Beurlaubung hört sich zunächst gut an, weil der Betroffene dann mehr Urlaub hat. Im Fall von Georg Gänswein bedeutet das aber, dass er aus dem Zentrum der Macht entfernt wird.
Ein anderer wird in Zukunft hohe Gäste wie die Bundeskanzlerin im Damasushof des Vatikan abholen und zum Papst geleiten. Franziskus hat so gehandelt, weil er nicht anders konnte. Nach allem, was man weiß, war der Monsignore mit badischen Wurzeln nicht mehr loyal.Der Dorfpfarrer und der elegante Monsignore
Zwei Sichtweisen stehen sich gegenüber: der volkstümliche Hirte aus Argentinien gegen den formvollendet eleganten Schwarzwälder. Benedikts Überlegungen über den Zölibat brachten das Fass zum Überlaufen. Wer, wenn nicht Georg Gänswein, hat eine Veröffentlichung lanciert, die sich offen gegen die Pläne des amtierenden Papstes richtet?
Der Monsignore wollte Diener zweier Herren sein, jetzt ist er es nicht mehr. Am Ende trug er dazu bei, den einen gegen den anderen auszuspielen. Franziskus macht dem ein Ende, und das ist nur konsequent.