Nach dem Brand in einer Zelle des Regionalen Untersuchungsgefängnisses Kreuzlingen mussten am Mittwochnachmittag, 13. Dezember, drei Insassen in eine Klinik gebracht werden. Wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilte, hatte ein 22-Jähriger kurz nach 13 Uhr die Bettdecke in Brand gesetzt, schnell war alles voller Rauch.
Das Gefängnis mit neun Zellen und elf Haftplätzen befindet sich im Komplex Polizei-/Bezirksgebäude in Sichtweite zum Grenzübergang Kreuzlinger Tor. Er beherbergt auch die Staatsanwaltschaft und den Polizeiposten Kreuzlingen, der für Kreuzlingen, Bottighofen, Kemmental und Lengwil-Oberhofen zuständig ist. Bereiche außerhalb des Hafttrakts mussten nicht geräumt werden, wie Polizeisprecher Matthias Graf dem SÜDKURIER sagte. Es gebe dort keine Einschränkungen.
31 Feuerwehrleute rasen zum Einsatzort
Die Feuerwehr Kreuzlingen war mit 31 Brandbekämpfern rasch vor Ort, löschte das Feuer und lüftete gründlich durch. Der mutmaßliche Brandstifter und zwei weitere Insassen wurden zur medizinischen Kontrolle vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Der Schaden beläuft sich auf einige tausend Franken. Benutzt werden kann die betroffene Zelle laut Graf vorerst nicht: „Sie muss erst renoviert werden.“
Der Brand war laut Feuerwehr Kreuzlingen nicht der erste, der dort in einer Zelle ausbrach. Bereits im Juni 2009 hatte ein 21-jähriger Häftling ein Feuer ausgelöst: Er zündete mit Streichhölzern seine Matratze an, wurde aber ebenfalls schnell aus der Zelle geholt und zog sich nur eine Rauchvergiftung zu. Der Schaden belief sich auf rund 70.000 Schweizer Franken – das waren damals umgerechnet rund 47.000 Euro.
In den Jahren 2011/2012 waren Polizei- und Bezirksgebäude, die durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden sind, etappenweise für rund 1,8 Millionen Franken (knapp 1,5 Millionen Euro) umgebaut worden. Das zuvor dort ansässige Bezirksgericht wurde ausgelagert. Es befindet sich heute an der Konstanzerstrasse nahe dem Zollamt Emmishofer Tor.