Muss man Sie eigentlich immer noch kneifen oder haben Sie schon realisiert, dass der letzte Wunsch Ihres Vaters und auch der Traum von Ihnen und Ihrem Bruder in Erfüllung gegangen ist?

Wir haben uns das immer erhofft und natürlich auch gewünscht, dass wir als Brüder noch mal zusammen in einer Mannschaft spielen dürfen. Zusätzlich war es eben auch ein Traum, noch mal in Schwenningen zu spielen. Ich stehe wirklich jeden Morgen auf und freue mich, dass wir jetzt beide hier sind und für den Heimatverein spielen. Wir sind echt super glücklich und hoffen, dass es nicht nur für diese Saison ist. Wir wollen uns beide anbieten und gerne noch länger hier in Schwenningen spielen.

Sie haben im Sommer in Schwenningen trainiert, dann war aber kein Platz im Kader. Haben Sie überhaupt noch mit einer Verpflichtung gerechnet?

Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich hatte das schon abgehakt. Zumal die Wild Wings ja kurz vor dem Saisonstart mit Marius Möchel noch einen Stürmer geholt haben. Wirklich damit gerechnet habe ich nicht, aber mein Bruder Alex hat immer gesagt, dass er so was im Gefühl hat. Und als ich vor zwei Wochen dann plötzlich nach meinem Mittagsschlaf etliche Anrufe von meinem Agenten und von Alex auf dem Handy hatte, wusste ich schon, dass hier jetzt irgendwas abgeht. Es ist eine Riesenfreude und eine tolle Nachricht. Ich habe trotzdem eine Nacht darüber geschlafen, denn die Zeit in Crimmitschau war klasse und auch extrem erfolgreich. Aber am Ende war es einfach ganz klar, dass ich nach Schwenningen kommen will.

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Und Sie wohnen wieder bei Mama? Klingt irgendwie ganz lustig bei einem 30-Jährigen.

Na ja, ich habe da ja auch im Sommer schon gewohnt, als ich noch vereinslos war. Normalerweise bekommt man die Wohnung über den Klub. Meine Mutter hat aus unseren Kinderzimmern eine Wohnung gemacht und dann bin halt da rein. Meine Mutter ist da ganz chillig, was die Miete angeht. Wir haben auch keinen Mietvertrag (lacht).

Sie haben nun drei Monate DEL 2 hinter sich. Wie groß ist der Unterschied und damit die Umstellung auf die DEL?

Das Tempo ist der große Unterschied. Zudem ist das Spiel in der DEL viel strukturierter. Man hat weniger Zeit und weniger Freiheiten. Ich habe mich die ersten Spiele zwar ganz gut gefühlt, brauche aber sicher drei oder vier Spiele, um bei 100 Prozent zu sein. Da geht es vor allem auch um die Spritzigkeit.

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Viel Zeit zum Eingewöhnen war ja ohnehin nicht, zudem hatte und hat Schwenningen einige Verletzte. Wie anstrengend ist da der eng getaktete Spielplan?

Jeder Eishockeyspieler spielt lieber, als zu trainieren. Diese vielen Spiele, die jetzt kommen, machen jedem Spieler Spaß. Zudem sind die Verletzten keine Ausrede. Auch gegen Mannheim war das nicht das Thema, wir hätten das Spiel trotzdem gewinnen können. Das war schlicht eine nicht ausreichende Leistung, auch wenn wir alles gegeben haben.

Mit Nürnberg wartet im nächsten Spiel ein Gegner, den man eigentlich schlagen muss. Merkt man diesen Druck in der Kabine?

Wir wissen alle, wie wichtig dieses Spiel ist. Wir hatten bisher in jeder Partie die Chance, zu gewinnen. Wir kämpfen weiter und geben nie auf. Wir müssen aber über 60 Minuten Eishockey spielen. Seit ich da bin, haben wir drei Spiele in Folge verloren. Nicht gerade eine Quote, die man sich wünscht. Ich bin sicher, es wird wieder besser werden. Und ich hoffe, dass wir am Sonntag gegen Nürnberg einen Sieg einfahren, sodass ich endlich auch mal jubeln kann.

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