Eishockey: Es bleibt eine schwierige Saison für die DEL und damit auch für die Wild Wings. Das für Mittwochabend angesetzte Heimspiel der Schwenninger gegen die Augsburger Panther wird nicht stattfinden. Die Bayern mussten die Partie angesichts von 21 Coronafällen in ihrem Team absagen.
Dass auch die laufende Eishockey-Saison nicht ohne Komplikationen verlaufen würde, war schon im vergangenen September allen Beteiligten klar. Dennoch kamen die meisten DEL-Klubs bislang einigermaßen über die Runden. Es gab zwar etliche Verlegungen und Mannschaften mussten mit einem Minimalaufgebot antreten, doch zumindest können die meisten Spiele wohl nachgeholt werden.
Bei den Augsburger Panthern stellt sich die Situation nun gänzlich anders dar. Die bayrischen Schwaben hatten im Januar bei der Ligaleitung die Verschiebung mehrerer Spiele beantragt – nicht etwa wegen Coronafälle im Team, sondern wegen des Zuschauer-Lockdowns. Man hoffte seitens des AEV, dass im Februar wieder Publikum in den Stadien zugelassen sein würde. Die DEL stimmte zu. Die Panther hatten so zeitweise fünf Partien weniger absolviert als die Konkurrenz. Ein heftiges Vabanquespiel, wie sich nun herausstellt.
Nun kam es vergangene Woche, wie es kommen musste. Augsburg meldete zunächst 18 Coronafälle, über das Wochenende kamen noch drei weitere hinzu. Damit fällt quasi der komplette Kader aus. Die Spiele gegen Mannheim, Bremerhaven und Berlin wurden bereits abgesagt, nun also auch die Partie gegen Schwenningen. „Jetzt ist genau das passiert, was immer zu befürchten war. Wie soll Augsburg diese Spiele alle nachholen? Das hat mit Fairness nun wirklich nichts mehr zu tun“, kommentierte SERC-Trainer und Sportdirektor Christof Kreutzer die Absage ziemlich angesäuert.
Tatsächlich soll die Hauptrunde noch bis 3. April laufen. Somit müssten die Fuggerstädter 16 Spiele in 32 Tagen austragen, sofern sie in der laufenden Woche überhaupt wieder eine Mindestanzahl an spielfähigen Akteuren aufbieten können. Zumindest am Dienstagnachmittag konnte davon keine Rede sein. „Unser Mannschaftsarzt hat sehr klar gemacht, dass ein Einsatz für einen Großteil der Mannschaft nicht möglich ist. Wir haben daraufhin die notwendigen Unterlagen ins Ligabüro geschickt und die Wild Wings informiert“, erklärte Panther-Pressesprecher Stefan Esch.
Für die Schwenninger kam die Absage damit immerhin noch vor dem eigentlichen Spieltag, so dass keine weiteren Kosten entstehen werden. Für Freude über einen freien Tag sorgt die Nachricht freilich nicht. „Wir sind ziemlich wütend über diese ganze Situation. Augsburg spielt nicht und klettert trotzdem in der Tabelle“, meinte Schwenningens Stürmer Daniel Pfaffengut und sprach damit die speziellen Augsburger Umstände an. Schließlich haben sich die Panther mit dem Einverständnis der DEL selbst in diese Terminschwierigkeiten gebracht, auch wenn der Klub für die Corona-Infektionen nicht verantwortlich zu machen ist. „Das ist im Moment auch für uns Spieler schwierig. Wir kommen in keinen normalen Rhythmus. Man muss sich auf die Spiele entsprechend vorbereiten, sowohl den Körper als auch den Kopf“, erklärte Pfaffengut.
Die Wild Wings bereiten sich nun intensiv auf den kommenden Freitag vor. Mit der Partie bei den Krefeld Pinguinen steht das nächste Sechs-Punkte-Spiel auf dem Programm. Dann sollten die zuletzt erkrankten Will Weber, Johannes Huß und Marvin Cüpper wieder dabei sein. Ein Einsatz von Maximilian Hadraschek ist nach seiner Handverletzung aus dem Derby gegen Bietigheim dagegen noch fraglich.