Low Carb

Kohlenhydrate gelten fast schon als Teufelszeug. Abnehmen? Kohlenhydrate weglassen. Sportlicher werden? Kohlenhydrate weglassen. Muskeln aufbauen? Kohlenhydrate weglassen. Sie bremsen die Fettverbrennung. Bei ihrem Verzehr wird Insulin ins Blut abgegeben. Abends sinkt unser Energieverbrauch erheblich – die gehemmte Fettverbrennung hat zur Folge, dass die Kohlenhydrate zum Aufbau von Fettgewebe führen. Wer schnell abnehmen möchte, dem sei eine Low-Carb-Diät empfohlen – allerdings nicht langfristig, denn das ist laut der Krankenkasse AOK mit gesundheitlichen Risiken verbunden.

Es gibt gute und schlechte Kohlenhydrate: Vollkornprodukte und Obst liefern komplexe Kohlenhydrate.
Es gibt gute und schlechte Kohlenhydrate: Vollkornprodukte und Obst liefern komplexe Kohlenhydrate. | Bild: Robert Günther/dpa

Bei Low-Carb-Diäten sollen Funktionsweisen des Stoffwechsels genutzt werden, um den Fettabbau zu beschleunigen und dadurch abzunehmen. Essen wir weniger Kohlenhydrate, werden wir mit Energie unterversorgt, es beginnt der umgekehrte Prozess: Fettabbau. Ernährungsexperten raten jedoch von langfristigen Low-Carb-Diäten ab – für sie sind die Ernährungspläne schlichtweg zu einseitig.

Craft Beer

Pils oder Weißbier waren gestern, India Pale Ale und Coffee Stout sind heute. Beim Craft Beer kombinieren Brauer verschiedene Sorten von Malz und Hopfen, um neue Geschmacksrichtungen zu erzielen. Craft Beer hat seine Wurzeln in den USA in der Zeit der Prohibition von 1920 bis 1933, als Herstellung, Transport und Verkauf von Alkohol streng verboten waren. Die meisten Brauereien überlebten die Prohibition nicht – lediglich große Unternehmen wie Anheuser-Busch. Nach 1933 wurden im Akkord massentaugliche Lagerbiere gebraut, um der Nachfrage gerecht zu werden – mit Reis oder Mais, dünn und mit wenig Alkohol.

Ein Mann riecht während der Fachmesse an einem Glas Craft Beer – Bier, das von unabhängigen Brauern in kleineren Mengen gebraut wird.
Ein Mann riecht während der Fachmesse an einem Glas Craft Beer – Bier, das von unabhängigen Brauern in kleineren Mengen gebraut wird. | Bild: Daniel Karmann/dpa

Irgendwann hatten die Amerikaner genug davon – das Heimbrauen war jedoch verboten. Trotzdem entwickelte sich in den 70ern eine aktive Hobbybrauer-Szene – die Craft-Beer-Bewegung mit starken Bieren war geboren.

Streetfood

Wenn Netflix eine ganze Dokumentations-Serie namens „Street Food: USA“ dreht und die auch noch erfolgreich ist – dann kann es sich nicht um etwas Schlechtes handeln. Mit unserer guten alten Würstlebude hat diese Kultur jedoch nicht viel gemein.

Von Hotdogs bis Corndogs – Würstchen im Brötchen oder Maisteig sind ein beliebtes Streetfood auf die Hand.
Von Hotdogs bis Corndogs – Würstchen im Brötchen oder Maisteig sind ein beliebtes Streetfood auf die Hand. | Bild: Bernd Diekjobst/dpa

Streetfood hat sich auf Basis von ausgeklügelten kulinarischen Traditionen zu dem entwickelt, was es heute in aller Regel ist: gesundes, frisches, anspruchsvolles und trotzdem schnelles Essen. Der Ursprung liegt in Asien. Keine Stadt mehr ohne Foodtrucks, in denen ikonische Speisen und Getränke angeboten werden.

Superfood

Superfood ist in aller Munde – im wahrsten Sinne des Wortes. Laut Verbraucherzentrale gibt es bisher keine offizielle Definition oder gesetzliche Regelung des Begriffes. Als Superfood wird ein natürliches und exotisches Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitaminen und/oder Mineralstoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen bezeichnet. Goji-Beeren, Chia-Samen und Quinoa werden in Müslis, Smoothies, Bowls und Joghurts gegeben – das ist absolut im Trend und steht für einen bewussten, gesunden und modernen Lebensstil.

Gojibeeren gelten als Superfood. Gut zu wissen: Sie liefern zwar wichtige Nährstoffe, sind aber kein Wundermittel.
Gojibeeren gelten als Superfood. Gut zu wissen: Sie liefern zwar wichtige Nährstoffe, sind aber kein Wundermittel. | Bild: Christin Klose/dpa

Avocados sind der Renner, kaum ein Haushalt, auf dessen Tisch nicht regelmäßig diese Pflanzenart der Familie der Lorbeergewächse, die aus botanischer Sicht eine Beere ist, als Aufstrich oder als Guacamole landet – allerdings weiß nicht jeder, mit welchem ressourcenschädigenden Aufwand Avocados zumeist in Südamerika produziert werden.

