Wäre alles nach Plan gelaufen, gäbe es bei den Bregenzer Festspielen auf der Seebühne eine neue Kulisse. Alle zwei Jahre, so lautet das seit 1985 bestehende eherne Gesetz, soll die Produktion wechseln. Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ hatte im Sommer 2019 Premiere, die Zeit wäre also gekommen für „Madama Butterfly“ von Giacomo Puccini.
Es lief aber nicht alles nach Plan. Wegen Corona blieb im vergangenen Jahr alles still am Seeufer. Und so darf der riesengroße Clownskopf in Philipp Stölzls Verdi-Inszenierung einen weiteren Sommer lang seine Augen rollen.
Dabei hätte die Weltgeschichte gerade jetzt so viele Steilvorlagen geliefert für ein überzeugendes Bühnenbild!
Was bekämen wir wohl zu sehen, wäre uns das Virus erspart geblieben?
Diese Frage haben wir Thilo Rothacker gestellt. Der renommierte Illustrator mit Professur an der Konstanzer Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung arbeitet unter anderem für die New York Times, den Spiegel und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.
Ein originelles, gerne lustiges Bühnenbild für Bregenz, exklusiv für den SÜDKURIER? „Da fällt mir etwas ein!“, sagte er. Und in der Tat: Sieht nicht jeder dieser Entwürfe nach ganz großer Oper aus?