Untersuchung ergab, liegt kein Bruch vor. Allerdings ist noch nicht sicher, wann der 27-jährige Stürmer wieder spielen kann. Bestätigt hat sich dagegen der Knöchelbruch bei Förderlizenzspieler David Cerny. Der Stürmer hatte zuletzt bei Kooperationspartner EHC Freiburg gespielt.

Noch offen ist, ob die Schwenninger am Mittwoch gegen die Augsburger Panther antreten werden. Im Ligabüro der DEL lag bis gestern Abend noch keine Absage der Corona gebeutelten Panther vor. Eine Absage der Wild Wings steht dagegen nicht im Raum. Trotz des Ausfalls aller Eismeister der Helios-Arena steht dem Training und auch einem Spiel wohl nichts im Wege.