Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – SV Oberachern 1:0 (0:0). Plötzlich wurde der Kunstrasen im Friedengrund zu einem Tollhaus. Durch einen Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit gelang dem FC 08 Villingen ein Sieg im Derby gegen den SV Oberachern. Somit nahmen die Nullachter erfolgreich Revanche für das zehn Tage zuvor erlittene Pokal-Aus an gleicher Stelle gegen eben diesen Gegner.

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Dabei hatten sich eigentlich alle schon auf ein torloses Unentschieden eingestellt. Nach einem Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten, das sich gerade in Durchgang eins auf überschaubarem Niveau bewegte. Fehlpässe und Ballverluste standen hüben wie drüben an der Tagesordnung, mau sah es dagegen mit wirklich herausgespielten Strafraumszenen aus. Zu groß war oft die Lücke gerade im Villinger Mittelfeld, der Angriff hing eher in der Luft. So dauerte es bis zur 23. Minute, ehe die Gastgeber einen ersten Schuss durch Jonas Busam auf den Kasten von Oberachern abfeuerten. Für mehr Aufregung sorgten da schon die teils äußerst riskanten Ausflüge aus seinem Gehäuse von Ibrahima Sy, der erneut den gesundheitlich angeschlagenen Henning Schwenk im Tor des FC 08 ersetzte. Manch einem blieb bei diesen Szenen das Herz für einen Moment stehen.

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Eines muss der Mannschaft von Trainer Marcel Yahyaijan allerdings zugute gehalten werden. Wie verwandelt kam sie aus der Kabine, arbeitete nun gut gegen den Ball, war feldüberlegen und reduzierte die eigenen Unzulänglichkeiten- Plötzlich ergab sich eine Fülle an Möglichkeiten. Etwa durch Erich Sautner kurz nach Wiederbeginn, wenig später durch Harry Föll. Oder durch Leon Albrecht, der mit seinen Vorstößen immer wieder für Alarm sorgte und in der 70. Spielminute etwas zu lange mit dem Abschluss zögerte. So spiegelte sich diese nun deutliche Villinger Dominanz zunächst nicht im Ergebnis wider.

Dann aber kam diese aus Sicht von Oberachern ominöse Nachspielzeit. Die Gäste wollten schon wertvolle Sekunden von der Uhr nehmen, als ein weiterer Wechsel zumindest den einen Punkt sichern sollte. Doch da hatten sie die Rechnung ohne den FC 08 gemacht. Auch Villingen brachte für die letzte Aktion der Begegnung mit Tim Zölle einen neuen Spieler. Und der war nach einem Freistoß von Sautner mit dem Kopf am Ball und dadurch maßgeblich am späten, aber aufgrund der Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten verdienten Siegtor von Villingen beteiligt. Selbst wenn der Treffer letztlich als Eigentor gewertet wurde.

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„Wir haben in den vergangenen Wochen viel über Spielglück gesprochen. Diesmal war es allein aufgrund des Zeitpunkts auf unserer Seite, doch muss man dieses auch mit aller Macht erzwingen und sich erarbeiten“, betonte ein zufriedener Yahyaijan. Weiter führte er an: „Weil wir dies bis zum Schlusspfiff gemacht haben, bin ich stolz auf meine Mannschaft. Sie hat sich diesen Erfolg redlich verdient in einem intensiven Spiel gegen einen Gegner, der sich oft kleiner macht, als er in Wirklichkeit ist.“ Damit konnte sich der Villinger Trainer einen kleinen Seitenhieb auf Oberachern nicht verkneifen, deren Coach Fabian Himmel seine Truppe in den Duellen mit dem FC 08 immer wieder in der Rolle des absoluten Underdogs sieht. Tore: 1:0 (90+4.) Springmann (ET). SR: Gerspacher (Kandern). Zuschauer: 300.

FC 08 Villingen: Sy, Liserra (ab 90+4. Zölle), Ovuka, Bruno, Boulachab (ab 81. Chiurazzi), Ceylan (ab 70. Kunz), Busam, Albrecht, Sautner, Föll (ab 67. Tadic), Diakité.