Misfits

Es war 1994, als die EU eine Art Bananengesetz verabschiedete: Die Verordnung 2257/94 schrieb vor, dass Bananen Mindestqualitätsstandards erfüllen müssen, sie müssen etwa „frei von Missbildungen oder abnormalen Krümmungen der Finger“ sein.

Heute undenkbar? Von wegen. Auch ohne Gesetz lachen uns in edlen Supermärkten perfekt gewachsene Möhren, Gurken, Kartoffeln oder Äpfel an. Man kann sich gut vorstellen, dass es angesichts dieses Angebots wie aus dem Hochglanz-Magazin nicht jedes geerntete Exemplar auf diesen Präsentierteller schafft. Schon im Vorfeld wird Gemüse und Obst mit Druckstellen, Verwachsungen oder Verkrümmungen aussortiert. Schönheitsfehler unerwünscht. Entsorgung erwünscht. Dabei schmecken solche Misfits, also Außenseiter, nicht weniger gut.

Detox

Wir alle träumen von einem gesunden Körper. Doch schlechte Gewohnheiten wie Rauchen oder ungesunde Ernährung und Schadstoffe aus der Umwelt machen uns das Leben schwer. Ein gesunder menschlicher Körper scheidet unerwünschte Stoffe über Leber, Nieren, Darm, Haut und Atmung aus. Doch nicht immer schafft es unser Körper, alle Schadstoffe loszuwerden. Festsitzende Schadstoffe werde gerne als Schlacken bezeichnet.

Anhänger einer detoxischen Ernährungsweise greifen auf oranges, rotes und violettes Obst und Gemüse zurück – diese Lebensmittel enthalten viele Antioxidantien. Omega-3-Fettsäuren ebenfalls: Fisch oder Fleisch von Tieren aus Weidehaltung, Samen und Nüsse enthalten eine Menge dieser gesunden Fette. Laut Krankenkasse Barmer kann eine Detox-Entgiftung den Organismus unterstützen.

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Gifte und andere Schadstoffe, die sich laut Barmer vermeintlich als Schlacken im Körper anlagern, wirken sich angeblich auf die Gesundheit und Vitalität aus und sollen sich unter anderem in folgenden Symptomen äußern: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Blähungen, Gelenkschmerzen. Es gibt jedoch laut der Krankenkasse keine wissenschaftlich belastbaren Nachweise, dass eine solche Entgiftung funktioniert.

Die Verbraucherzentrale stimmt dem zu. Sie sagt aber auch: „Schlacken oder schädliche Ablagerungen, die sich im Körper angeblich ansammeln, gibt es nicht. Sinnvoller ist es, im Alltag darauf zu achten, dass möglichst wenig schädliche Stoffe in den Körper gelangen: vorbeugen statt detoxen.“

Pseudogetreide

Die Nachfrage nach Pseudogetreide, also einer glutenfreien Alternative für die Körnerküche, steigt seit Jahren rasant an. Von herzhaft-nussig bis süß bereichern diese Pseudogetreidearten unseren Speiseplan und liefern nebenbei wertvolle Inhaltsstoffe. Amaranth, Quinoa und Buchweizen lassen sich laut Bundeszentrum für Ernährung ähnlich wie Getreide in der Küche vielfältig verwenden.

Buchweizen stammt aus Zentralasien, wächst heute aber auch in Nordamerika und Europa. Ähnlich wie Reis müssen die Körner in Wasser gekocht werden. Der herbe, nussige Geschmack kommt in Bratlingen, als Suppeneinlage, im Auflauf oder als Beilage am besten zur Geltung.

Hybrid Food

Hybrid Food ist nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen: Bereits in den 80er-Jahren entwickelte sich der Trend Fusionsküche. Klassische Gerichte wurden mit ungewöhnlichen oder exotischen Zutaten kombiniert. Der Unterschied: Bei Hybrid Food gibt es keine Grenzen – alles kann miteinander vermischt werden, Lebensmittel, Küchenkulturen, Aromen, Genres.

Das prominenteste Beispiel: der Cronut, eine Mischung aus Croissant und Donut. Geburtshelfer war 2013 der New Yorker Pâtissier Dominique Ansel. Ein Foodblogger wurde darauf aufmerksam und teilte es. Wenige Tage später wurde Ansels hippe kleine Bäckerei im New Yorker Stadtteil Soho überrannt.

Typisches Hybrid Food: der Cronut, eine Mischung aus Croissant und Donut.
Typisches Hybrid Food: der Cronut, eine Mischung aus Croissant und Donut. | Bild: Bernd Weissbrod/dpa

Das „Time Magazine“ kürte den Cronut zu einer der besten Erfindungen des Jahres 2013. Hybrid Food startete seinen Siegeszug – genannt seien noch der Cragel (Bagel und Croissant), der Cruffin (Croissant und Muffin), der Bruffin (Brioche und Muffin), der asiatisch-mexikanische Sushirrito, der Sushi und Burrito kreuzt, oder der Ramen-Burger, dessen Bun aus japanischen Nudeln besteht.